Auf meinem Webstuhl waren schon Metalllitzen drauf. Da ich anfänglich ganz gut damit zurecht kam, hab' ich sie erstmal draufgelassen.
Ich hatte mich nur über das krumme Maß gewundert, 28,80 cm und daß sie sich leicht durchbiegen ließen. Störte bisher aber nicht.
Der Abstand zwischen den Schaftstangen ist 28 cm, also denke ich, das ich eigentlich 28 cm bräuchte, bzw. ich kann meine Schaftaufhängung drehen und auch 27 cm Litzen einsetzen.
Jetzt hab' ich hier noch einen zweiten Webstuhl mit Tritten, auf dem sind 25 cm Litzen. Es sind alte, ich weiß nicht Garn- oder so Litzen mit Metallauge. Da ich mich beim Bestücken der Schäfte verzählt hatte und schon eingefädelt hatte, hab' ich einfach ein paar von denen verlängert und angebunden. Ging ganz gut. Jetzt überleg' ich mir die Mühe zu machen, die Metalllitzen runter und die Garnlitzen anbinden. Könnt' ja unten drüber schieben und nur oben verlängern.
Es kommt doch nur drauf an, daß die Augen ungefähr dieselbe Höhe haben?
Die Litzenhöhe, wie wirkt die sich aus? Ich nehm' mal an, das Fach wird niedriger und ich muß öfter die Kette nach vorne holen.
Das blöde ist, ich hab' grad' 'ne Kette mit voller Breite 80 cm drauf und hab' diesmal über die Litzen gebäumt, das hat ihnen, glaub' ich, den Rest gegeben. Vor allem das erste Fach bleibt jetzt immer oben hängen.
... und da jedes Mal von Hand runterfriemeln, da zieh' ich lieber nochmal durch neue Litzen und Blatt und neuanbinden.
Völlig richtig, es kommt nur darauf an, daß alle Litzenaugen auf einer Höhe im Ruhezustand sind. Je kürzer die Litzen um so niedriger die maximale Fachhöhe, aber das ist eigentlich zu vernachlässigen, ein gutes sauberes Fach muß keineswegs riesig sein, im Grunde reicht die Höhe des Schiffchens plus 1 cm, damit es nicht so reibt und gut durchläuft völlig aus.
Ich glaube allerdings nicht, daß das Bäumen durch die Litzen deinen Litzen geschadet hat, ich wüßte tatsächlich nicht wie, es sei denn die Kette hat sich immer wieder dahinterverhakt. aber ansonsten ist es genau das gleiche wie beim Abweben nur andersherum. Ich vremute, daß dein erster Schaft hängt, weil sich irgendwo eine Schnur verhängt hat, das ist zumindest bei mir der häufigste Grund und es sind manchmal Schnüre, die man gar nicht so im Kopf hat. Zum Beispiel haben meine Schnurlitzen, auch das Auge ist aus Schnur, oben und unten noch kleine Augen, kreisrund, vielleicht 5 mm Durchmesser. Durch die kann man eine Schnur, die an dem Schaft befestigt wird fädeln und an den Enden der Schaftlatte verknoten. Diese Schnur hält die Litzen zum einen in ihrer Reihenfolge, zum anderen sind sie ein Schutz gegen das Abrutschen von Litzen vom Schaft. Wenn du Metalllitzen hast, hast das du das Problem vermutlich nicht mit dem Abrutschen, weil die Schäfte für Metalllitzen meist geschlossene Rahmen sind.
Ich hab schon mit allen Sorten Litzen gearbeitet, an Metallitzen stört mich am meisten, das sie so laut sind, trotzdem finde ich sie sehr funktionell, am wenigsten mag ich Texolv Litzen, Schnurlitzen aus Synthetik, die sich aber durchgesetzt haben und fast nur noch zu bekommen sind, wenn man Litzen neu kauft. Ganz theoretisch kann man seine Litzen aus fester, gerne gewachster Schnur mittels eines Bretts mit eingelassenen Schrauben, die im oberen frei über dem Brett stehenden Teil kein Gewinde haben, selbst knüpfen. wenn man auf die Führung oben und unten verzichtet, reichen vier Schrauben. Eine für das obere Ende, Zwei, die dichter beieinanderstehen für das Auge, einen für das untere Ende. ich ziehe mittlerweile mit dem Blattstecher ein und mag deshalb eine Augengröße, die dafür groß genug ist, aber natürlich kann man auch gut mit kleineren Augen und Einzugshaken arbeiten. Große Augen haben zudem den Vorteil, das man auch dickere Effektgarne dadurch ziehen kann, kleinere Augen haben den Vorteil, daß sie nicht so viel Platz einnehmen und man mit höheren Fadenzahlen pro cm arbeiten kann. Richtig zum tragen kommt das ab ca. 15 Fäden pro cm in der Kette. Ich glaub, da liegt dein Interesse gerade nicht, aber wenn du mal was hauchdünnes planst, ist es eine Überlegung wert. eine Freundin von mir hat mal einen Seidenvorhang für ein anthroposophisches Theater gewebt mit 40 Fäden pro cm in Kette und Schuß, da macht dann die Augengröße der Litzen doch eine Menge aus.
Ich hab noch nie mit etwas Anderem als Texolv Litzen gewebt. Die waren auf meinen Webstühlen schon drauf, als ich sie übernommen habe, und ich kann sie bei Künzls nachkaufen. Halt gelogen ! Ich habe meinen ersten Webrahmen vom 40/10ner Kamm auf Litzen, verteilt auf 4 Schäfte umgebaut. Dazu habe ich die Litzen selbst geknotet. Dazu habe ich mit ein Litzen Modell gebaut, ähnlich wie Antigone es beschrieben hat, aber mit Stahlstifte statt Schrauben. Diese Stifte haben keinen Kopf und man kann die Litzen besser runter machen. Das ist aber eine wirklich blöde Arbeit. So ein Model habe ich mir auf meine Litzengröße für meine Textolv Litzen gemacht. Dabei habe ich das so proportioniert, das ich die Litze einmal um den unteren Schaft schlingen kann, das obere Ende ist offen. Habe ich beim Einzug mal einen Fehler gemacht, den ich beim anweben finde, kann ich nachträglich Litzen einsetzen und den Fehler korrigieren. Ich habe immer ein Tütchen solcher Litzen auf Vorrat. Nach dem Abweben des Einzugs schneide ich diese Litzen wieder weg.
Es geht auch mit Stiften, na klar ;)) das Problem, das dabei entstehen kann, ist, daß sich die Stifte zueinander hinbiegen und die Strecken dann immer kürzer werden. Aber es stimmt, es ist sehr sinnvoll die breiterne Köpfe zu entfernen. Ich hab das nur mal zu Übungszwecken gemacht.