Ich habe kürzlich meinen Webrahmen wieder rausgeholt. Erfahrung im Weben habe ich kaum, Kindergartenversuche mit Buntpapier, Grundschule mit Fäden aufziehen auf Karton und ein angefangener Gürtel aus Wollresten auf dem Webrahmen:
Eigentlich hätte ich ja so etwas gern gemacht, aber da ist der Webrahmen wohl nicht zu geeignet:
Ich habe heute Baumwoll-Cablegarn zugeschnitten und möchte eine Tasche für mein Smartphone machen. Das auf dem Bild soll ein Hahnentrittmuster sein. Der Gatterkamm wird übrigens nur auf den Holzklotz gestellt oder davor abgesetzt. Bei vielen Webrahmen wird er eingerastet. Das Einziehen war etwas mühselig mit dem losen Kamm, beim Weben war ich froh, dass ich ihn nicht ständig irgendwo einhaken musste. Auch wenn der Rahmen recht schräg gehalten wird, sitzt der Kamm stabil auf dem Klötzchen.
Beim Hersteller gibt es solche Gatterkämme mit drei Löchern, da muss ich noch mal nachfragen, wie die zu benutzen sind, um andere Muster zu erzeugen. Da sollen selbstgebastelte Litzen verwendet werden, um die Fäden aus den unteren Löcher hochzuziehen. Das kann man aber nur vor dem Kamm machen. Dann kann man diesen aber nicht mehr nach vorn zum Gewebe ziehen. Und dann gibt es welche mit versetzten Schlitzen wie auf dem Bild und welche mit durchgehenden. Mal sehen, was der Hersteller mir antwortet.
Hallo Nicole, ich kann nur zwei der 4 Bilder sehen. (den rosa weißen Gürtel und Bild 3 ) Hmm das weben mit Gatterkamm habe ich nur ganz kurz gemacht, und bin recht schnell zum 4 Schaft Webstuhl gewechselt. Aus dem Augenwinkel habe ich schon gesehen das leute mit 2 Gatterkämmen tolle Muster gewebt haben, ich habe mich aber nie damit beschäftigt, wie es geht. Bei FB gibt es eine nette Webergruppe die sehr groß und aktiv ist, wenn Du magst suche ich den link raus - falls Antigone oder Wolfsohn keine besseren Antworten haben.
Schulwebrahmen halte ich für Frustgeräte, hauptsächlich dazu gemacht Kindern die Freude am Werkeln zu stehlen. Toll das Du etwas schönes damit machst, Respekt der Hahnentritt sieht toll aus. Andere Garne als Baumwolle sind oft etwas elastischer, ich mag das gerne und arbeite nur mit Schafswolle, Antigone findet Wolle wie Gummi und mag sie nicht so gern. Gatterkämme mit 3 Reihen Löchern kenne ich aus der Musterweberei, bei den gelesenen Mustern : http://www.gewebte-baender.de/kurz_teil2_muster.html
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Danke für die Tipps. Ich hab mal kurz in gewebte-bänder reingeschaut und verstehe nur Bahnhof. Ist wohl noch zu früh. Ich mache jetzt erstmal grundlegende Dinge. Der Rahmen ist halt kompakt und ich weiß noch nicht, ob ich dauerhaft dranbleibe. Die Bilder, die du nicht sehen kannst, habe ich aus dem Web als Link eingebunden. Komisch, ich kann sie sehen.
als ich meinen ersten Webkurs gemacht habe, dachte ich man muss ne Fremdsprache lernen, vor lauter Fachbegriffe. Es ist halt ein altes Handwerk mit gewachsenen Fachbegriffen. Beim gelesenen Muster, werden einzelne Musterfäden aus der Kette mit einem Hilfshölzchen hoch gehoben und mit einem Schussfaden auf dem Gewebe fixiert, die Musterfäden liegen also auf dem anderen Gewebe oben drauf. Die Musterfäden die gerade nicht mitmachen werden unter das Gewebe gedrückt. Wenn man sich gewebte Musterbänder anguckt, kann das gut erkennen. Das gelesene kommt von lesen, also wie auflesen.
Weben ist schon toll und je besser das Webgerät ist umso einfacher geht es. So wie kochen auch mehr Spaß macht, wenn das nicht mit einem Bunsenbrenner vorm Igluzelt macht. Man braucht nicht alles was an Zubehör gepriesen wird, aber einige Sachen machen die Arbeit zum Späßchen. Wenn es Dir Spaß macht, dann überleg gut, was Du machen möchtest und schau nach einem kleinen Webstuhl. Die gibt es als Tischmodell mit Handhebeln in allen möglichen breiten. Bei FB gibt es die Gruppe "Marktplatz Handweber" wo täglich Webstühle den Besitzer wechseln und die Gruppe von der ich oben sprach heißt "komm lass uns weben" Je schmaler und kleiner der Webstuhl ist, um so höher das Preis/Leistungsverhältnis. Es lohnt auch mit Materialien zu spielen und zu gucken, was man am liebsten mag. Baumwolle ist mir ein Ärgernis, Leinen solltest Du als Anfänger meiden, das hat eine große Eigendynamik und mag gerne eine Umgebung mit hoher Luftfeuchte. Achte darauf daß das Kettmaterial reißfest ist, und möglichst glatt, sonst hast Du Klettverschluss wenn Du das Fach aufmachen willst. Flauschige Garne wie Mohair und Co also nur als Schuss.
Das sieht übrigens sehr gleichmässig bei Dir aus, schöne Ränder und nicht eingezogen
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Danke! Ein bisschen eingezogen ist der Rand links und rechts ein bisschen schlaufig. Ausgerechnet Leinen wollte ich verarbeiten, weil ich es gern mag, besonders im Sommer als Kleidung. Ja, die Fachsprache. Auflesen kann ich mir wohl merken. Patronen ist mir neulich untergekommen. Da wusste ich bisher nur, dass es auf niederländisch Schnittmuster bedeutet. Ansonsten nur die Tintenpatronen. Bei mir spielt der Platz eine Rolle, der ist nämlich sehr begrenzt. Die Gruppe werde ich mir mal merken.
Das Problem bei Leinen ist, das es überhaupt keine Elastizität hat. Das gilt für alle pflanzlichen Stengelfasern, also auch Hanf und Brennnessel. Ich arbeite gern damit, aber es ist wirklich nichts für Anfänger. Wenn man es nicht spulen muss, eine ordentliche Leinenschußspule braucht schon einiges an Erfahrung, damit es nicht in Schlaufen von der Spule rutscht, kann man es im Schuß verwenden. Also wäre eine Baumwollkette mit Leinenschuß denkbar, wenn du die Spannung in Kette und Schuß in Baumwolle gemeistert hast .
Ich habe heute mein erstes Werk, die Handytasche fertiggestellt. Das Gewebe ist mit besser gelungen als der Rand. Den habe ich umhäkelt, weil der Stoff etwas zu schmal geworden ist.
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Ansonsten habe ich Farbkarten zu Leinengarn und Cottoline bestellt. Das Cottoline 13/2 passt bestimmt gut für Handtücher. Der 30cm Rahmen ist ein bisschen schmal, 50-60cm ist sicherlich vielseitiger. Vorerst werde ich Sachen mit Resten ausprobieren: 1 rostfarbener Schal aus Mohairgarn (ich trage aber fast nie Schals), Musterübungen mit Baumwollgarn mit selbstgemachten Litzenstäben. Garn dafür und Holzstäbe habe ich. Ich könnte mir sogar eine Auflage aus Holz dafür basteln. Solche Blütenmuster gefallen mir gut, da braucht man aber ganz viele Schäfte zu, stimmt's? Ich werde wohl erstmal mit 3-4 Litzenstäben anfangen.
Wenn du mit Mohair arbeitest, extrem viel Luft zwischen den Kett- und Schußfäden lassen. Tatsächlich etwas mehr Lücke als Faden. Muss aussehen, wie ein offenes Gitter. Verdichtet wird es nachher durch aufbürsten. Das kannst du auch schon auf dem Rahmen machen, Stück für Stück, da ist es einfacher als später, wenn der Stoff frei liegt. Wird Mohair zu dicht eingestellt, wird es sehr hart. Ich hab hier einen Schal liegen, Leinenkette und Mohairschuß. Keine Ahnung, was ich damit mal mache. Fühlt sich wirklich unangenehm hart an.
Habe gerade die 1cm Probe gemacht. Das Garn ist eh zu dick für den 40/10 Gatterkamm. Es ist 50% Mohair/ 50% Dralon und nicht so sehr flauschig. Ich werde es denn mal folgendermaßen einfädeln: 1 Loch einfädeln, 1 Schlitz auslassen, 1 Loch auslassen, 1 Schlitz einfädeln.
Tatsächlich wirkt das beim Weben komisch, aber der Trick ist das aufbürsten. Und da darf man gerne rabiat sein, schließlich will man die feinen Häarchen aus dem gesponnenen Garn herausarbeiten.
Die Farbkarten für die Garne habe ich beim Eiderstedter Garnkontor bestellt. Die Website von denen stand ganz oben, als ich Texsolvlitzen gegoogelt habe. Die Teile hat Zeitensprung im Forum erwähnt und ich wollte wissen, was das ist.
Das habe ich sogar schon mal besucht. Mit meiner Kieler Praktikantin. Hübscher kleiner Laden, ausgesuchte Garne, aber sehr teuer. Allerdings sind das inzwischen eigentlich alle, weil es immer schwerer wird damit zu existieren. Was spannend war, sie berichteten von Kunden, die für Babytragetücher nach Wunsch auch schon mal 1000 € nehmen. Ich nehme an, dass sich diese WeberInnen auf Foren zum Tragen rumtreiben. Meine Erfahrungen gingen ja eher in die Richtung: bitte nach meinen Vorstellungen, aber zu dem Preis eines bereits gewebten. Deshalb habe ich sie rausgenommen und Kissen draus genäht, die Kommunikation ging oft über mehr als 20 Mails ohne Einigung.
Zitat von WildeWebe im Beitrag #9Ich hab hier einen Schal liegen, Leinenkette und Mohairschuß. Keine Ahnung, was ich damit mal mache. Fühlt sich wirklich unangenehm hart an.
Wie wär es mit Sitzkissen? Katzendecke /-Sitzplatz?