Bevor die große Hitze losging, hab' ich mich mit Faltgewebe beschäftigt. Ziel ist es eine breite Decke herzustellen, also hab' ich erstmal klein angefangen, mit einem Poncho für Jacy.
Erste sehr informative Informationen hab' ich, wie immer, in Silvia ihrem Blog erhalten. Eigentlich ganz einfach, dachte ich, wenn man logisch rangeht.
Die ersten Versuche ergaben dann alles andere, von Schlauchgewebe, richtig doppeltgewebt ohne Öffnung, nur kein an einer Seite offenes Faltgewebe.
Schließlich klappte es dann doch, dank einer tollen Anleitung aus dem Flinkhand Forum, was ich dann von Gatterkamm Webrahmen zum Webstuhl " übersetzte ".
Ich bin richtig stolz auf mein Erstlingswerk, allerdings... all zu oft... werd' ich mir das nicht antun. Wie ihr seht, es hat einige Webfehler, weil ich mit dem Gymnastikschiffchen unter die Fäden gerutscht bin.
... und die Fäden an der geschlossenen Seite gehören eigentlich an die offene Kante. Wie das geht, hab' ich inzwischen auch rausgefunden.
Und in dem Punkt bist du weiter als ich Ich hab zwar nen Meistertitel, aber dennoch noch nie ein Doppelgewebe, Schlauch- oder Faltgewebe gewebt. Zumindest weiß ich theoretisch, wie es geht ;)) Aber Theorie und Praxis !
Was mich wundert, aber richtig freut, mir ist kein einziger Faden gerissen und ich frage mich, warum. Das ist die Wool Silk mit der ich letztes Jahr die Probleme hatte, daß der Kettfaden andauernd riß.
Diesmal habe ich Antigone' s Tip beherzigt, die Randfäden doppelt zu nehmen. Die Wolle hat 'ne Lauiflänge von 300 m auf 50 gr. Ich hab nur 4 Fäden pro cm gewählt, aber diesmal mit Leinwandbindung, weil mir Köper für mein erstes Faltgewebe dann doch zu kompliziert war. Ich habe den äußersten Randfaden sogar dreifach genommen, dann ein Riet übersprungen, den nächsten doppelt, noch ein Riet frei und dann normal eingezogen. Bei der geschlossenen Seite ging das ja nicht, da hab' ich nur ein Riet zum Randfaden übersprungen. Ob das das Reißen wirklich verhindert hat? ... oder kann es sein, daß durch das doppelte Gewebe die Fäden ja enger zusammen und dadurch stabiler sind?
Es könnte auch einfach sein, daß du besser geworden bist und dein Schiffchen nicht mehr so häufig an einem Faden vorbeischrabbt oder dagegen donnert. Das bekommt man ja meist gar nicht mit, passiert aber. Wenn du das Schiffchen nur minimal anders wirfst, kann das eine große Veränderung bringen. Vielleicht ist auch dein Fach sauberer geworden. Aber doppelte Kettfäden helfen tatsächlich sehr.
Ohh das ist ja Prima geworden ! Du kannst den flottierenden Faden an einer Seite abschneiden und dem Muster folgend ins Gewebe nähen, dann ist der Fehler weg.
Was ich noch vergessen hab', hat da einer 'ne Idee? Ich hatte kurz vor Schluß unheimlich Probleme.
Ich hab' mir angewöhnt, hin und wieder das fertig Gewebte komplett vom Warenbaum abzurollen und nachzumessen und auch zu schauen, wie es so wirkt und aussieht.
Manchmal merke ich, grade bei dickerer Wolle, daß ich Probleme hab', je länger das Gewebte wird, es aufzudrehen, da der Kettbaum durchdreht und das Gewebte nicht mehr aufwickelt. Wenn ich mit der Hand reingreife, geht es dann. Papier dazwischen legen hat auch nicht viel gebracht.
Jetzt bei dem Faltgewebe war es dann so schlimm, daß, ich weiß nicht mehr ob Ober- oder- Unterseite die Kettfäden länger waren, vermutlich, weil sich Ober- und Unterseite ungleichmäßig auf den Warenbaum gezogen haben. Ich hab' s 'nen paarmal versucht neu aufzudrehen, aber ich hab' die Spannung nicht mehr hingekriegt und hab' dann Schluß gemacht.
Das ist wirklich schwierig. Ich hab so was anfangs auch mal gemacht, es aber wegen der Probleme komplett gelassen. Ich messe das gewebe während des Webens. Nach 50 cm stecke ich eine schwarze Sicherheitsnadel in die Kante, nach 1 m eine silberne und nehme die schwarze dann wieder raus. Bei sehr langen Stoffen, wie dem Trachtenstoff birnge ich ein cm Maß an meinem Spulengatter an und verschiebe eine Büroklammer nach jedem m um einen cm.
Aber die Wirkung des Stoffes kann ich dadurch natürlich nicht sehen und bin immer noch manches Mal überrascht, wenn ich den Stoff dann abnehme.
Ich habe immer die Papiermaßbänder aus dem Möbelhaus oder vom Baumarkt. Die Stecke ich mit 2 Nadeln an, und die wandern dann mit dem wachsenden Gewebe. Wenn ich ganz viel in gleicher Optik webe, mache ich einen Strichliste für jeden Meter, damit ich den Überblick behalte