Ich hole das Thema aus der Tratschecke hier rüber und kopiere den text in Auszügen. Es geht ums Teppich weben.
wir haben in der Küche einen Großen selbstgemachten, der aber langsam fies wird. Er ist aus diesem Teppichgarn mit Juteseele gemacht, das sieht aus wie Endlosdreadlocks. Ich hatte unterschiedliche Qulitäten und keine Ahnung, also habe ich alles zusammen verwebt. Würde ich nie wieder machen. Weil ein Teil der garen schweinchenrosa war, habe ich das zu 1m langen Strängen gewickelt, abgebunden und in der Waschmaschine mit Simplicol umgefärbt. Dabei ist das Garn toll gefilzt und bis heute makelos, das andere ist verschlissen. Das wäre also die Idee, aus ungeliebten Schurwoll-Resten lange Strickwürste kurbeln, die in der Waschmaschine filzen und dann wie Teppichgarn verweben. Auf Anraten von Antigone ( meine Güte - kennen wir uns schon lange!) habe ich alle 2cm ein Kettfaden gesetzt, das Kettgarn ist ein unverwüstiliches Irgendwas, das sich anfühlt wie Baumwolle aber schmilzt, und die Kette hält sich optisch stark im Hintergrund. Ich hatte damals 80cm große Quadrate gewebt und diese aneinander genäht. Rundherum habe ich aus Möbelstoff einen Rand angenäht.
Um den Teppich in der Küche zu richtig zu knipsen fehlt der Platz, der ist einfach groß. In den Bildern seht Ihr das Teppichgarn : Schurwolle mit Juteseele Die Textur des großen Küchenteppichs mit den unterschiedlichen Qualitäten (und dem Schmutz einer Woche) einen kleinen Badläufer einen Teppichrohling mit den Kettfäden Sorry das die Bilder wie Kraut und Rüben stehen, ich übe das noch *seufz*
ZeitenSprung
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Küchenteppich.jpg
Textur 1.jpg
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Die Überlegung ist solche Teppiche aus Stricklieselwurst zu weben.
Die Flickenteppiche von IKEA und Co sind ähnlich gemacht, hier werden Textilabfälle zu Bändern geschnitten und verwebt. Ich habe schon überlegt so etwas aus alten T-Shirts in Baumwolle fürs Bad zu machen. Angeblich gibt es spezielle Scheren für so etwas, oder man macht es mit dem Rollmesser und einer Schneidmatte. Eine Weberein aus der Schweiz hat solche Flicken Teppiche mit grafischen Mustern gewebt, die sehen sehr toll aus.
In einem Geschäft sah ich Flickenteppiche aus derber Schnur (so Rohleinen-farben) und Jeansstoffstreifen, dabei waren die Jeans Streifen händisch durch die Kette in einem Muster verlaufend geschlungen. Also normal Gewebte und geschlungene Stücke im Wechsel, das sah großartig aus. Ich könnte mir vorstellen das man so etwas wie Fliesen auch an kleinen Webgeräten machen kann und dann zusammen näht. Damit wäre es dann auch möglich unbegrenzt groß zu arbeiten. Mein Küchenteppich ist 1,60m x 2,40m groß, das wäre nie am Stück gegangen.
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Zitat von ZeitenSprung im Beitrag #2Textilabfälle zu Bändern geschnitten und verwebt. Ich habe schon überlegt so etwas aus alten T-Shirts in Baumwolle fürs Bad zu machen.
Die Idee fand ich auch mal ganz spannend. Habe dann T-shirts und Bettlaken in Streifen geschnitten. Wobei die beste Schneidetechnik, um lange Streifen zu bekommen, die Spiralmethode ist, also immer im Kreis. Ist zeitaufwändig. Habe das dann verhäkelt, probeweise erstmal zu Körbchen / Utensilos. Die Ränder dieser geschnittenen Steifen haben dann aber "ausgefusselt", man schneidet ja nicht fadengerade und es standen kleine Fäden aus dem Werk, die beim Schütteln abfielen. Habe es dann gewaschen und danach hatte es irgendwie den Stand / Halt verloren. Das Teil steht im Keller für Geraffels, restliche Bänder habe ich weggeworfen. Die geschnittenen Streifen sollten, vor dem Verarbeiten, längs so gewickelt / geklappt werden, dass die Schneidkante innen liegt.
Als ich beim Masken nähen keine Gummibänder mehr hatte, habe ich Tshirts mit dem Rollmesser auf Streifen geschnitten, Wenn man die mit Gewalt lang zieht, rollen die sich ein, Unebenheiten an der Schnittkante verschwinden und die Schnittkante rollt sich meist nach innen. Es sieht aus wie die Jerseybänder aus dem Bastelbedarf auf der Rolle, nur das die meist viel Kunstfaser enthalten. Allerdings habe ich keine Spiralen geschnitten, ich brauchte ja keine Endlosstücke. Eine andere Variante ist es nicht bis zum Ende durch zu schneiden, sondern abwechselnd rechts oder links einen Rand stehen zu lassen, so erhält man auch lange Bänder, hat aber immer die Wendestellen vom Rand. Man könnte dem Garn ja noch Drehung geben, dann kann man die Wendestellen kaschieren. (sagt die Frau mit dem Elektro Spinnrad)
In Schweden haben Flickenteppiche wohl eine Tradition, aber da wurde/wird auch mehr im Hauswerk gewebt. Anderswo verarbeitet man alte Textilien eher zu Quilts.
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Das sieht toll aus mit den Jeans. Das störrische des Materials macht es plastischer.
Es ist normalerweise 1 Fd. / cm beim Teppich weben. Im Fach ist es dann alle 2 cm 1 Faden.
Diese Juteseelegarne fand ich schon immer ziemlich schlecht durchdacht. Wir hatten die in der Teppichwerkstatt auch. Die Jute ist härter, als die Wolle. Das erhöht die Stabilität nicht, sondern arbeitet das Schußmaterial von innen her auf. Von oben kommt Druck und Reibung drauf durch die Benutzung als Teppich und der harte Kern hält dagegen. Ein Garn aus reiner Wolle dürfte auf lange Sicht stabiler sein, auch, wenn es erst empfindlicher wirkt. Die Idee das Garn erstens zu stärken, indem es aus mehreren Fäden besteht, die miteinander verarbeitet wurden ( ich weiß, es ist nur ein Faden, aber die Dicke des Garns entsteht durch die Maschen , während das dicke Teppichgarn einfach ein Strang ist) und zweitens durch Filzen, ist sehr erfolgsversprechend.
Ich halte von Baumwollflickenteppichen im Bad nicht viel. Ich weiß, das wird so gehandhabt. Aber Baumwolle und andere Pflanzenfasern ziehen die Feuchtigkeit aus der Umgebung und speichern sie. Ergebnis : Der Teppich wirkt immer klamm. Mag noch gehen bei Fußbodenheizung. In Schweden gelten diese Teppiche als Sommerteppiche.
Ich weiß noch, wie überrascht ich war, dass meine Chefin in der Tufterei Teppiche aus Wolle fürs Bad entwarf, aber es ist tatsächlich die viel bessere Materialwahl. Nimmt kaum Wasser auf. Nach Aufnahme von Wasserdampf im Gewicht von einem Drittel des Wollgewichts fühlt es sich immer noch nicht feucht an und trocknet auch noch schneller.
Wolle ist ja immer meine erste Wahl, fürs Bad hätte ich mich nicht getraut, aber Du hast Recht Webe. Stimmt 1F/1cm , hab ich auch stur nach Deiner Anleitung gemacht, nur benennen konnte ich es heute nicht mehr.
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Nachdem meine Strickkurbel quasi schon über der Mülltonne schwebte, hat mein Mann es versucht und seit dem tut es das Ding. Erzähle Jemanden der webt nix von Spannung, Spannung ist einer ernste Sache ... ich hatte zu viel Spannung, so mit quasi nur gelenktem Faden geht es.
Mein Mann schlug mir vor den Akkuschrauber an das Ding zu machen und siehe da auf die Idee sind andere auch schon gekommen : https://i.pinimg.com/236x/97/29/12/97291...86--weaving.jpg Da hab ich aber keine Lust zu, ich werde dann mal ab und an kurbeln und irgendwann mal in weiter Ferne einen Teppich weben.
Webe wenn Du mehr Armbänder machen möchtest, sind das gut angelegte 20€, denn es geht wirklich sehr fix, ich denke mit ein wenig Schwund in der Planung kann das als Meterware vorproduzieren, abschneiden und versäubern/sichern.
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Ich mache zur Zeit gar keine Spiralarmbänder mehr, aber, wenn ich wieder damit anfangen sollte, denke ich dran. Meine Tufting Chefin hat mit der Bohrmaschine gespult. Die Tufting Geräte waren auch umgebaute Bohrmaschinen mit einem rundlaufenden Messer und einer Hohlnadel im Kopf und seitlich einem Druckluftschlauch. Von der Decke kam ein Stahlstich mit Karabiner, da konnte man die Maschine einhängen, um die Schultern beim Führen des Geräts etwas zu entlasten.
Ach ! Frag das in ein paar Jahren mal. Der Webstuhl ist ja dienstlich besetzt, der Fahrplan für die nächsten Monate ist voll und ich müsste auch erst mal viel Schnur kurbeln. Ich hätte das gerne in Schurwolle, aber die fluscht in dem Kurbeldings nicht. Kennt Ihr das wenn man so ein Dings unbedingt haben muss, weil man das als Kind mal gesehen hat, und nicht bekommen hat ? Also habe ich mir das neulich gekauft - hätten die Gartencenter aufgehabt, wäre das vermutlich nicht passiert. Mal schauen, bei FB gab es im Marktplatz Handweber einen Posten Teppichgarn für kleines Geld, den habe ich ergattert. vielleicht mische ich ja die Materialien.
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