Mit dem Nähen klappt' s immer besser. Die Decken waren diesmal schon ordentlich dick.
Das untere Hemd war in einer Woche komplett fertig, so toll ließ sich die Wolle weben. Es hat eine wahnsinnige Energie, das dunkelrot ist eine Hammerfarbe, finde ich. Der Entwurf war zuerst ganz anders.
Antigone, die Nadelstreifen von dem blauen Hemd wirken wie kleine Sternchen, wenn man' s in der Hand hält. Das meinte auch meine Freundin.
Öhm, die vielen weißen Haare sind von Jacy, das ist nicht die Wolle.
Die sehen gut aus, besonders das Rote. Was mich stören würde ist der dick versäuberte Schlitz am hellen Hemd. Hast Du schon mal drüber nachgedacht das mit anderen Gewebe zu versäubern ? Du könntest dünnen Jeansstoff verwenden, ein Olles T-Shirt schlachten, oder ich gucke mal was ich an Schnipseln in meiner Kiste mit Wollstoffen habe.
Es gäbe im historischen Fundgut ein paar tolle Möglichkeiten, so einen Schlüssellochausschnitt zu versäubern. Meld Dich wenn Du bedarf hast.
Die sind toll geworden ! Das sie dick sind, sieht man schon auf den Photos. Tragen sie sich geschmeidig, oder mußt du sie erst noch eintragen ? ich hab mal in einer Teppichtufterei gearbeitet und die Restwolle dort versucht zu verstricken, das ist ja noch dicker als gewebt und ich hatte das Gefühl, das es mehr eine Rüstung, als ein Pullover geworden ist. Obwohl so einen Schutz kann man manchmal ja besonders gut gebrauchen ! Wenn man das Gefühl hat, die eigene Haut ist nicht dick genug
Silvia, danke für dein Angebot mit den Wollstoffresten. Ich orientier' mich ja immer so' n bißchen an dem Hemd von meinem Helden. Der hat den Ausschnitt einfach nur umgenäht. Hier kann man es ein bißchen erkennen, links oberhalb vom Lederriemen.
Bei dem blauen wollt' ich dann einfach mal Blende/ Knopfleiste versuchen. Ich wollt' s genau in demselben Farbton, deshalb hab' ich 'nen Rest von dem Hemd genommen. Wie ich' s angenäht hab', hab' ich auch gemerkt, au, das wird aber verdammt dick, ob das nicht stört.
Tut es aber nicht. Nur unten in der Kurve ist es ein bißchen dick, normalerweise hätt' ich es einschneiden und umlegen müssen, das war mir aber zu aufwendig.
Bei uns weht meist ein recht frischer Wind zwischen den Feldern. Dadurch daß es jetzt 'nen bißchen dicker ist, schützt es sehr gut am Hals. Find' ich sogar ganz angenehm.
Das rote Hemd ist so dick, daß ich es dann, wie bei meinem Held, nur umgelegt hab'. Allerdings mit dem Schlingstich. Find' ich sieht 'nen bißchen netter aus, wie bei ihm. Da würd' ich eventuell auf dein Angebot zurückkommen, muß ich nochmal in mich gehen.
Antigone, das blaue war reinschlüpfen und sich wohlfühlen. Wie es vom Webstuhl kam, dacht' ich, weiha, das is ja doch heftig dick, ob das kein Brett gibt in der Waschmaschine.
Ich hab' dann höllisch aufgepasst und in zwei Etappen gewaschen. Durch den Alpakaanteil ist es auch richtig kuschelig.
Das rote muß ein bißchen eingetragen werden. Liegt auch daran, daß es fünf Minuten zu lang in der Maschine war. Eine Minute länger und es hätt' 'ne Pferdedecke gegeben.
Dadurch ist es sehr geschrumpft und passt so grade in der Breite.
Wie Rüstung sind sie alle drei nicht. ... aber wie 'ne zweite Haut schon. Wolle ist eben einfach toll.
Ich beschäftige mich mit historischen Textilien, und arbeite sie nach, oder lehne meine Arbeiten an diese an. Das ist Kleidung die aus vergangenen Zeiten erhalten ist. Zum Teil aus archäologischen Grabungen, aus Kirchenschätzen, die Kleidung von zufällig gefunden Moorleichen : https://de.wikipedia.org/wiki/Mann_von_Bernuthsfeld Beschäftigt man sich intensiv damit stellt man fest, das es gar nicht soo wenige sind, wie eigentlich gedacht. Textilien sind unglaublich vielseitig, die Menschen die sie hergestellt haben, waren schon immer findig und einfallsreich. Die Nähmaschine ist eine recht junge Erfindung, selbst die üppige Kleidung aus dem Barock ist komplett von Hand genäht. Man kann also viel von historischen Stücken lernen. Filmkleidung sieht meist verwegen aus, ist aber selten so funktional wie sie auf uns wirkt. Wenn der Darsteller schwitzt wie ein Elch wird einfach geschnitten. Oft ist sieht sie einfach verwegen aus, ist es aber nicht.
Ich weiß nicht wo Du lebst. Jetzt am Wochenende sind Textiltage im Freilichtmuseum Oerlinghausen/NRW. Du könntest als Besucher vorbei kommen, gucken, lernen, fragen und vermutlich auch Wolle kaufen. Ich fahre heute schon los, und werde mit meinen Sachen vor dem Haus mit der Textilausstellung stehen. Meine Tochter bietet Bändchen weben für Kinder an, da stehen dann 3 Hocker und Webkämme ... http://www.afm-oerlinghausen.de/
@Wolfssohn Das freut mich sehr. Ein Faden oder ein halber Faden mehr im cm kann ein dickes Gewebe zu einem Brett machen, deshalb wähle ich im Zweifel eher einen oder einen halben Faden weniger. Halbe Fäden funktionieren natürlich nur, wenn man ein Blatt hat, mit dem das geht. 30 Fäden pro dm, also 3 Fäden pro cm ist relativ häufig und 25 oder 35 Fäden pro dm gibt es auch. Ich hab auch alte Blätter die haben 68 Fäden pro dm, da fragt man sich schon, warum nicht 70 ? Die modernen Blätter haben eher gerade Zahlen. Bei deinen dicken Stoffen ist ein Faden mehr oder weniger allerdings schon ne Menge. ich arbeite ja meist mit dünneren Garnen.