Samt fasziniert mich schon lange. In diesem Fall ist es ja noch kombiniert mit Jaquard Musterung. Wenn man im richtigen Moment hinsieht, sieht man die Lochkarten und Grundschäften, wie beim Damastweben auch.
Obwohl ich nicht ganz schlau daraus werde, wie das Muster gebildet wird. Es sind ja nicht so viele Schäfte, sonst würde ich denken : Schaftmaschine. Ich sehe nichts von der typischen Jaquardtechnik, bis eben die Lochkarten, die man bei einem Schuss auch rucken sieht.
Rein theoretisch könnte man Samt auch auf einem normalen Handwebstuhl weben. Ich hab mir da schon öfter Gedanken drüber gemacht.
der wirkt auf mich so aufgeschlossen und freundlich....den kannst du sicher auch einfach mal anrufen und dich mit ihm austauschen/ihm deine Fragen stellen.
Ich habe nochmal geguckt. Man sieht den Jaquard-Aufsatz oben und weiße Fäden nach unten, die sich bewegen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die roten Kettsamtfäden direkt von unzähligen Spulen durch eine Klemmvorrichtung? gezogen werden und das weiße Grundgewebe vom Kettbaum kommt. Der rote Fadem muss ja lockerer durchlaufen als der weiße. Die Samtfäden bei diesem Stoff werden nur innen im Motiv aufgeschnitten, außen bleiben die Schlaufen. Es werden mehrere schusslang Metallschienen eingelegt, bevor aufgeschnitten wird. Ansonsten würden die Kettfäden nach dem Aufschneiden rausrutschen. Bestimmt kann man einfachere Muster auch mit normalen Handwebstühlen weben. Spitzköper, irgendwelche Wellenlinien, Rauten, Quadrate, Quer- und Längslinien.
Du hast viel mit Chenillegarn gemacht, das ist doch auch so eine Art Samt, oder? Teppichweben finde ich so ein bisschen ähnlich, wenn die Schlaufen aufgeschnitten werden.
Hier mal die Webseite zur Manufaktur außerhalb des Museum. Sie arbeiten mit Jaquardwebstühlen.:
Chenillegarn ist ein gewebtes Garn. Ganz unabhängig davon, aus welchem Material es ist. Ein mit Rietlücken, also Stellen mit " fehlenden" Kettfäden, eingerichtete Webstuhl wird normal abgewebt. Dann werden in den Rietlücken die Schußfäden durchtrennt, übrig bleibt ein Garn, dessen Zentrum aus einer Gruppe von Kettfäden besteht und das lauter kleine abstehenden Fädchen hat. Die Reste der Schußfäden. Dadurch entsteht beim weben oder stricken eine saftige Oberfläche, kleine offene Fadenenden, aber mit Samt hat es wenig andere Gemeinsamkeiten.
ein Film nicht nur übers weben sondern über die Verarbeitung von Jute in Bangladesh. Solche Webstühle mit gerundeten Schäften habe ich noch nie gesehen. Diese Arbeitsbedigungen auch nicht. Wir haben es doch gut in Europe was die Standarts angeht : https://www.youtube.com/watch?v=0JTRLPyn...nnel=SimpleLife
Ich hab schon häufiger was vom Rundweben gehört, aber noch nie gesehen. Und was ich auch nicht sehen konnte, wie wird der Schuß eingetragen ? Was für riesige Hallen. So viel Technik Einsatz und dennoch auch soviel Arbeiter/innen. Es ist wirklich sehr aufwändig. Wie aufwändig war es erst ohne die Technik ?
muss ich morgen noch mal gucken, da geht ein Mechanismus in Sichel-Bewegungen hinter den Schäften da vermute ich wird der Schuss angetrieben aber wie das sieht man nicht. Erstaunlich das der Schuss so bogenfärmig im Gewebe liegt aber später brav da ist wie wir es kennen, oder ist das eine optische Täuschung ? Jetzt erst mal schlafen
Na ja, um einen Einzug zu verhindern legen wir ja auch den Schuß schräg oder bogenförmig ein. Und die halbrunde Form der Schäfte könnte sogar für ein gleichmäßigeres Gewebe sorgen. Ich hab schon so viele Ketten gebäumt und eigentlich immer macht die Länge der Kettfäden einen Bogen. Also in der Mitte sind die Kettfäden kürzer, außen länger.
den Schuss bogenfärmig eintrage ist klar, aber das ganze Gewebe ist beim webprozess bogenförmig Jute.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) kann es sein das der Schuss per Greifer eingetragen wird ? Man kann es nirgends sehen, aber das würde die stippigen Schusseinträge am Rand erklären und den Schusspanama
Die Schußfäden liegen in der Kante als abstehenden Schlaufen. Das hat mich sehr gewundert und weist eigentlich eher auf Schützeneintrag hin. Ganz ehrlich? Ich bin überfragt.