Ich mach mal ein neues Thema auf, damit das hier eine Art Nachschlagewerk bleibt und das suchen erleichtert. Einen Tread zu Litzen haben wir noch nicht. Hier kann man ja alle Fragen zu Litzen aller Art bündeln.
Also wie schon an anderer Stelle erwähnt suche ich Litzen - immer noch. Die Größe die ich benötige wird nicht mehr hergestellt zumindest nicht von der Stange und für läppische tausend Stück richtet kein Hersteller seine Maschinen ein. Gesucht sind Metall Litzen. Durch das starre Auge finde ich sie komfortabler beim einrichten des Webstuhls, weil man nicht erst mit dem Litzenstecher das Auge auffriemeln muss wie man das bei Texolv hat. Mein Weihnachtswunder-Litzen haben winzig kleine Augen und meine Litzenstecher sind alle zu groß, ich darf also die ganze Kette mit der kurzen Häkelnadel stechen. Das geht, ist aber unnötig mühsam.
Heute klingelt es und eine Frau aus dem Ort die ich nicht kenne an unserer Türe und gibt eine Schachtel mit Litzen für mich ab. Sie hat bei FB meine Suche verfolgt und beim aufräumen alte Litzen gefunden. Braune Textillitzen mit Metallauge. Ist das nicht toll ? Die Litzen kleben etwas und riechen ziemlich rustikal - aber sie haben genau das Maß das ich brauche 33cm. WOW !!! 8 Bündel sind es, ich schätze das Bündel zu 100 Stück ? Es scheint als seien sie noch reißfest. Webe kann man so was endstinken ? Sind die Fäden evtl gewachst, sie fühlen sich so an, oder ist es eher Patina ? Dann würde die Appretur ja verloren gehen. Rosten die Augen traditionell ? Ich habe so was noch nie gehabt und keine Ahnung.
Alternativplan wäre die alten Bänder habe abschneiden und händisch mit einer selbstgemachten Litzenmodel neue Litzen an die Augen zu knüpfen.
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Die Schnüre sind gewachst. Eigentlich sollten die Augen nicht rosten, aber ich habe das auch immer wieder gesehen. Und leider riechen sie irgendwann. Wenn du neue Schnüre knotest, sei dir bewusst, dass die Nägel im Brett sich durch den Zug neigen. Ich vermute, dass es mit Schrauben, die nur bis zur halben Höhe Gewinde haben, stabiler wäre. Letzten gab es bei Lidl so einen Entroster, der nicht so stinkt. Ich hab einmal ein Blatt mit Waschbenzin entrostet, das würde ich sicher nicht noch einmal tun. Du kannst den Entroster leicht im Netz finden, der wurde in der Höhle der Löwen vorgestellt und besteht zu ein großen Teil aus Hobelspänen, er ist schonend zum Material, sie demonstrierten das am einem Oldtimer. Ich habe ihn noch nicht ausprobiert, kann also wenig dazu sagen. Mit dem Geruch der Litzen kann ich dir nicht weiter helfen, ich würde es vermutlich mit langem Frischluftaufenthalt und eventuell Sonne versuchen.
Für die kleinen Augen gibt es Litzenstecher. Zur Not tut es auch eine feine Häkelnadel, wobei ein längerer Griff von Vorteil wäre. So ein Litzenstecher ist alles in allem ca. 30 cm lang. Die Texolvlitzen und andere Textillitzen, die auch leider nicht mehr hergestellt werden, kann man ja mit dem Blattstecher stechen. Deshalb hab ich meinen Litzenstecher schon lange nicht mehr gebraucht.
ich habe schon mal Litzen geknüpft um mir eine Art Musterwebstuhl aus einem Spielzeugdings zu basteln und auch Ersatzlitzen knüpfe ich schon immer selbst, ein solides Holz mit genügend Tiefe und gute Nägel tief genug eingeschlagen sind von Vorteil. Ich mache immer 10 und leere das die Model.
Alles klar die Box steht draußen, es wird ja heute Nacht frieren, das nimmt evtl auch schon Geruch. Danke schön Webe !
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Jetzt webe ich schon ein Jahr lang mit Metalllitzen. Die Litzen sind ja alt und die Augen stehen in einem sanften Winkel. Nur das dieser Winkel mal nach rechts und mal nach links zeigt. Das ist nicht nur doof beim stechen - der Winkel hat ja seinen Sinn. Beim Versuch alles ordentlich zu machen, konnte ich die Litzen drehen und drehen es änderte sich nichts. Jetzt der ultimative Tipp an stille Mitleser ! Man muss die Litzen nicht von rechts nach links drehen sondern über die eigene Achse. Also von oben nach unten. Siehe da die Litzen waren nicht verbogen, sie waren durcheinander. Kann man mit arbeiten, ist aber nicht schön.
Als ich das nach vielen Stunden Arbeit getan hatte, konnte man tatsächlich eine Art farbliche Markierung erahnen. Dummerweise nach unterschiedlichen Systemen da die Litzen ja aus verschiedenen Werkstätten stammen. Die alten Markierungen habe ich schwarz übermalt und einheitlich neu in rot markiert. Einfach mit roter Acrylfarbe knapp über die Halterungsösen einmal den ganzen Schaft entlang. Die Litzen sind nach Sorten sortiert auf den Schäften die mit den größten Augen nach hinten, die feinsten nach vorn. Lieber wären mir einheitliche Litzen, aber ich bin froh überhaupt welche zu haben. Der Vorteil von Metallitzen ist, das das Auge offen steht, und man bequemer einziehen kann. Mir wurde früher gesagt, Metalllitzen seien laut, das würde rappeln, aber das kann ich nicht wirklich bestätigen. Wer also einen alten Webstuhl mit Litzen übernimmt, sollte nicht gleich auf Texolv umsteigen, ich finde Metall deutlich bequemer.
Achja - der Winkel. Ich bin Rechtshänder und beginne beim Einzug links und arbeite nach rechts. Die Augen an den Litzen habe ich so eingestellt das sie nach rechts schauen : /
Du bist Rechtshänder und beginnst links ? Ich weiß, dass wird so gelehrt, aber ich finde das unbequem. Ich bin ebenfalls Rechtshänder und beginne rechts. Stelle eine Gruppe Litzen bereit, hole einen Strang Fäden links davon nach Vorne, fixieren sie mit einer Schnur, damit ich nicht selbst die Spannung halten muss. So muss ich nicht ständig über meine stehende Hand greifen.
Ich mag Texolv auch nicht und habe bereits mit Metallitzen in Metallrahmen gearbeitet und mit Schnurlitzen mit Metallauge. Welche nutzt du ? Mittlerweile bin ich bei Schnurlitzen.
ich fand das so am praktischsten. Hmm anders rum - macht auch Sinn, sollte ich mal versuchen. Das nächste Gewebe wird mit 20F/1cm recht dicht, mir graust schon ein wenig. Aber es ändert nichts am Winkel der Augen, denke ich.
Ich habe eine Sammlung von Stahllitzen am Webstuhl. Im Regal steht eine Kiste mit Textillitzen mit Metallauge, aber die sind recht steif, sehr alt und haben olfaktorische Patina. Sie sind meine Reserve. Ausserdem habe ich eine kleine Schachtel mit Augen für Selberbastler. Die Reserve der Reserve, man weiß ja nie was noch kommt.
Am Texolv stört mich das man sich das Auge stechen muss, also mit dem Werkzeug durch die Strippe zielen - es geht einfach schneller und Augen schonender (die in meinem Kopf) wenn das Auge der Litze offen ist.
Ich mag die Metallitzen auch. Und habe die ersten Jahre nur mit Metallauge und Schnurschenkel gearbeitet. Sie riechen übrigens immer, auch ganz neu. Umgeschwungen zu Textillitzen mit großem Auge bin ich eher zufällig und jetzt, wo ich verstärkt Materialmixe einsetze sind sie gut, weil sie größer sind und weicher.
Texolv mag ich nicht, weil ich sie unübersichtlich finde, irgendwie habe ich immer das Gefühl, ich müsste das Auge suchen. Dann fasse ich dieses Plastikmaterial ungern an und ich finde es hoch kompliziert z.B. bei einem Einzugsfehler, den ich durch Einknüpfen einer Litze beheben könnte, das zu tun. Ist das bei Metalllitzen möglich, ich meine mich zu erinnern, dass wir dann Auge mit Schnur eingeknotet haben. An Metalllitzen mag ich, dass sie so steif stehen. Das erleichtert auch für mein Empfinden den Einzug. Allerdings empfinde ich die auch als deutlich lauter, als Schnurlitzen.
Bei Texolv habe ich mirdamals ein Litzenmodell gemacht das habe ich so angelegt das ich die Litze unten ums Holz einmal durch sich selbst ziehen konnte, in der Mitte ein gekotetes Auge und oben offen damit ich das am oberen Holz zuknoten konnte. Das habe ich aus irgendwelchen Baumwollresten gemacht, aus Deinem Fundus übrigens Antigone den ich damals in Frellstedt gekauft habe und den Du mir nachgeschickt hast. Das hatte den Vorteil das sie grün und orange waren und das man sie später gut finden und raus schneiden konnte. Für den jetzigen Webstuhl mache ich das ähnlich nur das ich noch frei Hand friemele und ein Metallauge da rein bastle. Da muss ich auch mal ein Modell machen und eine Handvoll auf Vorrat knüppern. Es ist irgendwie halb so nervig wenn man so etwas auf Vorrat hat.
Und auch hier für die stillen Mitleser, ein Litzenmodell macht man mit kopflosen Nägelchen oder mit Holzstiften die man in ein Brettchen einsetzt. Man muss genau ausmessen wie lang man es haben muss, zB für eine Schlaufe einmal ums untere Schaftholz, da kommt ein Stift hin, dann 2 fürs Auge, und eine Markierung wie lang die Fäden sein müssen, damit man später Platz zum anknoten hat. Man knotet dann immer über einem Stift und hat so alle Knoten schön an der selben Position. Das wäre ein Model für reine Textillitzen.
Für Litzen mit Metallauge benötigt man wohl einen Stift auf den man das Auge setzt, einen für das untere Ende und oben wieder eine Markierung wie lang man es zum einknoten braucht. Für meinen alten Webstuhl habe ich immer 10 Litzen auf das Model geknotet, dann die Litzen runter genommen und mit einem Laufknoten gebündelt, anschließend in ein Tütchen damit sie nicht einstauben. Man kann das wie gesagt gut aus Baumwolltrumm machen, oder anderen Material solange der Faden nicht elastisch ist und gut haltbar.
Die Idee sich davon einen kleinen andersfarbigen Vorrat anzulegen ist super. Und auch die das untere Ende als Schlaufe zu arbeiten damit man unten nicht knoten muss. Werde ich mal beide übernehmen. Es kommt ja doch eher selten vor und dann fummele ich immer noch mit einer Einzellitze rum, die ich auch gerne vergessen habe, bis die Kette abgewebt ist.
Flugrost an den Litzen ist besonders bei hellen und empfindlichen Garnen unschön. Im Drogeriemarkt gibt es Edelstahl Reinigungstücher. Wenn man die Litzen mit dem Schaft auf den Tisch legt und die Litzen zusammen schiebt, lassen sie sich mit Gefühl und etwas Kraft gut reinigen. Erst die eine Seite, dann den Schaft umdrehen und die andere Seite. Um Metallriete die Patina angsetzt haben, zu renigen arbeitet man vorher mit einer trockenen Zahnbürste und poliert dann mit dem Tuch nach. Tipp : vorher Zeitung unterlegen und nicht vergessen auch mal mit der Bürste über den Pechbund zu gehen, da passt erstaunlich viel Staub rein.
Litzen aus der Schweiz.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gerade angekommen, mein Zufallsfund aus der Schweiz. Im Marktplatz Handweber bei FB wurden welche angeboten die für mich zu kurz waren, weil sich Niemand ran traute, dachte ich schwärme mal wie selten die sind, und der Verkäufer frug per PN an welche ich denn brauche und siehe da, auch meine Größe war im Angebot. 1550 Stück und der Knüller ist, es sind genau die Sorte die am Webstuhl dran waren. Mittlerweile habe ich ein Sortiment an unterschiedlichen 33ger Litzen mit unterschiedlich großen Augen in div. Erhaltungszuständen, aber diese hier sind wie neu, und sogar noch markiert wo oben und unten ist. Damit sollte ich nach 2 Jahren Jagt endlich genug Litzen haben.