Gestern Abend spät wurde mein grüner Teppich fertig, jetzt bei Tageslicht habe ich Fotos gemacht. Teppiche knipsen ist schwierig, sie brauchen Platz und in der Wohnung kann man selten weit genug zurück gehen um sie schön ins Bild zu bekommen. Das Muster des Teppichs ist dem Material geschuldet, es waren Reste unterschiedlicher Struktur und hellen Farben und mittels Säurefarben habe ich sie egalisiert.
was mir so durch den Kopf geht : die Teppiche nach dem weben mal waschen, wäre vermutlich gut, weil dann noch mal alles etwas dichter und fester wird, zumindest in meinem Fall wo Kette und Schuss aus Wolle ist. Bisher habe ich darauf verzichtet, denn das habe ich bei meinem alten Küchenteppich mal gemacht, als der schmutzig war. Das Trocknen war schwierig, und nun hat der Teppich Beulen. Kann es sein das weitere Behandlung nötig gewesen wäre ? Mangeln ? Spannen ?
Ob es Reinigungen gibt die so etwas mangeln ? Oder eine Teppichwäscherei ? Wir haben sogar eine im Ort vermutlich die Einzige weit und breit, aber ich habe Sorge das die sich auf Orientknüfteppiche spezialisiert haben und mit meinem Hausgewuschtel nicht können. https://www.teppichwaescherei-amir.de/site/
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Wölkchen 5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) der dritte Teppich dieser Kette ist fertig. Es hat etwas gedauert, bis ich die Kanten vernäht habe. Dazu habe ich die Kettfäden miteinander verknotet und knapp über den Knoten abgeschnitten, die Kante eingerollt und von Hand mit passendem Garn vernäht. Weil der Teppich klein genug ist, ist er dann in die Waschmaschine, Wollprogramm und Wollwaschmittel, und nun trocknet er vor sich hin. Vermessen habe ich ihn noch nicht weil ich vergessen habe ihn vor dem waschen zu messen, was blöd ist, jetzt weiß ich nicht wie viel er eingesprungen ist. Insgesammt ist er aber etwas fester geworden ohne dabei Flauschigkeit ein zu büßen.
Zu plüschige Teppichschnüre habe ich in der Waschmaschine schon nachgefilzt. 40C° Pflegeleicht und normales Waschpulver, geschleudert was geht und danach in den Trockner, es dauert dann immer noch lange bis es durch getrocknet ist, aber danach war es besser gefilzt und robuster. Zur Zeit färbe ich im Einkochautomaten Babyblaue Garne auf Moosgrün für 2 große Teppiche die jeweils unter eßtische sollen. Einmal bei uns und einmal bei der Tochter.
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Mein erster Weblehrer hat das nur gemacht. Restgarne aufgekauft und Farben, die er nicht wollte, überfärbt.
Dich hat das Teppichthema ja ganz schön ergriffen ;)). Ich hab viele Teppiche gewebt, aber mich hat es nie besonders interessiert. Die Teppiche, die ich gewebt habe, waren alle in angestellter Arbeit.
Den Webstuhl habe ich zusammen mit mehren Säcken Filzschnüre als Paket gekauft. Das Zeug ist sperrig also wäre es schön wenn es bald wieder weg ist. Aber es war ja eine Kette und keine Erfahrung wie viel sich die Kette durch die stärkere Knickung bei den dicken Garnen verkürzt. Die Energiepreise steigen und ich würde gerne meiner Tochter einen warmen Teppich unter die Füße packen, ich habe also lauter praktische Gründe rein zu hauen.
Spannender Nebeneffekt, beim senkrechten Arbeiten bekomme ich ein neues Gefühl für manche historische Textilien mit ihren Besonderheiten, wie Schlingengewebe oder Bildweberei.
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Bildweberei ist auch immer noch da. Es ist tatsächlich einfacher, von zeitgenössischen Bildgeweben zu überleben, als von Flachgeweben. Vermutlich auch nicht generell, doch ich kenne einige erfolgreiche Bildweberinnen. Für Kunst ist die gefühlte Wertigkeit höher, als für Alltagstextilien.
Ja klar ist die immer noch da, aber das meinte ich nicht. Es gibt bei den Römern Fragmente von Wandbehängen mit Schlingenmuster, eine Art Riesenfrotee. Das habe ich am Flachwebstuhl nachgearbeitet, es ging, aber schön war das nicht. Wenn ich dann schaue wie das an Teppichwebstühlen entsteht, dann wird schnell klar, das man es eher senkrecht denn flach gewebt hat. Eigentlich wusste ich das, aber halt nur in der Theorie. Wenn man es begriffen hat im wörtlichen Sinn, ist es plötzlich keine Hexerei mehr.
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Teppichernte : Teppichernte.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Damt bin ich hoffentlich für die nächsten Jahre durch mit Teppich weben. Als Kette habe ich schwarze Sisalschnur verwendet, die war zum verarbeiten mal so richtig blöd. Macht die Hände kaputt, ist störrisch ohne Ende und lässt sich nicht spannen, zumindest nicht in den Dimensionen mit dem Webgerät. Die Tritte habe ich entgültig abmontiert, weil sie nach div. Anbindungen, Stellungen einfach nicht funktional waren. Statt dessen habe ich umgeschnürt und vorn 2 Besenstiele angebunden. Die brauchen noch eine Arretierung wo ich sie einhängen kann, das kommt dann zwischen den Tagen. Jetzt mache ich sauber und räume auf. Wie ich die Kettenden versäubere muss ich noch überlegen. Sie sind jetzt erst einmal alle mit einfachen Knoten gesichert und warten auf Ideen. Aber es kommt wieder Licht ins Wohnzimmer. Bald kommt das Garn für das Projekt Bronzezeit-Textil und danach wird der Webstuhl eingelagert.
So blöd die Sisalschnur zum verarbeiten ist, sie gibt dem Teppich eine angenehme Starre, die Teppiche sind wunderbar glatt und liegen gut. Eigentlich wollte ich eine Stoffkante anbringen, schön mit Keder an der Falz, damit der Saugroboter da schön hoch kann, aber evtl muss das gar nicht. Ich werde das testen.
ja, ich werde wohl eine Lichterkette drüber werfen, mal sehen was der Fundus her gibt. Nach den Tagen kommt wohl das handgesponnene Garn und dann kommt das eigentlich Projekt. Aber ich freue mich jetzt schon darauf das Teil aus der Wohnung zu tragen. Er wird dann eingelagert, weil das Museum evtl später noch andere Riesengewebe haben möchte, oder falls ein anderer Kunde so etwas haben mag.
Sisal ist eine Stängelfaser und verhält sich dadurch wie Flachs oder Hanf. Das sind die traditionellen Kettmaterialien für Teppiche. Webstuhl mit Lichterkette , sehr ungewöhnliche Idee. Weil diese riesen Biester so unhandlich sind, bekommt man die heute für nen Appel und ein Ei. In den 80ern waren sie richtig teuer, da wollten alle diese großen Stühle. Und dann standen sie Rum, weil kaum einer damit fertig wurde.