Seit 2 Tagen ochse ich an meiner Anbindung. Es klappt nicht und ich verstehe nicht warum.

Fach 1 Super, Fach 2 brauchbar, Fach 3 da könnte Schaft 2 höher, Fach 4 da muss 1 höher und 3 tiefer
Also unter den Webstuhl und nachjustiert, kein sauberes Fach mehr. Rumjustiert immer schön mit Zettel, welche Strippe gerade aus der Reihe tanzt, nix word wirklich besser.
Pause gemacht, tief Luft geholt,oben auf dem Webstuhl geguckt ob alles richtig ist, zwischen die Schäfte geuckt ob alles richtig ist, unter dem Webstuhl, alles nach und nach gelöst und neu gemacht - aha, sieht so weit brauchbar aus nur an Fach 3 und 4 da könnte jeweils ein Schaft noch ein bisschen ... unter den Webstuhl, justiert, an den Webstuhl Probeschuss, alle Fächer unsauber,beim ersten Schuss 3 Fäden gerissen weil das Schiffchen da gegen ist.

Ich bin so frustriert. WildeWebe weißt Du Rat ?
Ist das Verhältnis der Abstände zwischen den Tritten und Schemeln zu den Schäften so fragil wenn die Webbreite zu nimmt ? Die Hebel der Schemel sind ja länger je breiter der Webstuhl. Das es aber so trickie ist, das habe ich nicht geahnt.
Bei meinem 1m Webstuhl hatte ich das TexolvSystem als Anbindung, aber ich vermute mal mit den vorgegebenen Abständen wäre es noch schwieriger ?

Danke für den Zuspruch, es tut gut zu hören das ich nicht bekloppt bin. Morgen versuche ich erneut mein Glück.

Ich habe es festgestellt und auch frei hängend versucht

früher ist relativ, welches früher ?
Mein Webstuhl kommt von Jemanen der sich Webstuhlbauer nannte und seine Stücke ja nummeriert und signiert hat, aber ausbalanciert ist er nicht. Hmm vermutlich waren deshalb die 100 Jahre alten und Älteren solche schweren Biester ?

Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, will ich die Schnüre austauschen. Als die Schemel nocht krumm waren sind mir ja so viele Schnüre gerissen, weil alles gescheuert hat, und ich las in der FB Weber Gruppe, das Maurer Schnur eine tolle Alternative sei. Maurerschnur aus dem Baumarkt war mir zu dünn, aber es gab eine erstaunliche Auswahl an Kunststoffschnüren in div. Farben und Stärken und ich habe ein Sortiment mitgenommen um zu testen welche am besten geht. Nun habe ich ein Gemisch von Kontermarschnur aus dem Hause Künzl, der Schnur die am Webstuhl schon dran war und einer Kunstfaserschnur aus dem Baumarkt. Manchmal hat man ein Brett vorm Kopp, ich tausche gleich alle aus und mache Einheitliche. Wenn ich das tue könnte ich die Enden der Schnur gleich mit Lack oder Kleber sichern, dann habe gleichzeitig die Schnur geschützt und eine Einfädelhilfe ?
(gibt es einen Namen für die Phobie eine Schnur zu zerschneiden ?)

Jetzt schäme ich mich die Frage zu stellen wo ich so lange webe : schneide ich alle Schnüre (vom den Tritten zu den Schäften) gleich lang zu ? Oder mache ich kurze und lange weil ich ja zu den unteren und oberen Schäften gehe ? Da ich ja immer mit gebrauchten Equipment arbeite, weiß ich tatsächlich nicht wie man das neu macht.

OK jetzt hab ich erst mal alle gleich lang, ABER es sind ja nur 4 Schäfte angebunden von 8, also mach ich das nächste mal kurze. Jetzt mache ich mal die Arretierung weg und lasse mich überraschen ... bis später

Danke für die Hilfe Webe

Wusste ich gar nicht nicht, dass Herr Künzl Physiker ist, ich hatte angenommen, er wäre Tischler.
Knutzen und Marquardsen klingen beide Skandinavisch. Dänemark oder Schweden?

Zitat von WildeWebe im Beitrag #8

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Ich drücke die Daumen.

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verstehe ich das richtig:
du hast von 11:55 Uhr bis 13:55 Uhr = in 2 Stunden 60 cm gewebt? das geht aber fix, selbst falls es nur die Breite eines Schals ist!!

Zitat von ZeitenSprung im Beitrag #10

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Das ist ja nun mein 3ter Webstuhl und die beiden Vorgänger waren da sehr viel unempfindlicher.

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Im Weberei beriech fände ich es schön wenn die Themen übersichtlich blieben, damit das hier ein Nachschlagewerk ist und kein unübersichtlicher Kaffeklatsch wie der rest des Forums.

Also OT :
eigentlich geht es sogar noch schneller, Antigone meinte mal in der Aubildung ginge man von 1m/Stunde aus. Man muss dann halt anteilig auf jedes Werkstück die Mühe des Einrichtens zurechnen, weben ist ja mehr als nur Schiffchen schubsen. Die Kette ist zur Zeit um die 1,20m breit, das Gewebe soll nach der Wäsche 1m breit sein.

Die Webstühl hatte ich hintereinander und technisch habe ich mit jedem verbessert. Viele Webstuben haben mehre Stühle, so das man unterschiedliche Projekte umsetzen kann.
Vielleicht kann man einen allgemeinen Bla Tread hier im Webbereich einrichten wo man solche Fragen rein packen kann. Ich mache mal einen auf und bitte draum OffTopic dort fragen. Danke schön.

wieder mal die Anbindung !

Ich arbeite an einem sehr feinen Gewebe, einem 4/1 Atlas, nach einem Fragment aus dem späten Mittelalter. 20 Fäden/1cm in der Kette, Singlegarn (Wolle) und ein enges Zeitfenster.
Das mein Webstuhl nicht ausbalanciert ist, hatten wir ja schon weiter oben im Thema.
Liege ich mit der Vermutung je feiner die Fäden umso wichtiger ist eine saubere Einstellung richtig ?
Zuerst habe ich mit einem 50/10ner Blatt 4fach gestochen gearbeitet, dabei haben sich die Kettfäden im Bereich zwischen Litzen und Riet aufgescheuert. Ich habe die vorrätigen Riete verglichen und - oh Wunder - die gröberen Riete haben stärkere Zinken als die Feinen. Also neu angefangen und ein 10/10ner Riet mit einem selbstgemachten Adapter eingesetzt. Der Webstuhl hat Alubund Riete, aber das Feinste ist 50/10. Pechbund passt nicht, deshalb das Adapter.
Nun scheuern die Kettfäden zwischen Riet und Gewebe.
Seit heute mittag fummle ich an der Verschnürung.
Super hilfreich das Video von Andreas Möller ab Min 5:55 mit einem Knoten mit dem ich punktgenau justieren kann ohne wie ein Affe oben auf dem Webstuhl zu hocken.
Ich habe alle Schäfte mit der Wasserwaage ausgerichtet angebunden. Danach die unteren Schemel ebenfalls sorgfältig mit der Wasserwaage angebunden, die Arretierung/Pferdchen gelöst, die Schäfte per Tritte einmal durch bewegt und die Schäfte hängen schief. Die Schafthalter ? (wie heißen die Hölzer ganz oben, es fällt mir gerade nicht ein) Hier ein Archivbild
Schafthalter.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Schafhalter hängen nach einmal bewegen schief, meist zur Mitte hin nach unten, die Schäfte hängen schief und das alle mit der fragilen Kette, aus einem Garn das ich nicht nachkaufen kann.

Mit Singlegarn habe ich schon oft gearbeitet. Das macht selten Spaß, aber so mies ist das erst mit dem großen Webstuhl, übrigens auch bei gezwirnten feinen Garnen. Wenn ich ja wüsste an welcher Stelle es drückt, könnte ich ja etwas ändern, aber ich komme gerade nicht darauf.
Es muss gehen der Beweis liegt ja aus dem 14ten Jahrh. vor.
Antigone weißt Du Rat ?