auf ARTE läuft gerade eine interessante Doku, kann man bestimmt auch noch in der Mediathek ansehen:
19:30 Arte Seide aus Persien Dokumentation • D 2021 • 45 Minuten Neuer Glanz für alte Kunst Die Seidenproduktion im Iran ist eine sehr alte Tradition, edelste Stoffe wurden seit jeher hergestellt. Doch heute wird Seide auch dort fast nur noch aus China importiert. Die Filmemacherin Niloufar Taghizadeh begleitet in dieser Dokumentation Azadeh Yasaman Nabizadeh und ihren Mann Ali Khatibshahidi, ein Künstlerpaar aus Teheran. Sie haben den Traum, die alte Seidentradition zu retten, persische Muster wiederzubeleben und die Kunst des Webens vor dem Verschwinden zu bewahren. Habib Keramatlou hat viele Einschränkungen in Kauf genommen, um sich ein landwirtschaftliches Studium mit dem Fokus auf Raupenzucht und Seidenproduktion zu finanzieren. Als Azadeh und Ali ihn kennenlernen, entwickeln sie gemeinsam Ideen. Um die Tradition der Seidenherstellung wiederzubeleben, wird Habib Maulbeerbäume pflanzen und Raupen züchten. Dadurch entstehen auch neue Perspektiven für die Dorfbewohner. Nur seine Frau aus der Stadt kann sich noch nicht so recht an ein Leben auf dem Land gewöhnen. Doch je mehr das Projekt wächst und auch Fachleute zu Besuch kommen, desto mehr verändert sich auch der Alltag auf dem Land. Die Dokumentation von Niloufar Taghizadeh zeigt zudem anschaulich die einzelnen Produktionsschritte der Seidenherstellung, vom Kokon der Seidenraupe über das Spinnen und Färben bis zum fertig gewebten Stoff.
Ikat Weberei in Japan : https://www.youtube.com/watch?v=24mH9o5IFi0 diese präzision bringt mich immer wieder zum staunen. Toll auch die Vorrichtung zum falten des Tuchs. Platz müsste man haben.
MD005764.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)MD005809.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)MD005945.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das sieht bei unseren Webstühlen nicht so sehr anders aus. Und im Grunde ist es egal, ob es 150 Fäden für einen Schal oder 2000 Fäden für Tischwäsche sind. Jeder Faden ist durch das Legen in Kreuzen, die abgebunden werden, um sie zu sichern, definiert. Hier die Einrichtung meines Trachtenstoffs, nach dem Schären, das ist das, was im Film auf der Trommel stattfindet und Bäumen, das heißt, die Fäden auf den Kettbaum zu bringen, in diesem Fall 60 m, die weiße Schnur hält das Fadenkreuz, das ein Verrutschen der Fäden ineinander verhindert, das zweite Photo zeigt die Fäden die bereits durch Litzen, das weiße im Photo und Riet, der Metallkamm, gezogen und mit Knoten gesichert sind und 3. die geordnete Kette. ZeitenSprung wird sich erinnern, sie hat mir dabei geholfen.
Das, was mich an Ikat wirklich fasziniert ist, dass die Fäden in Schuß und Kette so genau abgebunden werden, vor dem Färben, dass sie nach dem Weben klare definierte Muster ergeben. Dazu müssen Spannung, Fadendichte und Einsprung beachtet werden.
18:35 Arte Die Lotosweberinnen vom Inlesee Dokumentation • D 2017 • 45 Minuten
Lotospflanzen gedeihen bestens im Inlesee in Myanmar. Ihre Blüten und Blätter gelten als mythische Symbole für Erleuchtung und Reinheit. Der Legende nach wurde Buddha in einer Lotosblüte geboren. Aung Naing Saw erntet nur die daumendicken Stängel. Sie sind von mikrofeinen, elastischen Fasern durchzogen, die per Hand zu einem Garn verrollt und anschließend zum teuersten Textil der Welt verwoben werden. Früher war der Stoff ausschließlich von religiösem Wert und wurde buddhistischen Mönchen gespendet. Heute wird auf den hölzernen Webstühlen auch für den internationalen Modemarkt produziert. In Khiang Khan, im Süden des 120 Quadratkilometer großen Inlesees, leben die Menschen in Pfahlbauten auf dem Wasser. Ob zum Nachbarn, zum nächsten Markt, zur Schule oder zur Arbeit - ohne die flachen Langboote geht nichts! Der See bietet ideale Bedingungen für die Fischerei und die Landwirtschaft. Auf schwimmenden Gärten wird Gemüse angebaut. Seit den 1920er Jahren weben Frauen am Inlesee Lotosstoff, nur sie und nur hier. Was einst zu religiösen Zwecken hergestellt wurde und nur wenige ernährte, hat sich seit der Öffnung Myanmars zu einem Wirtschaftszweig entwickelt, von dem viele Familien leben. Die Filmemacher Anna-Lena Maul und Peter Moers haben den Weg des Lotos von der Wasserpflanze zum gewebten Stoff verfolgt. Sie zeigen, wie sich das Handwerk und die Weberinnen zwischen Religion und Kommerz verändern, und welche Auswirkungen die Arbeit auf das Ökosystem hat.
Oder wie seit ewigen Zeiten. Es ist ein altes Handwerk. Im Grunde genommen arbeite ich auch so, mein Garn und meine Maschinen sind nur kleiner. Ich finds gut.