Nicole das Garn wird erst gewaschen wenn es fertig ist. Ich würde vor der Wäsche das Garn spannen, dazu wickelst Du es straff um die Beine von einem Hocker oder ähnlichem und sprühst es mit einem Zerstäuber feucht. Muss nicht nass sein, dann lässt Du das mindestens einen Tag lang stehen, damit sich der Drall im Faden verteilen kann. Ich achte immer darauf das die Enden miteinander verknotet werden, so das man es wieder auf bekommt später, aber so musst Du später nicht den Anfang suchen. Dann mindestens 2x besser 4x mit irgendeinem Faden abbinden, in lockerer Doppelacht durch den Strang, damit nichts stubbelig wird. Strang vom Hocker abziehen, und ins Wasserbad legen. Ideal ist Handwarm mit einm wenig sanfter Pflege, ich verwende da Schampoo oder eine Wollpflege, wenn Du das Restfett warum auch immer erhalten willst geht auch klares Wasser. Mindestens eine Stunde sollte es baden, dann vorsichtig mit klarem Wasser spülen, zum trocknen aufhängen fertig. Du kannst noch ein kleines Handtuch unten in den Strang hängen, dann tropft das nicht so arg und der Strang hängt glatter durch das Gewicht. Hast Du stark gedrehtes Singlegarn, machst Du es anders, in dem Fall mache ich Stränge, an meinem Spinnrad gibt es extra eine abnehmbare Haspel, hänge ein Gewicht in den Strang, dazu habe Haken aus Draht auf denen der Strang glatt hängt, mache einen oben in den Strang und einen mit Gewicht und ziehe dann erst die Haspel aus, damit das garn sich nicht ringelt. Als Gewicht verwende ich Plastikflaschen 0,5 -1,5l und lasse das draußen aushängen, im Sommer mache ich es mit den Gartenschlauch nass, im Wnter darf das dann auch im Regen hängen. Es ist fertig wenn das trockene Garn steif hängt, also nicht mehr ringeln will. Als Schussgarn eignet es sich bei Unregelmässigkeiten, wenn es schön gleichmässig ist auch für die Kette.
Richtig rauhes Woll-Garn kannst Du mit Essigwasser spülen, gute Erfarung habe ich auch mit Haarkuren gemacht, für strapiziertes Haar oder bessere Kämmbarkeit, das macht das garn etwas weniger kratzig.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Ich überlege noch, ob ich einfädiges oder zweifädiges Garn haben will. Einfädig bekomme ich es natürlich dünner. Zweifädig ist es bestimmt stabiler. Wenn man die Spann- und Waschprozedur gemacht hat, kann man es wohl nicht mehr verzwirnen. oder muss man dann wieder Drall reinmachen?
Ach das kannst Du dann trotzdem, wichtig ist das alle Fäden die gleiche Behandlung bekommen haben, sonst läuft das am Ende unregelmässig ein. Tue Dir den Gefallen und mach erst dann eine handgesponnene Kette auf dem Webstuhl wenn Du Routine hast. Handgesponnene Garne können zickig sein. Aber für den Schuss kannst Du das natürlich verwenden.
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Wahrscheinlich werde ich von dem Wollgarn Socken stricken. Die sich schnell abnutzenden Teile wie Fußsohlen werden mit Resten von Sockengarn gestrickt.
Ich habe mir eine unterstützte Spindel gegönnt, eine Orenburg (Russenspindel). Die dreht leer super, sobald ein Faden drauf ist nicht mehr. Sie ist anscheinend zu leicht für mich oder den Faden. Ich habe schon mit Gewichten getestet und werde mir einen Metallkreis mit Loch anfertigen und drufschieben.
die Spindelart sagt mir nix, kannst Du keine Unterlegscheibe drüber schieben ? Wenn die Spindeln ganz leich unwuchtig sind sollen sie am besten drehen.
ich habe eine Sammlung handgemachte : eine aus Glas nach einem wikingerzeitlichen Fund, einige aus Ton und eine aus Speckstein, eine aus Fimo und dazu das Mörderding das ich mir als Anfänger gekauft habe und eine ziemlich große selbstgemachte aus Blutpflaumenholz - aber dafür habe ich nur ein Spinnrad. Stimmt nicht da ist auch noch ein Elektrospinnrad, aber auf dem drehe ich nur Garne nach.
Darf ich mal Werbung machen ? Gerade habe ich Spinnfasern beim Erzeuger gekauft, die Leute sind mir in einer Gruppe aufgefallen weil sie immer wieder mal zeigen wie sie Schafe scheren, nicht nur die eigenen, sondern auch die von fremden Leuten. Das ist wichtig weil es nur noch wenige können. Das unterstütze ich gerne. https://www.muehlezumlamm.de/c/fasern/naturfarbene-fasern
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Ich bin jetzt mit dem Spinnen der Wolle fertig. Die Pflanzenfasern sind eher eine Quälerei, lassen sich leicht ausziehen, fallen aber mindestens genauso leicht auseinander. Auf dem Bild die Russenspindel, die ich mit 4 passenden Unterlegscheiben schwerer gemacht habe, mit süddeutscher Merinowolle drauf. Die selbstgemachte Kupferscheibe war zu leicht und zu groß. Die Unterlegscheiben habe ich glücklicherweise noch gefunden. Die Spindel wiegt pur 14g und ist für mich als Anfänger zu leicht. Die Unterlegscheiben wiegen zusammen 24g. Von der anderen Spindel habe ich den Haken abgemacht und nutze sie auch als unterstützte Spindel. Außerdem auf dem Foto rechts Tencelfaser, links Sojafaser und obendrauf ein kleines Knäuel Ramie. Das Ramie flust ohne Ende, bei mir im Mund sind sogar schon Fasern gelandet. Die Spindel mit der Wolle drauf erinnert mich an eine Insektenlarve. 20210321_153718.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Sieht aufgewickelt besser aus als beim Abwickeln. Ich bin am Verzwirnen, da sieht man die Unregelmäßigkeit. Manchmal kommt bei den 2 Fäden dünn mit dünn und dick mit dick zusammen. Die dünnen Fadenstücke haben viel mehr Drall, da entsteht Kräuselung, sie fühlen sich hart an, die dicken sehen aus wie Dochtgarn.