Ich wollte gestern abend ein Stück an einem Projekt weiter weben und brauchte ein neues Knäul. Das Knäul war frisch aus einer Nachbestellung, die ich vor kurzem bekommen habe. Erstmal hatte ich Probleme, den Anfang zu finden. Normalerweise steckt der Faden gut findbar im Mittelloch. Ich wickle die ersten Umdrehungen um das Schiffchen und nach kurzem hab' ich den Faden lose in der Hand, getrennt vom Knäul. Dachte, kann schon mal passieren und webe das Gewickelte erst mal ab. Zweiter Versuch, wie ich das Gewickelte abgewebt hatte und dasselbe wieder. Die Fädenstücke waren beide so ca. 23 Meter lang.
Heute morgen wollte ich dann weiter weben mit der anderen Farbe und habe ein neues indigo Knäul gebraucht, aus derselben Lieferung. Wieder den Anfang nicht gefunden und in dem Loch steckte ein ganzer Trumm lose, ca. 2 Meter lang zusammen mit dem Anfangsfaden und zwei weitere Fadenenden schauten unter dem gewickelten Knäul hervor. Ich das Fadenende gewickelt, um zu schauen, wie weit ich komme und hatte dann schließlich wieder ein kleines gewickeltes Knäulchen in der Hand, getrennt vom großen Knäul. Ich nachgemessen und wieder so ca. 23 Meter lang. Ich weiter gewickelt und diesmal hatte ich nach zwei Metern den nächsten Faden in der Hand. Dann habe ich das Knäul beiseite gelegt und aufgegeben. Ich hoffe ja nicht, daß das jetzt durch die gesamte Bestellung geht.
Habe die Händlerin angeschrieben. Sie will mir jetzt erstmal zwei Ersatzknäule schicken und dem Hersteller bescheid geben.
Habt ihr so was schon mal gehabt? Ihr habt ja bestimmt Konen?
Ich hatte das schon mal vor drei Jahren bei zwei Knäulen von Kari' s Rauma Garn. Die hatte sie mir auch nachgeschickt. Da konnte ich das halbe Knäul gebrauchen und der Rest waren immer nur so Meterstücke und winzige Knäulstückchen lose drin gesteckt bei beiden Knäulen. Ich dachte, bei Kari wären die Motten reingegangen, aber kann ich mir schwer vorstellen, als Wollhändlerin.
Jetzt bei dem Drops Garn sieht nicht aus wie Motten. Dann müssten die Fäden doch kürzer sein und an mehreren Stellen zerfressen? Das Garn ist auch fester gewickelt wie sonst. Ich hab' richtig zu kämpfen, daß ich die Schiffchen gewickelt kriege. Vielleicht war ja die Spannung zu hoch beim Wickeln und es ist deshalb dauernd gerissen?
Vor Motten ist leider niemand sicher. Motten fressen schon manchmal eine Spur, so daß der Faden immer wieder an der gleichen Stelle bricht, aber es könnte auch ein mechanisches Problem in der Herstellerfirma sein. Irgendetwas , das in die Laufbahn hineinragt z.B. und dann den Faden anritzt. Ärgerlich ist es so oder so und Reklamation auf jeden Fall richtig. So macht es ja keinen Spaß.
frier die Wolle ein, am besten für eine Woche. Alles was ich einlagere bekommt ein Stückchen Mottenpapier und eine Tüte. Im ganzen Haus habe ich Pheromonfallen verteilt, fertige Arbeiten beware ich in Boxen auf. Überall habe ich Lavendelsäckchen oder Waldmeister, Sandelholz...ich achte pingelig auf Motten und darauf das ich mir aus Freilichtmuseen keine einschleppe. Da ich viel Wollkleidung trage und wir auch Wollteppiche haben sind Motten DER Feind. Sollten wir von einer Veranstaltung zurück kommen und den Verdacht haben es könnten welche in den mitgenommenen gepäck sein, bleibt das Gepäck tagelang in der Sonne geparkt im Auto. Da hat es im Sommer schnell um die 60C°.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Einfrieren hilft eigentlich nur im Intervall. Man muss zwischendrin Zeit zur Entwicklung geben, denn Motten sind nur frostempfindlich in der Zeit zwischen Ei und Made. Das gilt auch für Mücken. Sibierien hat ausreichend Frost, aber ist bekannt für seine Mückenschwärme.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob es sich hier um Motten handelt. Meist findet man dann auch leere Puppenhüllen.
Dank euch beiden. Habe die Knäule von der Händlerin ersetzt bekommen. Sie sagt, es gäbe keine anderen Reklamationen, was ja nichts heißt. Viele Menschen scheuen die Reklamation, oder es ist zu lästig. An Motten glaube ich nicht, die Wolle ist sehr sauber, keine Verpuppungen oder sonst was.
Ich denke, es war ein mechanisches Problem. Habe die Knäule jetzt mal abgewickelt. Es war kein weiterer Bruch. Nur das beim blauen, das sah aber normal gerissen aus. Mir kam der Gedanke, so wirkte es auf mich, wegen dem reingestopften Trumm, Knäule gehen ja nach Gewicht und die Lauflänge ist ca. Mir ist schon öfter aufgefallen, daß ich häufig nach dem Scheren der Kette, 'nen halbes Knäul übrig hatte, obwohl es eigentlich verbraucht sein sollte. Beim nächsten mal, dasselbe Garn, fehlt mir 'nen halbes Knäul und ich glaube nicht, das ich so ungleichmäßig schere.
Ich denke, das die Knäule nicht immer mit gleichmäßigem Zug gewickelt werden und wenn ein Knäul zu fest gewickelt wurde und dann zu wenig wiegt, wird einfach nach Augenmaß, der Rest weitergewickelt bis zum Gewicht. Das würde den einfach reingestopften Trumm erklären, das da jemand keine Lust mehr hatte zum Wickeln.
Naja, ich bin ja mal gespannt, wenn ich mich an die restlichen Knäule mache.