Ach siehs mal so, es ist ein besserer Job als Mülltonnen zu leeren, man hat es trocken und könnte dabei Glotze gucken. Ich denke das ist realtiv einfach verdientes Geld, wenn ich da sehe wie viele Schal da nebeneinander gewebt werden, und wie schnell man die Länge erreicht hat, wie viele dann auf eine Kette passen. Das sah aus, als ob die zum waschen und anfilzen abgeholt würden, dann bekommt man die Rolle zurück schneidet auseinadner, näht das Schildchen drauf und ab in den Laden. Fies ist das man mit solchen Manufakturen konkurieren muss. Der Kunde unscheidet selten und würdigt den Aufwand. Ist doch beides Handgewebt.
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Ich habe kurz in ein paar Filmchen reingeschaut: Das ist für mich die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit: traditionelles Hand-Werk gegenüber industrialisierter Produktion.
Ich glaube, kein Hennes&Mauritz- oder Zalando-Kunde hat das in auch nur irgendeiner Form auf dem Schirm. Und genau das ist das Problem bei der Vermittlung von Qualität und Preisgestaltung von in traditioneller Weise und Handarbeit hergestellter Handwerksprodukte. Und es ist damit ein Problem der massenweise Verfügbarkeit – mit allen einhergehenden Problemen der "Entsorgung" von billigen textilen Artikeln.
Die Wertschätzung von Textilien insgesamt hat sich durch diese Billigprodukte total gewandelt. Der Hammer dazu war ein Markt in Goslar. Neben mir ein Stand mit Modeschmuck. Ganz gut gemacht, aber nicht herrausragend. Als wir anfingen aufzubauen, fragte sie uns, was wir machen und wir antworteten, wir weben. Beim Aufbau unterhielten wir uns über eine mögliche Bewerbung beim Staarspreis. Da kamen schon die ersten hämisch Bemerkungen.Und dann folgte , mit einem Blick auf Kisten und Koffer : "So viel haben Sie doch gar nicht dabei ? Die Kunden wollen doch auch wühlen !" Später auf demselben Markt, fragte eine Kundin nach dem Preis für die Kissenhüllen. 35 €. Da rief sie nach ihrem Mann : "Komm mal her, hier gibt es Kissen für 5,30 €" Die Goldschmiedin auf der anderen Standseite war genauso geschockt wie ich und sah mir mitfühlend bei meinem Ringen nach Luft zu. Sie sprach mich später auf die Szene an. Auch "nett": "Warum arbeiten Sie denn nicht mit günstigerem Material ? " Früher war Kleidung ein Wertgegenstand. Die meisten Menschen besaßen nicht mehr als zwei oder drei Garnituren. Diese Wertschätzung ist gut zu sehen in Gemälden bis ins 18. Oder 19. Jahrhundert. Achtet mal drauf, wie detailliert Kleidung dort dargestellt wird, da kann man im Bild erkennen, wie der Stoff hergestellt wurde. Bindung, Material, besondere Textiler Techniken. Ob nun gewebter Samt oder geklöppelte Spitze. Das ist echt faszinierend. Und es wird total vergessen, das Kleidung auch heute noch in Handarbeit hergestellt wird. Die Stoffe werden zwar maschinell gewebt, aber die Webstühle werden immer noch von Hand eingerichtet und genäht wird auch das billigste T-Shirt von einem Menschen, der an einer Nähmaschine sitzt.
ich bin mir ziemlich sicher, dass auch das in ca. 20 Jahren anders aussieht! da sitzen dann künstliche Intelligenzen und machen alles. die brauchen auch keine Kaffee-, Zigaretten- oder sonstige Pausen. die können 24/7 durcharbeiten.
VOR 20 Jahren konnte sich auch niemand vorstellen, dass Menschen angefahren werden, weil sie beim Laufen auf nem Rechteck wischen und auf nichts anderes mehr achten....
aus dem Replikator, dann muss man auch nicht mehr waschen und bügeln
Handgemachtes ist ein Luxusgut. Ich denke das wird immer parallel zu was auch immer laufen, die Frage ist halt, wie klein wird die Nische für solche Arbeiten sein. In 20 Jahren bin ich jedenfalls nicht mehr für Geld am Webstuhl.
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bei Arte läuft gerade ein Filmchen, in dem auch gezeigt wird, wie zwei Frauen in einer ehemaligen Kirche weben. ich habe echt Bauklötze gestaunt, was es überhaupt für Webstühle gibt. und dann machen die herrliche mittelalterliche Muster....bin echt dahingeschmolzen.
kann auch für euch ganz interessant sein, die Wiederholung kommt am Mittwoch (steht unten), kann man aber sicher auch in der Mediathek sehen: https://www.hoerzu.de/tv-programm/heute/10:00/
du musst IHR halt den Bericht irgendwie schmackhaft machen.
ich sehe grad, dass der Link nicht so funktioniert, wie ich mir das dachte. dann kopiere ich die Info einfach mal hier rein:
HEUTE / 11:10 - 11:55 / ARTE Italien, meine Liebe UMBRIEN
Umbrien - Umbrien gilt als die kleine Schwester der Toskana. In Città di Castello hat sich "Obstarchäologin" Isabella Dalla Ragione einen Traum erfüllt. In ihrem "Garten der verlorenen Bäume" wachsen 400 verschiedene Obstsorten. Sie hat Wunderfeigen entdeckt, die ein halbes Kilogramm wiegen, "Betrunkene Birnen", "Blutige Pfirsiche" und "Jesus-Christus-Äpfel" gerettet. Die mittelalterliche Stadt Assisi steht ganz im Zeichen des heiligen Franziskus. Bis heute werden die durch das schwere Erdbeben im Jahr 1997 zerstörten Fresken der Basilika restauriert. Sergio Fusetti, Chef der Restaurierungsarbeiten, öffnet die sonst unzugänglichen Archive. Ein kurzer Rafting-Ausflug führt in die wilde Natur der Valnerina. In Perugia lebt Maddalena Forenza. Sie fertigt Mosaikfenster in einer sehr speziellen Technik an, die von einem ihrer Vorfahren schon 1859 begründet wurde. Ihr Atelier gleicht einem Museum. Mindestens so spektakulär sieht der Arbeitsplatz ihrer Freundin Marta Cucchia aus. Sie webt Stoffe auf historischen Webstühlen nach alten Vorlagen in einer ehemaligen Kirche. Um eine fast aussterbende Zunft handelt es sich bei den Fischern am Lago Trasimeno. Aurelio Cocchini sorgt für ökologische Fangmethoden, damit auch künftig noch gefischt werden kann. Und im Städtchen Gubbio ist das Mittelalter noch lebendig. Dort werden auf abenteuerliche Art die Glocken geläutet - ein schwindelerregendes und gefährliches Spektakel. Die Küste Italiens ist so abwechslungsreich wie kaum ein anderer Landstrich Europas.
Da wird mit einem Jaquardwebstuhl gewebt für den Lochkarten verwendet werden, Lochkarten kennt man aus den Anfangszeiten des Computers. Es gibt sie aber schon seit Anfang des 18. Jahrhunderts, wo sie z.B. zur Steuerung von Webstühlen verwendet wurden.
Tatsächlich war der Jaquardwebstuhl eigentlich ein Computer. Die Lochkarten funktionieren mit dualen System. Kettfäden gehoben, Kettfaden gesenkt. Ich bin bisher davon ausgegangen, er war der erste. 1806. Viele Informatiker haben ein starkes Interesse an Bindungslehre. Die größte Onlinebibliothek dazu wurde auch von einem Informatik Professor aufgebaut. Ich wollte seiner Bibliothek noch einige Bände hinzufügen, stand schon in Kontakt mit ihm, doch dann kam die Nachricht, dass er an Krebs verstorben ist. Das war ca. 2003.
das im Film ist der Kollege Sirko Galz den man bei FB antrifft Gerade hatte er den Webstuhl auseinander gemacht und entrostet. (link geht zu Facebook) https://www.facebook.com/TextilManufakturSirkoGalz
Ich habe ein Stückchen Jaqurdgewebe von ihm, das wartet darauf das ich mir endlich die Wollbluse nähe, die schon so lange geplant ist und es als Brusttasche aufgenäht wird.
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