Über die Verwendung habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, eher über das Färben. Wahrscheinlich färbe ich nur die Pflanzenkammzüge und mische mit brauner Wolle. Wollweiße Wolle wäre mir zu kontrastreich.
Wenn zum Weben, dann entweder als Schuss oder ich mache vorher ein kleines Probeteil.

Ja, die Handkarden gehen damit bestimmt gut und hinterlassen nicht so viel Abfall, wie der Kamm.
Ich habe vorhin eine Art Kamm aus Holzleiste und Nägeln gemacht. Zum Mischen geht das einigermaßen, aber man kämmt auch viele Fasern aus.
Ansonsten lässt sich die Woll-Pflanzenfasermischung besser spinnen als Pflanzenfasern allein.

Ich habe mal ein paar Fragen:
Kann man ein fertiges Garn mit einem selbst gesponnenen Singlegarn verzwirnen?
Das fertige Garn ist zweifädig und hat S-Drehung.
Muss man das fertige Garn nochmal spinnen, damit es mehr Drall hat?
Muss das selbst gesponnene S-Drehung haben?

Ein paar kleine Versuche habe ich schon in die Richtung gemacht, also einfach mit Rechtsdrehung gesponnen und mit fertigem Faden verzwirnt.
Das Garn ist nicht endbehandelt worden und ist noch auf dem Knäuel.

Man verzwirnt immer 2 oder mehr Fäden mit gleicher Spinnrichtung, welche ist eigentlich egal, die Industrie Norm dreht sich im Uhrzeigersinn. Ja ich habe das schon gemacht einen Single Industriefaden mit einem Handgesponnen verzwirnt. Insbesondere wenn man einen unregelmässigen Faden mit einem glatten kombiniert gibt es nette Effekte.
Nein ich denke nicht das man den Industriefaden noch mal nachspinnen muss, was passieren könnte ist, das die Fäden unterschiedlich einlaufen, wenn Du auf Nr Sicher gehen willst, solltest Du die Garne vorher waschen.
Gezwirnt wird dann in die entgegengesetze Richtung, aber das hast Du ja schon gemacht, das schreibe ich nur für die stummen Mitleser.

Danke!

Muss mal rumprotzen: Die unlackierte Version des Fantasia Spinnrades habe ich letzte Woche gekauft, das Rad habe ich dunkel lasiert, danach alles geölt und gewachst.
Wie viel schneller das Spinnen am Spinnrad im Vergleich zur Handspindel geht. Das Treten geht mittlerweile auch, ohne dass das Rad sich oft nach links dreht.
An der Handspindel brauche ich meine Baumwolle auf.

20210403_194529kl.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ein Zweifüßges - gute Wahl !

Ist das besser, weil es beide Füße gleich belastet? Man kann doch ein einfüßiges, abwechselnd oder manchmal auch beide Füße gleichzeitig drauf stellen.

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Ich finde es angenehmer. Mein erstes Rad hatte den Spitznamen Eiermarie, das Rad eierte so und es war schwergängig, es war irgendso ein altes Ding von Ebay. Das ging auf Dauer tüchtig aufs Knie. Gewechselt habe ich aber man hat doch seine Lieblingspostition. Ich hatte mehre alte Schätzchen bis ich auf einem Forentreff ein Malottke mit Doppeltritt sah, und wie ruhige und gleichmässig sich damit arbeiten ließ. Der Herr Malottke ist ein alter Herr, der pro Monat 2 Spinnräder gebaut hat, die Räde sind allsamt sehr ausgetüftelt und gut durchdacht. Ob er noch lebt weiß ich nicht, vor vielen Jahren wurde er 70 und alle die Rad von ihm hatten haben ihm nach einem Intenetaufruf eine Geburtstagskarte geschickt.

Grundsätzlich ist es angenehm bei Arbeiten die man über Stunden verrichtet einen gleichmässigen und gleichbelastenden Bewegungsablauf zu haben. Wenn Du später den Webstuhl hast, bitten wir Antigone Dir die schottische Anbindung zu erklären. das ist dann ein Thema das eine einen eigenen Tread verdient.

Ich habe heute neue Wolle bekommen: Bergschafwolle im Vlies und im Kardenband und diverse Kammzüge.
80g Vlies habe ich schon versponnen. Wie schnell das doch geht, obwohl ich nicht besonders schnell bin und oft anhalten muss.
Das Garn ist rauh und würde sich bestimmt für Teppiche und Matten eignen. Auf der Haut würde ich es nicht tragen.

das rauhe Garn finde ich angenehm zum spinnen lernen, es hat einen schönen Gripp, man bekommt Routine und kann dann später auch gut Merino und Co verarbeiten, was ja glatter und schwieriger ist zu verspinnen.
Du könntest Garn für eine Jacke oder einen Kurzmantel spinnen, Du spinnst das jetzt und legst es weg bis Du den Webstuhl eingearbeitet hast und dann webst Du eine schöne Bahn Tuch. Das kannst Du dann zu einer Jacke verarbeiten, da kannst Du einen Futterstoff einnähen und dann macht das nix wenn rauh ist, man könnte ja sogar den Kragen aus einer anderen Faser machen. Muss ja gar nicht mal fürs ganze Tuch sein, man kann ja die Kette aus Industriegarn machen und nur den Schuss Handgesponnen.
Ich wollte mir auch mal immer einen schönen Mantelstoff weben - wenn ich mal Zeit habe ...

Minka hast Du Ostereierfarbe im Haus ? Du könntest ein Stück Kardenband damit färben und schöne Farbeverlaufswolle damit spinnen. Ostereierfarbe nach Anleitung auflösen, einen Schluck Essig essenz dazu und Strang eintauchen, wenns satt bunt ist etwas ausdrücken und im geschlossenen Glastopf 4min in die Microwelle. Topf zulassen bis es kalt ist, oder draußen öffnen, das riecht meist nicht so dolle im ersten Moment. Trocknen lassen und dann verspinnen.
Meist mache ich mehre Farben an einem Stück Kardenband indem ich die Farben in Tassen nebeneinander auf die Spüle stelle.

Ostereierfarbe habe ich nicht, aber mir Jaquardsäurefarben und Blauholz mitbestellt. Blauholz soll mit Kupfersulfatbeize haltbarer werden. Das habe ich da und werde es nach Nutzung ausdrücken und wieder zurückabfüllen.
Momentan verarbeite ich erstmal die Naturfarben und werde in die braune Wolle die gefärbten Pflanzengarne einkadieren.
Die grüne Wolle ist fertig gesponnen, eine fertige Spule vom letzten Mal muss noch ergänzt werden, damit ich zwirnen kann. Das Kardenband ist rotlich-violett.

Ich habe eben meine Stahlwolle im Abstellraum gesehen und überlegt, ob man die auch verspinnen kann.
Erinnert mich an einen aufgerollten Kammzug. Soweit ist es schon. ;-)