... aber wollt' das einfach mal, als " nicht nachmachen " posten.
Hab' grad' die Kette aus Karis' s Garn gebäumt für mein neues Rauma- Alpaka- Projekt. 5 Meter und 304 Fäden.
Ich denk' ja immer, man kann nix beeurteilen, was man nicht mal versucht hat. ... obwohl bei manchen Sachen weiß ich von vorne rein, dat bringt nix.
In dem Blog von der Weberin, die das mit der festen Spannung schreibt, ist ein interessanter Eintrag, wie man die Kette angeblich ohne große Probleme alleine bäumen kann.
Da ich mir bisher auch immer mit Milchtüten geholfen habe und mich das dauernde erneute Anbinden ziemlich nervt, dacht' ich, versuch mal das, was sie da schreibt. Schon beim Lesen wusst ich, schneller geht das bestimmt nicht, aber vielleicht nicht so nervig.
Sie bäumt die Kette mittels " jerking ". Sie hat die Kette statts vor dem Warenbaum hinter dem Kettbaum liegen, wickelt eine Umdrehung, zieht die Bremse, nimmt links und rechts eine Handvoll Fäden und zieht kräftig dran, so daß das aufgewickelte Stück sich strafft.
Klingt absolut einleuchtend und nachvollziehbar.
Vor kurzem, bevor ich das gelesen hatte, hatte ich mal 'ne kleine Kette drauf, stand hinter dem Webstuhl und dachte, mönsch, es muß doch möglich sein, durch Rucken die Kette zu spannen. Ich Blödmann kam nur nicht auf die Idee stückchenweise zu rucken, sondern hatte die vollaufgewickelte Kette im Kopf.
Also hab' ich ihre Methode vorhin mal versucht.
... also, ich kann nur davon abraten, es sei denn, ich stell mich zu dämlich an.
Nach nicht mal einem Meter, hatte ich schon kräftige Schwielen am kleinen Finger. Die Dame rät zu Handschuhen, obwohl sie angeblich nie Probleme mit Blasen hat.
... mhm, wahrscheinlich arbeitet sie nicht mit rauem ursprünglichen Schurwollgarn.
Was mich total nervt, ich musste jedesmal hinten die Kette wieder sortieren, weil man sie ja durch das Rucken zusammenschiebt. ... obwohl... ich hatte meine Kette nach vorne liegen und hab' dann nach oben statts unten geruckt, weil es bei mir anders nicht ging.
Laut ihrer Zeichnung hingen die Fäden hinter dem Kettbaum grade aus dem Redekamm runter. Das hatte ich nicht gerafft. Sie hat aber auch den Redekamm auf dem Kettbaum stehen. Da würde ich ihn bei meinem Webstuhl gar nicht befestigt bekommen.
So, oder so, selbst mit richtiger Technik ist es ein nerviges und sehr anstrengendes Rücken. Ich finde es viel anstrengender wie die 5 Milchtüten mehrmals anzubinden.
Dadurch das meine Kette nach vorne hing, hab' ich jetzt auch teilweise knubbelig gebäumt. Ich hab' s aber gelassen, um einfach mal zu sehen, ob die straffe Spannung ausreicht.
Wenn ich Pech hab' und die Kette sich nicht gleichmäßig abbäumen läßt, muß ich alles nochmal neu machen. ... aber das wollte ich jetzt wissen.
Ich werd' dann berichten.
Ach... und mehrere Fäden sind mir durch das Rucken auch gerissen.
304 waren geplant, 300 plus je 2 extra Kantenfäden. Irgendwie hatte ich dann aufeinmal 312 im Reedekamm. Hab' mich beim Schären wohl verzählt. Hab' sie dringelassen. Wer weiß wofür es gut ist.
Gleich am Anfang sind mir dann 8 Fäden aufeinmal gerissen. Da waren' s dann wieder 304. ... und nach und nach nochmal 8. 16 gerissene Fäden find' ich schon heftig. Nuja, wird das Stück jetzt zwei Zentimeter schmaler.
Gottseidank sind mir die Fäden fast gleichmäßig gerissen sonst hätt' ich mir was einfallen lassen müsen. Hab' 'ne zweifarbige Kette drauf.
So ganz verstanden habe ich nicht was Du gemacht hast. ABER man alles was neu ist, erst einmal üben. Ich kenne Weber die das anknoten der Kette unmöglich finden, weil sie es EINMAL ausprobiert haben.
ich hab von dieser Methode mit dem Rucken auch schon gehört, hatte allerdings sofort Zweifel, daß es gelingt, gleichmäßig über die gesamte Breite zu rucken und habs deshalb nicht ausprobiert.
16 gerissene Fäden sind heftig. Da du schreibst, daß das Stück jetzt 2 cm schmaler wird, hast du sie offensichtlich nicht wieder angeknotet. Das kann beim Abweben noch zu Problemen führen, weil die schon aufgewickelten Enden ja lose auf dem Kettbaum liegen, wunderbar um sich zu verheddern. Ganz am Schluß in den letzten cm wirst du Probleme haben, es sei denn du hast das Glück, daß dir die passenden 8 Fäden später gerissen sind, weil die gerissenen Fäden nicht mehr als Schlaufe um den hinteren Peitschenstab laufen und vorne nicht mehr beide Enden im Gewebe fest verankert sind. Ein Schenkel der Schlaufe ist lose, was sich auch auf das andere Ende des Fadens auswirken wird. Diese Probleme werden beginnen, sobald der hintere Anbindestab frei liegt, es geht noch, so lange er den hinteren Streichbaum noch nicht überwunden hat, ist er da erst mal drüber wird es sehr fummelig. Was hilft : Jedes Mal, wenn du die Kette vorläßt, mit der Hand über den Kettbaum streichen. Löst sich ein Fadenende, markieren, ist es lang genug über den hinteren Streichbaum legen, beschweren, sonst heddert es da, mit Gewicht, hängt der Faden gerade vom hinteren Streichbaum runter. Ich nehme für so etwas eine große Mutter. Wenn keine weitere Fadenreihe mehr über dem hinteren Anbindestab liegt, die losen Enden suchen und den dazugehörigen nach vorne führenden Faden. Dann dort am Stab verknoten, quai eine Schlaufe knoten.
Ich wünsch dir wenig Komplikatioenen ! Wolle ist ja zum Glück elastisch. Mit Leinen wäre so etwas eine ziemliche Katastrophe.
Zitat von ZeitenSprungSo ganz verstanden habe ich nicht was Du gemacht hast. ABER man alles was neu ist, erst einmal üben. Ich kenne Weber die das anknoten der Kette unmöglich finden, weil sie es EINMAL ausprobiert haben.
Hast Du mal den link zu diesem Blog ?
Oje, hab' ich' s so chaotisch erklärt. Bütte schön.
Zitat von WildeWebeich hab von dieser Methode mit dem Rucken auch schon gehört, hatte allerdings sofort Zweifel, daß es gelingt, gleichmäßig über die gesamte Breite zu rucken und habs deshalb nicht ausprobiert.
Sie schreibt, daß man abwechselnd von links und dann von rechts rucken soll, damit sich das mit der ungleichmäßigen Spannung ausgleicht.
Zitat von WildeWebeDa du schreibst, daß das Stück jetzt 2 cm schmaler wird, hast du sie offensichtlich nicht wieder angeknotet. Das kann beim Abweben noch zu Problemen führen, weil die schon aufgewickelten Enden ja lose auf dem Kettbaum liegen, wunderbar um sich zu verheddern.
Ich hatte mir überlegt, ob ich noch irgendwie was repariere, hatte aber null Bock mehr. War einfach nur froh, daß die shit Kette gespannt war. Gottseidank habe ich eine ganz andere Technik, um die Fäden auf den Peitschenstab zu binden.
Ich bin so im Zoff mit dem sch... Gangkreuz und jedesmal verrutschen mir hinten die Schlaufen beim Anziehen, daß die Fäden nachher vorne stark unterschiedlich lang sind, daß ich viel Verlust habe. Auch komme ich mit 'ner ganzen Kette und dem dicken Zopf nicht klar.
Jetzt schär' ich immer in kleinen Happen. Das passt wunderbar zu der Lauflänge von meinen Knäulen und ich muß nicht jedesmal am Kreuz anknoten. Ich schär' inzwischen auch ohne Kreuz, weil sich das bei mir nur verheddert und ich mehr Probleme mit Kreuz wie ohne habe. Ich schneide direkt die Fäden am Schärbaum auf, dann sind sie wenigstens einigermaßen gleich lang und kann nix mehr verrutschen. Dann geht' s direkt, ohne Zopf zum Webstuhl, wo ich die Fäden lang auslege. ... und dann knote ich die Fäden in Gruppen hinten an. Das dauert zwar länger, aber für mich ist es Arbeitserleichterung und besser, wie wenn ich durch das Gangkreuz anschließend Probleme bekomme. Anschließend kann ich dann die Fäden wunderbar sortiert und portioniert, wupp wupp, in den Reedekamm einlegen. Das geht superflott und besser wie vorher mit dem Gangkreuz. ... und einen für mich weiteren großen Vorteil, dadurch daß ich die Fäden ja anknote, kann ich die Kette " wild " gestalten, so ähnlich, wie du mal von deinem Meister mit der Direktzettelung und der Riesenwollwand erzählt hast.
Zitat von WildeWebe Jedes Mal, wenn du die Kette vorläßt, mit der Hand über den Kettbaum streichen. Löst sich ein Fadenende, markieren, ist es lang genug über den hinteren Streichbaum legen, beschweren, sonst heddert es da, mit Gewicht, hängt der Faden gerade vom hinteren Streichbaum runter. Ich nehme für so etwas eine große Mutter.
Danke für den Tip. Wir scheinen uns ja recht ähnlich zu sein. Ich nehm' inzwischen auch Muttern für die gerissenen Fäden. Kam mir letztens so bei meinem letzten Projekt.
Für ganz dicke Wolle hab' ich so winzig kleine Blumentöpfchen. Die haben genau das richtige Gewicht für die dickere Wolle.
Zitat von WildeWebe Ich wünsch dir wenig Komplikatioenen !
Danke. Das Vorderteil, die ersten ca. 80 cm, sind fertig. Läßt sich super weben, auch mit etwas lockerer Spannung. Bis jetzt hinten keine Probleme, Kette läßt sich prima abwickeln und selbst die gekreuzten Fäden und die dicken Stücke auf der Kette machen bis jetzt keine Probleme. Ich hoffe, daß das so bleibt.
... und meine Bude duftet wunderbar nach Schaf. Wahnsinn, wie Kari' s Wolle duftet, durch die vielen einzelnen Fäden kann der Duft sich wundervoll entfalten.