Jacy und ich waren heut' wieder den ganzen nachmittag draußen und waren fleissig. Hab' mir letzten Sommer einen kleinen Webrahmen besorgt, damit ich mit Jacy den ganzen Tag unterwegs sein kann und auch mal draußen weben kann. Wir haben uns unter einen Baum oben am Golfplatz gesetzt und losgelegt. Der Kleine ist der Bringer und macht irre Spaß und steht einem großen Webstuhl in nix nach.
Die Kette hab' ich dreifarbig genommen und eine vierte Farbe für den Schuß. Durch die drei Farben in der Kette brauche ich noch nicht mal zählen, sondern sehe automatisch, welcher Faden hoch muß. Das geht auch ohne Wendeklotz sehr flott und ist für mich absolut tiefenentspannend.
Ich hab' inzwischen so viel Spaß an den kleineren Dingen und es muß nicht immer ein Riesenprojekt, wie 'nen Pulli, Decke, oder Poncho sein. Mit dem Kleinen kann man sich voll in Farbe und den verschiedenen Wollqualitäten austoben, bunt mischen und alles ausprobieren. Das schöne, man hat so viel mehr Abwechslung, wie wenn man lange an einem großen Teil webt. Bei meinem sind die Kettbäume sogar drehbar. Ich kann theoretisch auch eine längere Kette draufziehen. Im Moment hab' ich Lust auf viele verschiedene kleine Webstückchen. Mal sehen, entweder gibt es lauter Medizinbeutelchen, oder ich nähe sie zusammen und mache eine Patchworkdecke oder Riesenbeutel.
Der einzige Nachteil, mit den Kerben gibt nicht viel Spielraum für die Kettdichte und mit 'ner Anbindeleiste ist sehr frömmelig. Ich wollte eigentlich ein Sprenkelmuster, 'ne Art Tweed, aber wahrscheinlich verschwinden die Kettpunkte unter dem dichten Schuß. Nach dem Foto hab' ich die Schüsse bißchen mehr auseinandergeschoben. Mal sehen, ob ich es schaffe so locker weiterzuweben, aber bei geringer Kettdichte schiebt sich der Schuß irgendwie automatisch so dicht zusammen.
Du könntest es mit 2 Fäden pro Schlitz probieren. Wenn du dann oben und unten eine Luftmaschenreihe um jeden einzelnen Faden machst, kannst du die Fäden etwas voneinander trennen. Eventuell auch mit einer Luftmasche ohne Faden dazwischen. Meine Kieler Praktikantin hat sich von mir auch einen kleinen Webstuhl geholt, um im Garten und vor dem Fernseher weben zu können und hat schon eine beachtliche Zahl an Schals damit gewebt. Wer von den DaWandanern sich noch an die Gewebe von Waschbear erinnert, die sind alle auf einem Rahmen gewebt. Und ja, bei weiter Ketteinstellung rutschen dünnere Schußfäden immer zusammen.
Ja, beim nächsten Mal versuche ich noch einen Faden zwischen die Kerben zu legen und hoffe, daß sie nicht ineinander rutschen. Fernseher haben Jacy und ich ja schon lange nicht mehr. Würde mich auch vom Weben ablenken, aber meinen Weviti werde ich wohl auch wieder in den Garten runterschleppen und draußen weben. Macht einfach mehr Spaß. ... und der große Meterrahmen steht schon seit anderthalb Jahren auf der Terrasse. Da müsste ich diesen Sommer eigentlich mal weiterweben. Gibt schon noch genug zu tun.
Die Kett- und Schußfäden auf dem Kleinen sind schon ordenlich dick. 100 m pro 50 g und das weiße sogar 70 m.
Der Kettabstand sieht mir mehr nach Stoffstreifendicke wie bei einem Flickenteppich aus. Die angesprochene Luftmaschenreihe verhindert das Zusammenrutschen. Macht man bei feineren Bildgeweben so. Vielleicht findest du was dazu in einem Buch oder im Netz.
Was mir noch einfällt. Für richtig kleine Artikel, wie z.B. Amulettbeutel, empfehle ich einen Perlenwebrahmen. Geht allerdings nur mit feineren Garnen. Aber man keine Garne in der Kette und grobe im Schuß verwenden.
Wolfsohn kannst Du nicht schwarze Schrift verwenden wie wir alle ? Das ist unheimlich anstrengend für die Augen, ich müh mich da nicht mehr ab. Ich würde Dir ja helfen wollen, aber ich mag mich einfach nicht da durch quälen.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...