Riesige Mengen Platz und ein großes Fach hat man da nicht. Bei anderen scheint es aber zu funktionieren. Sogar ohne zusätzliche Halterung, der Kamm wird einfach an die Halterung der vorderen Kämme gelehnt oder gesteckt:
Ich werde morgen mal Garn aufziehen und gucken, wie sich die Kämme bewegen lassen. Mit drei Fäden hab ich schon mal getestet.
Mein drei Faden Experiment: Das soll Schaft 1 und 4 oben sein. Schaft 1 sind die Löcher des Gatterkammes rechts, Schaft 4 sind die Fäden, die in allen 3 Gatterkämmen nur durch Schlitze laufen. Der mittlere Gatterkamm hat gerade keinen Faden im Loch, verhält sich aber wie der hinterste ganz links. Das Fach ist nicht sonderlich groß, aber das Schiffchen mit dem Mohairgarn geht durch.
Wow, was ist das denn? Hier ist ja richtig Leben in der Weberhütte. Freut mich. Toll.
Minka, dein Erstlingswerk ist große klasse. Schön gleichmäßig gewebt. Toll. Die Idee, den Rand zu umhäkeln ist auch klasse. Ich nähe meine Sachen ja immer mit dem blanket stitch. Dann hat man schon so eine Art Zierumrandung, um den Rand zu verstecken. ... aber das Gehäkelte sieht auch toll aus. Hast du das nach dem Zusammennähen umhäkelt?
Einen sauberen Rand hinzubekommen, finde ich immer am schwierigsten. Da ich mein Gewebtes aber in der Regel zu Pullis, pouches ( Beutelchen ) oder sonst was verarbeite, brauch' ich nicht unbedingt auf einen sauberen Rand zu achten, was das Weben sehr viel entspannter macht.
Zu dem Technischen haben Zeitensprung und Webe ja schon einiges gesagt. Ich finde es große klasse, daß du dich da mit den Gatterkämmen und Litzenstäben so reinkniest. Ich hab' auf youtube auch schon tolle Videos gesehen, wie man so einiges mit den Gatterkamm Webrahmen machen kann.
Jetzt bitte nicht böse sein und ich möchte dir wirklich nichts ausreden, aber ich möchte mal meine Erfahrungen und Bedenken mit den Gatterkämmen ansprechen. Einiges hast du ja auch schon erwähnt. Ich habe auch einen 1 Meter Kircher Webrahmen mit zwei unterschiedlichen Gatterkämmen. Der ist mehr so ein Spaßprojekt und er hat nur 30 Euro gekostet, da konnte ich nicht nein sagen. Hat allerdings kein Untergestell, was ich aber nicht schlimm finde.
Was mich bei den Gatterkämmen stört, das das Garn doch schon sehr beansprucht wird. Viel stärker wie bei Litzen. Dann finde ich das Aufbäumen viel nerviger. Bei deinem 60 cm Breite, musst du bestimmt auch mit Gewichten arbeiten. Ich musste meinen Webrahmen am Tisch festbinden, daß er mir nicht entgegenkommt, um die Kette straff zu bekommen, bevor ich die Gewichte dranbinde. ... aber vielleicht bist du ja auch geschickter.
Was mich aber am meisten stört, das man mit den Gatterkämmen doch schon sehr eingegrenzt ist, oder aber es geht auf Dauer sehr ins Geld. Wenn du Muster oder Köper weben willst, brauchst du entweder Litzenstäbe, was mir zu fummelig wäre, oder mindestens zwei Kämme und Pickup Sticks, oder sogar drei Kämme, wie du es jetzt gemacht hast. Du bist schon bei 250 Euro. Dafür bekommst du mit Glück einen gebrauchten 4 Schaft oder sogar 8 Schaft Tischwebstuhl in 60 oder sogar 80 cm Breite und so wuchtig sind die nicht unbedingt.
Wenn du jetzt mit dickerem oder feineren Garn weben möchtest, braucht du wieder 3 Gatterkämme, also wieder 70 Euro. Ich webe inzwischen mit 5 unterschiedlichen Feinheiten. Ich bräuchte 10 Gatterkämme, um halbwegs vernünftig arbeiten zu können und wäre bei 430 Euro. Dafür bekomme ich garantiert einen vernünftigen gebrauchten Tischwebstuhl.
Welche Dichte hast du jetzt gewählt? Möchtest du denn bei dieser einen Dichte bleiben?
Zu deiner Bemerkung mit den Kämmen hochheben, oder Hebel ziehen bei 60 cm. ... also ich merke da schon einen deutlichen Unterschied.
Ich habe einen 80 cm Weviti. Der ist eigentlich gebaut wie ein Gatterkamm Webrahmen. Ich liebe ihn wegen seiner Einfachheit, aber wenn man länger webt bei voller Webbreite und bei 60 cm fängt es auch schon an, geht es voll auf die Knochen und Schultern. Er ist ähnlich gebaut, wie den Link, den du eingestellt hast, mit den Treppchen. Die Schäfte sind einfache Rahmen mit Metalllitzen, die auf eine Art " Treppchen " abgestellt werden. Ich denke mal, so ähnlich hat Zeitensprung ihren einfachen Webstuhl gebaut?
Ich habe den Rand direkt umhäkelt, weil das Webstück zu schmal war. Danach habe ich auf Stoß zusammengenäht, damit kein dicker Saum entsteht und man die Kante der Häkelmaschen als Zierde sieht.
Bei mir ist der geringe Platz das Hauptproblem und ich weiß auch nicht, wie sich das Interesse am Weben entwickelt. Der Webrahmen steht jetzt auf einem Tisch, den ich nur ab und zu zum Nähen nutze. Ein Tischwebstuhl wie der Ashford passt da nicht drauf.
Ich werde die Direktschärmethode verwenden. Beim Webrahmen ist eine Befestigungsklammer und ein Schärpflog dabei.
An Kämmen habe ich jetzt den mitgelieferten 30/10, 3x 50/10 und 2x 60/10. Momentan ist es vorgesehen, eher feine Sachen zu machen.
Ja, für den Rahmen ist das schon fein. Den Punkt, den Wolfssohn genannt hat, finde ich sehr wichtig. Die Belastung der Fäden, die durch das Loch führen. So gerade eben durchgefriemelt, reißt ständig.
Fein sind dann Gewebe die nicht in die Kategorie fallen die Du damals so schön beschrieben hast : "wenn man damit Leute auf der Straße sieht möchte man ihnen Kleidung spenden weil sie einem leid tun" Das war als wir ein zusammen in ein Buch aus der Hippie-Zeit mit handgemachter Kleidung geguckt haben
Wobei das Muster und Faser abhängig ist, ob etwas fein oder derb wirkt, wenn Du hier mal gucken magst, da sind bis auf 4 Modelle (3 feiner, eins Gröber) alle Bekleidungsstoffe 10Fäden in der Kette dicht und fallen zu teil sehr unterschiedlich: https://www.zeitensprung-handweberei.de/galerie-referenzen/
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Das war nicht wertend gemeint. Ich mag auch rustikal sehr. Und plane schon länger ein Gewebe mit 1,5 Fäden in Kette und Schuß und nein, kein Teppich. Hoffe ich zumindest . Muss mal ne Probe weben, vielleicht auf Karton, hat am wenigsten Abfall.
ohh da habe ich ungewollte eine Richtung gegeben. Sorry. Ich hatte das von Minka so aufgefasst, das sie Gewebe herstellen mag, die fein und hoch wertig aussehen und eben das Gegenteil von Grobmotorisch sind. Ich finde das ist das Problem vieler Handarbeiten das sie so ein schäbiges Image haben. Ala : man macht etwas selbst, weil man sich nichts Gutes kaufen kann ... so sehen halt viele Werke aus. Ich erinnere mich immer wieder mal an das Gespräch in deiner Werkstatt Antigone, es waren sehr intesive inspiriende Tage in Frellstedt. Es ging auch im Farbwahl um Musterwahl und Farben und warum oft bunte Effektgarne zu Pfurzkarierten Dingen gearbetet werden, hauptsache es sieht selbstgemacht aus.
Das Grob nicht gleich derb oder schäbig sein muss, wenn es Mittel zum Stil ist oder der Funktion dient, dürfte jedoch auch klar sein.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Tatsächlich finde ich bunt um des bunt Seins Willens ziemlich anstrengend und schlecht gemacht, egal in welcher Feinheit, auch wenig schön. Aber davon ist minka ja meilenweit weg. Ich mag wolfsohns Gewebe auch sehr, weil sie so "naturnah, wild " im besten Sinne wirken und so authentisch sind.
Grundlage ist , glaube ich, immer die Gestaltung und das ist nur ein anderer Begriff für Gedanken machen und Kommunikation mit Materialien. Und die können eben ganz unterschiedlich sein. Deine historisch inspirierten Gewebe sind eben auch deshalb so gut, weil du dich ernsthaft damit beschäftigst.