selbst der hat mich schon überfordert! und er liegt unbenutzt im Schrank. ist mir erst wieder durch diesen Thread hier eingefallen...vielleicht sollte ich ihn mal wieder rausholen.
Mit so einem Webrahmen hab ich als Jugendliche Perlenarmbänder gemacht. Aber nicht mit den 2 mm Saat Glasperlen, sondern mit würfeligen 5 mm Perlen aus Holz. Damals war ich sehr indianisch interessiert. Mit der geeigneten Garnstärke könnte man darauf auch weben, müsste allerdings mit einer Nadel immer über und unter die Kettfäden gehen.
Ich habe gestern abend entgegen der Warnungen, 100%iges Leinen als Kette verwendet und dann noch mit drei Gatterkämmen gearbeitet, die noch mehr Spannung erzeugen als einer. Das Garn ist schön ausgeleiert, die Fächer waren nicht mehr zu erkennen. Hab es dann mit einem Gatterkamm und dem schon benutzten Garn versucht -Schlaufenbildung. Heute morgen habe ich neues Leinengarn auf einem Gatterkamm benutzt und dieses vorher angefeuchtet. Ging so, man merkt aber schon, dass das Garn nachgibt. Was macht man da, vorher anfeuchten und immer wieder nachspannen? Ich werde das Garn wohl als Schussfaden nutzen.
Heute morgen nochmal Zickzackmuster einmal mit Wollgarn und einmal mit Baumwollcablee. Hat beides funktioniert.
Nein, Minka. Genau das tut es nicht. Es gibt überhaupt und gar nicht nach. Und dadurch transportiert Leinen jede noch so kleine Spannungsschwankung beim Einrichten weiter. Das was dann das unsaubere Fach verursacht, sind ja nur mm, die beim Einrichten verschoben worden sind. Baumwolle und mehr noch Wolle gleichen das von alleine wieder aus, weil sie elastisch sind.
Bei Leinen kann es helfen, die Fäden in einer Hand halten, mit dem Handrücken von oben auf den Strang schlagen, ruckartig ziehen, wiederholen, Spannung aufnehmen, Strang anheben, unter den Strang gucken, hängen Fäden durch, dann diese nehmen und nach hinten ziehen. Hinter der haltenden Hand entsteht Gewurschtel. Ignorieren. So lange weitermachen, bis der Fadenstrang, die gesamte Kette oben und unten glatt ist. Nach jedem Aufwickeln des geglätteten Strangs wiederholen.
Feuchtigkeit auf Leinen ist gut. Erhöht die Abriebfestigkeit. Nass ist schlecht, das Garn wird zu weich und empfindlich.
@WildeWebe Kennst du dich mit Tencel aus? Ich habe ein Garn aus Tencel von Maurice Brassard entdeckt. Müsste man importieren, in Deutschland findet man so etwas nicht.
Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich meine Tencel sei einfach Viskose. Mit Viskose habe ich eher wenig Erfahrung, das welches ich mal genutzt habe, war extrem schlüpfrig, dafür schön glänzend und rutschte einem einfach so von der Spule. Ist auch wenig elastisch. Ich konnte den Faden kaum fassen. Ich hab es als Beilaufgarn zu Baumwoll Chenille genutzt. War fummelig, weil immer wieder Schlaufen entstanden, weil das Garn sich eben weniger anpasst und einfügt, beim Hoch.- und Runter um die Kettfäden rum, als die Baumwolle. Ich fand das Material schwieriger als Leinen. Knoten halten nicht. Ich weiß nicht, ob Viscosegarn inzwischen etwas rauer hergestellt wird. Das würde die Probleme sehr verringern. Wenn es stark glänzend ist, würde ich empfehlen : Finger weg.
Wieder ein Stück weiter, ich habe ein Teststück der Baumwoll- Mohair Kombination gemacht. Mit drei Kämmern wie im Buch werde ich nicht arbeiten, sondern nur mit einem und die Musterreihen von Hand machen. Drei Kämme scheinen wirklich zuviel zu sein, die Spannung wird zu groß, weil nach hinten auch nicht mehr Platz für die Fäden ist.
Das Aufbinden an dem Kircher-Webrahmen fiel mir leichter. Wie bekomme ich besser gleichmäßige Spannung? So wie auf dem Foto oder mit der Methode Fadengruppen von oben um Leiste winden, teilen und Knoten machen?
Beides ist Übungssache. Die Fäden vorher ausstreichen, entweder mit dem Daumen oder auch mit einer weichen Bürste. Beim Vorbinden, also Knoten um eine Stange, muss man mehrmals durchgehen. Dazu erst nur einen halben Knoten auf den Strang machen. Wenn du das erste Mal von rechts nach links gegangen bist das zweite Mal von links nach rechts gehen. Mit den Fingerrücken über die Kettfäden gehen, wenn noch Spannungsunterschiede zu spüren sind, entweder einzelne Stränge noch mal nachziehen, oder noch mal durchgehen. Wenn einzelne Fäden nicht passen, Bündel noch mal öffnen und erneut durchstreichen dann festlegen. Wenn die Spannung stimmt, ein letztes mal durchgehen und den Knoten zumachen. Bei der Methode mit durchgeführter Schnur die Schnur mehrmals durchziehen. Auch da von einer Seite zur anderen arbeiten. Ich hab jahrelang die um die Stange Methode gewählt, nehme seit kurzem für Baumwolle und Wolle die Schnurmethode. Was hilft, die Spannung schneller gleichmäßig zu erzeugen, ist, den Anbindestab vor dem Vorbinden zu fixieren. An beiden Enden nach hinten an den Webrahmen binden. Mit Maßband um Stange und Warenbaum überprüfen, ob der Abstand auf beiden Seiten gleich ist, dazu das Maßband in eine Schlaufe um beides legen. Ich kenne keinen Weber außer mir, der das macht und ich selbst habe diesen Trick erst nach Jahren entwickelt, aber er erleichtert mir meine Arbeit sehr.
Sieht schon gut aus ! Dalldräll ist auch mühevoll, wenn man es am 4 Schaft Webstuhl macht. Große Rapporte. Ich weiß, bei meinem Muster sind es 84 Fäden, bevor der Einzugsrapport sich wiederholt. Natürlich dann das gleiche im Schuß, wo die dazwischenliegende Leinwand sich abwechselt. Ich brauche immer lange, bis ich im Rhythmus bin, dann geht's