Was nehmt ihr zum Aufbäumen? Bei Kari hab' ich gelernt mit dicker Pappe dazwischen zu legen. Das hab' ich dann beibehalten, bzw. nehme ich Packpapier, weil das hier so passend rumstand.
Jetzt hatte ich bei meinem Webstuhl jede Menge Leisten zum Bäumen dabei. Liegen hier noch hübsch verschnürrt und schauen mich grade so an.
... und jetzt frage ich mich grade, was besser ist und Vor- und Nachteile. Als Nachteil der Pappe finde ich, daß sie irgendwann einreißt und ich habe bei Kari gelernt ein recht breites Stück zu nehmen, so daß ich ungefähr 2 Umdrehungen mache bis die Pappe verschwunden ist. Das ist, wenn man alleine bäumt ziemlich nervig mit einer Hand halten und mit der anderen drehen, was bei mir dann die Pappe schonmal 'nen bißchen schräg laufen lässt.
Bei den Leisten braucht man dann nur eine, oder mehrere im Zentimeterabstand und dann weiter bäumen und dann wieder die nächsten vier usw.?
Hi Du, der Winter kommt und Wolfssohn ist wieder da :) Hmm - es kommt auch ein wenig aufs Garn an, ich habe da immer nach Gefühl gearbeitet. Du machst das ja damit sich das Garn nicht ineinander drückt und so eine unregelmäßige Spannung entsteht. Ich würde sagen, jede viertel bis halbe Umdrehung eine Leiste ? Wenn Du dann am Ende zu wenig Leisten hast, kannst Du immer noch Pappe, Tapete oder Zeitung nehmen. Ich habe auch schon Zeitungsprospekte zu Leisten gefaltet, weil das immer gerissen ist.
Wenn ich jetzt mal ganz schulmeisterlich werde, ich habe gelernt, ein guter Weber braucht beides nicht. Allerdings alle Weber, die ich persönlich kennengelernt habe, mich eingeschlossen, sind offensichtlich keine guten Weber, weil sie alle irgendetwas dazwischen legen
Ich habe mit beidem schon gearbeitet. In der Weberei, in der ich mein erstes Praktikum gemacht habe, wurde Papier eingelegt, ich nehme tatsächlich meist Tapete, aber wie wolfsohn schon schreibt, es reißt gerne mal ein, dann wird es auch nicht noch mal von mir benutzt, sondern nach dem Abweben durch Neues ersetzt. Da Tapetenbahnen nicht so furchtbar breit sind, nehme ich bei breiteren Einzugsbreiten auch mal mehrere Bahnen übereinanderlappend. Mir kommt es dabei vor allem darauf an, die hinteren Längerschüre und den Peitschenstab, also den Stab auf den ich die Kette zu Beginn des Bäumens geschoben habe, abgedeckt wird. Beim Bäumen mit Latten legt man mehrere in eine Runde, bei mir sind es meistens 6, das hängt aber auch vom Durchmesser des Kettbaums ab. In etwa eine eingelegte Latte, den Abstand von zwei Latten frei, nächste Latte. Zumindest bei meinem 1,30 m Webstuhl ist das alleine auch ganz schön nervig.
Tatsächlich habe ich mir mittlerweile eine Mischform angewöhnt. Ich starte mit Papier und wenn die Kette länger ist als 10 m, lege ich später noch mal eine Runde Latten ein. Es soll vor allem davor schützen, daß die Kantenfäden nicht runterrutschen, also lege ich auch Latten ein, unabhängig von der Länge, wenn ich bemerke, daß etwas ins Rutschen gerät, passiert bei mir aber nur noch sehr selten, aber anfangs hatte ich das Problem schon mal. Dagegen hilft allerdings auch ein cmweises verschieben des Reedekamms beim Bäumen immer mal hin und her. Man kann auch den Reedekamm immer schräger stellen, dadurch entsteht dann ein Hals und schützt vor abrutschenden Kantenfäden, ähnlich wie dem Hügel beim Schußspulen über den man nicht rüberspulen sollte an beiden Enden der Spule.
Ich lege übrigens auch gern am Warenbaum Papier ein. Wieder um vor den Schnüren und Stäben zu Beginn zu schützen. Aber dementsprechend auch nur am Anfang.
Zitat von ZeitenSprungHi Du, der Winter kommt und Wolfssohn ist wieder da :)
Jacy und ich machen immer Sommerschlaf. Ich hab' auch gar nicht mehr auf deine zweite Mail geantwortet. Ich hab' sie angefangen, aber irgendwie nicht zu Ende geschafft.
Zitat von WildeWebeWenn ich jetzt mal ganz schulmeisterlich werde, ich habe gelernt, ein guter Weber braucht beides nicht. Allerdings alle Weber, die ich persönlich kennengelernt habe, mich eingeschlossen, sind offensichtlich keine guten Weber, weil sie alle irgendetwas dazwischen legen
Nachdem du das geschrieben hast, bin ich auf 'ner Seite von einer amerikanischen Weberin gelandet, die Tips in ihrem Blog gibt. Die schreibt das auch, das man keine Leisten oder Pappe braucht, wenn man die Kette mit Extra- Spannung/ ordentlicher straffer Spannung bäumt. Die straffe Spannung würde verhindern, daß die Fäden ineinander rutschen.
Klingt einleuchtend.
... aber auf ein Versuch würde ich es trotzdem nicht ankommen lassen.
Besser nicht ;)) Eine zu stramme Spannung, vor allem, wenn sie nicht immer gleichmäßig ist, kann nämlich auch dazu führen, daß sich quasi Riefen in der Kette bilden. Sehr unschön und sehr problematisch abzuweben. Man ist immer wieder hinten, um unter die lockereren Fäden, Papier. Spulen ect. zu stecken, um eine einigermaßen gleichmäßige Spannung hinzukriegen.
Es ist auch nicht die Spannung, die verhindert das Fäden abrutschen, sondern mehr die Position der Fäden. ich kanns, aber ich praktiziere es nicht. Wozu soll ichvorhersehbaren Ärger riskieren.