WildeWebe Tencel ist Viscose, bzw. Lyocell (Da müßte ich jetzt recherchieren, ob das zwei unterschiedliche Gewinnungstechniken sind) Im Prinzip ist es das Gleiche.
Ich kann jetzt nur von Viscosegarnen sprechen, die ich bisher in der Hand hatte und das herausragende Merkmal würde ich mal als *Schlüpfrigkeit* beschreiben. Das Garn fließt einem förmlich durch die Finger wie Wasser. Ich habe es noch nie verarbeitet, aber ich denke, weil es so schlüpfrig ist, solltest Du mit relativ hoher Spannung, Umlenkungen (in der Richtung) beim Spulen und sehr viel Konzentration arbeiten. Da das Weben für Dich noch relativ neu ist, würde ich Dir gern von einer Kette in dem Material abraten. Wenn Du es doch als Kette nutzen willst, recherchier mal nach Seidenknoten. Du mußt bestimmt darauf achten, das sich die Knoten beim Vorbinden nicht wieder lösen.
Beim Spulen auf eine Spule die fortlaufend durch Zug und Drehung abläuft, einen langen Hals Spulen. Das bedeutet, den Faden in langen Bewegungen führen und ganz streng darauf achten, das Du den begrenzenden Hügel nicht überspulst. Wenn Du unsauber spulst, laufen Dir lauter Schlingen von der Spule.
Wenn Du eine Webnadel hast, so ein Schiffchen, das aussieht, wie ein Stab mit zwei gegabelten Enden, dann kann ich Dir leider keinen Rat geben, weil ich damit gar keine Erfahrung habe, aber ja vielleicht eine von den anderen.
WildeWebe (Manager) 21.05.2013 14:33
Patternmakerfan Hallo Antigone,
Danke für den Hinweis. Werd ich mir merken für schlüpfriges Garn.
Mein Maschinen-Stickgarn ist ein Viscose Garn und das fällt manchmal einfach so von der senkrecht stehenden Garnspule.Ätzend!
vG Ulrike
Patternmakerfan 21.05.2013 16:05
Webspinne Ich habe mit Tencel (ebenfalls von webgarne.de) so gute Erfahrung gemacht, daß ich regelrecht begeistert bin. Es glänzt wie Seide, fühlt sich aber anders an. Eine besondere Eigenschaft von Tencel ist, daß es sehr gut Feuchtigkeit aufnimmt. Also exklusive Hochglanz-Geschirrtücher weben - wäre sicher möglich. Ich habe daraus ein Probegewebe gemacht und es dann im Kurs vorgestellt. Zwei Teilnehmer haben sich Schals daraus gewebt. Auch sie waren begeistert und kamen gut mit dem Garn zurecht. Allerdings muß ich dazu sagen, daß wir mit dem mobilen Gurtwebgerät gewebt haben, d.h. das Spulen auf eine Schußspule fiel hiermit weg. Denn ein wenig schlüpfrig ist es schon, aber beim Wickeln auf die Webnadeln gab es keine Probleme. Vielleicht hilft Dir das ein bischen. Liebe Grüße Kathleen
Webspinne 21.05.2013 16:58
WildeWebe @Kathleen Das ist schon mal gut zu hören ! Ich habe bisher einen Bogen um das Material gemacht, aber gerade das, was Du über die Eignung für Handtücher schreibst, finde ich spannend. Weißt Du ob es mehr Feuchtigkeit aufnimmt, als Baumwolle, nicht mercerisiert ?
WildeWebe (Manager) 21.05.2013 17:32
Patternmakerfan @Kathleen
Danke Kathleen für Deine Antwort.
Beim Kettescheren ist euch da was aufgefallen?
Mir ist aufgefallen wie reißfest das Garn ist. Ich muß eine Schere zum Abschneiden der Fäden benutzen. Und nun hab ich Sorge, daß mein Gewebe nicht schön weich wird.
Das Handtuch ...in Waffelbindung...auf der Creativa war so schön anzufassen.Auch das gestrickte Musterteil fühlte sich so gut an.
Mit dem Gurtwebgerät meinst Du da das von Frau Diekmann?
vG Ulrike
Patternmakerfan 21.05.2013 18:29
Handgewebe Hallo, "Tencel" ist der Markenname für Lyocell auch Mikrofaser genannt. Das "Neue" im Gegensatz zur Viskose ist die umweltfreundliche Gewinnung, da das org. Lösungsmittel (N-Methylmorpholin-N-oxid) und das Wasser im Kreislauf geführt wird. (99,5 % Rückgewinnung )
Aufgrund des anderen Lösemittels (bei Viskose Natronlauge und Schwefelwasserstoff mit nachfolgendem saurem Fällbad), sind auch die Eigenschaften verbessert. Hohe Reißfestigkeit (deshalb die Schere), sehr guter Feuchtigkeitstransport, was die Wahl für Handtücher rechtfertigt. Tencell ist beständig gegen Laugen deshalb ist es beim Waschen haltbarer als Viskose. Was das "Tencel" ganz raus reißt ist die Scheuerfstigkeit, was die Trageeigenschaften enorm verbessert. Haben wir in der Ausbildung behandelt. (Siehe von der " Faser zum Stoff"). Liebe Grüße Ute
Handgewebe 22.05.2013 10:31
Patternmakerfan Hallo Ute,
auf dem Stand von Webgarne.de auf der Creativa konnte man ja das verarbeitete Material anfassen.
Heute hab ich angerufen und bin alle meine Fragen losgeworden. Da man ja das Garn dort kennt, konnte man mich beruhigen und auch einige Tipps geben.
Nun bin ich noch gespannter wie der fertige Schal aussehen wird.
vG Ulrike
Patternmakerfan 22.05.2013 11:35
WildeWebe Hallo Ute,
Vielen Dank für die Aufklärung. Habe ich das jetzt richtig verstanden ? Mikrofaser ist eine Cellulosefaser ? Ich hab das bisher für Poly irgendwas gehalten. Danke auch für die chemischen Aufklärungen.
Antigone
WildeWebe (Manager) 22.05.2013 16:44
Webspinne Jetzt ist eigentlich schon alles gesagt, aber ich will mich trotzdem kurz zu Wort melden. Was die Feuchtigkeitsaufnahme betrifft habe ich bisher noch keinen direkten Vergleich zwischen Tencel und nicht mercerisierter BW angestellt. Mir ist aber beim Fransendrehen für mein Probegewebe aufgefallen, daß meine angefeuchteten Fingerspitzen so schnell wieder trocken wurden wie bei keinem anderen Garn. Daher kam mir die Idee mit den Handtüchern. Ich stimme zu, daß das Garn sehr reißfest ist, aber Deine Sorge, liebe Ulrike, daß es kein weiches Gewebe ergibt, kann ich zerstreuen. Es kommt natürlich auf die Kett- und Schußdichte an. Ich hatte für mein Probegewebe das Garn doppelt genommen und mit 4F/cm eingezogen. Ebenso für den Schuß. Das ergibt ein sehr lockeres Gewebe, wobei ich aber festgestellt habe, daß die Fäden nicht schiebefest sind. Tencel ist eben sehr glatt - ich muß da noch ein bissel experimentieren und genau diese Eigenschaften zum Vorteil ausnutzen. Mit dem mobilen Webgerät meine ich das von Christel Diekmann.
Liebe Grüße Kathleen
Webspinne 23.05.2013 14:10
Handgewebe Hallo Antigone,
ich habe noch mal nachgelesen. Das was wir bisher unter Microfaser kannten, ist laut Buch ein Polyester. Um es genau zu ergründen müsste man das Etikett genau lesen. ich mag mich mit der handelsüblichen Mikrofaser nicht abtrocknen, an rauhen Händen fühlt sich das unangenehm an, was auf PE schließen lässt. Das Lyocell wird hier u.a. in "Von der Faser zum Stoff" als Mikrofaser von 1dtex bezeichnet. (betr. die Feinheit) Liebe Grüße Ute
Handgewebe 23.05.2013 15:11
Patternmakerfan Hallo Kathleen,
die Spannung meiner Kette war nicht optimal. Hab schon bessere Ketten aufgezogen. Und da das Garn ja sehr merkwürdig aussieht, je mehr man von der Kone abwickelt, dachte ich es könnte ja am Garn liegen.....und mal nicht an mir hihihi
Dann hab ich das Gewebte mal angefaßt. Oh war das brettig...aber ich habe tapfer weiter gemacht. Und ...heute nach dem Waschen und Bügeln.....ist die pure Freude aufgekommen. Der Schal fühlt sich ja herrlich an.....freu...freu
Das Webgerät habe ich mir damals nicht gekauft...aber alle ihre Arbeiten in den Webe mit Heften bewundert.
vG Ulrike
Patternmakerfan 23.05.2013 15:13
Handgewebe Hallo Ulrike, ich habe mir auf der Creativa auch Tencel gekauft. Dann sind wir jetzt beide gespannt , wie es sich benimmt. Ich werde es mit eine Bw- Kette kombinieren.
Tencel ist nur der Markenname, es gibt noch andere Firmen, die Lyocell anbieten (Lenzing Lyocell; New Cell; und Alceru) habe ich bisher alles noch nicht gekannt. Liebe Grüße auch an Kathleen von Ute
PS. Ist ganz interessant, wenn man tiefer in ein Thema eintaucht
Handgewebe 23.05.2013 15:18
Handgewebe Ich habe euch hier noch einen Link geschaltet, wo gezeigt wird, wie solche fasern aussehen.
Berichte bitte über die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Tencel und Baumwolle, wenn Du sie schon so direkt im Vergleich hast.
Zur Microfaser. Ich finde, das sich normale Microfaser ganz unangenehm anfühlt, ich weiß gar nicht warum ich das Gefühl so wenig mag. Ich kenne Leute, die haben Microfaserbettwäsche. Einaml drin geschlafen zu haben, reicht für mein restliches Leben.
Klar gibt das Wort Microfaser ja nur an, das es sich um sehr feine Fäden handelt, theoretisch wären demnach Microfasern aus sämtlichen verfügbaren Materialien möglich, so wie Chenille immer nur ein gewebtes Garn ist, egal aus welchem Material.
ganz runterscrollen...da kommen dann die Bilder zum Twill Schal Abenteuer.
vG Ulrike
Patternmakerfan 23.05.2013 20:54
WildeWebe Schon mal ganz schön anspruchsvoll !! Sieht gut aus. Deine anderen Webobjekte auch.
WildeWebe (Manager) 23.05.2013 22:44
Webspinne wunderschön der Schal - geradezu ein Traum. Ich habe für mein kleines Gewebe interessanterweise dieselbe Farbe genommen. Hängt das vielleicht damit zusammen, daß Tencel einen weichfließenden Fall hat - wie Wasser? Jetzt werde ich romantisch... Liebe Ute, liebe Ulrike, liebe Antigone, vielen Dank für Eure Links, die mir wieder ein wenig mehr die Augen geöffnet haben. Ich habe nämlich auch immer mit Ablehnung an Mikrofaser gedacht, weil für mich klar war, das ist HuProPol (familieneigene Kurzform von Hundert Prozent Polyester). Aber es ist logisch, daß es nur die Feinheit eines Garns bezeichnet. Daß das Tencel unter verschiedenen Markennamen angeboten wird, wußte ich auch nicht, aber auch das ist eigentlich klar. LIebe Grüße an Euch alle Kathleen
Webspinne 23.05.2013 22:55
ZeitenSprung Huhhh Ulrike - sehr schön ! Aber die bunten Schals eins über dem Tencel gefallen mir auch sehr gut.
ZeitenSprung 23.05.2013 23:17
Huhu Miteinander,
Danke für die Kommentare.
vG Ulrike
Patternmakerfan 24.05.2013 10:57
Handgewebe Hallo ihr Lieben, das ist doch mal ein richtig schönes Gespräch. Zuerst zu dir liebe Ulrike. Der Schal in Lyocell "Tencel" ist wirklich wunderschön. Deine anderen Projekte sehen auch Klasse aus. Ich liebe Regenbogen. Das Ergebnis ist hoch interessant. Mach weiter so.
Liebe Antigone,- Hierzu mal meine Aufzeichnungen
die Baumwollfaser Eigenschaften Stapellänge durchschnittliche Länge der Faser Stapel-Faser 1/200- 1/400 mm Korkenzieher-Struktur Lässt sich gut verspinnen o Beim mercerisieren wird die Korkenzieher-Struktur aufgehoben BW wird glänzend und lässt sich besser anfärben Die BW-Faser hat einen nierenförmigen Querschnitt o Gut ausgereifte Faser haben dicke Zellwände, Kapillaren zur Wasseraufnahme
- ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Stapellänge von 18-42 mm - bis 24 mm Kurzstapel - bis 31mm Mittelstapel - bis 35mm Langstapel größer extra Langstapel
Baumwolle ist hygroskopisch (wasseraufnehmend) deshalb Verwendung als Geschirrtücher Bettwäsche Unterwäsche - Jede Faser, die Feuchtigkeit aufnimmt (korkenzieherartige Windungen und Hohlräume), kann sich nicht elektrostatisch aufladen
- Baumwollstoffe Eigenschaften Laugen wirken nicht schädigend (gehört zur Ausrüstung merc.) Säuren greifen an Anfällig für Schimmel Der Zikaden-Käfer frisst die Baumwolle (selten) Ständige Hitzeeinwirkung von 150°C macht die Faser kaputt (Zersetzung) Sonneneinstrahlung bleicht Baumwolle Nimmt gut den Schmutz auf
o Farbe • Weiß bis bräunlich, je nach Herkunftsgebiet • Gezüchtete BW gibt es in braun, grün, rot o Länge • 26-70 mm je nach Herkunftsgebiet • Linters unter 10mm
o Feinheit • 0,012-0,045mm je nach Faserlänge o Glanz • Matter Glanz • Längere Fasern glänzen mehr • Mercerisierte BW glänzt stark o Griff • Weich, wärmend
o Brennprobe • Flamme hell, lebhaft • Flugasche • Geruch nach verbranntem Papier
o Gebrauchs-, Trage-, und Pflegeeigenschaften o Dehnbarkeit • Relativ gering Bruchdehnung etwa 8% o Reißfestigkeit • Hohe Reißfestigkeit, infolge hohen DP-Grad 2500 • Nass 10-20% höher o Scheuerfestigkeit • Höchste der Naturfasern (keine Knötchenbildung an der Gewebeoberfläche • Geringe Verschleißerscheinungen o Biegeeigenschaften, Elastizität • Sehr gering, aber höher als bei Leinen (Fasern in sich gedreht) • führt zu Knitterbildung, geringe Formbarkeit und geringe Formbeständigkeit • 35-45% elastische Dehnung o Feuchtigkeitsaufnahmevermögen Wasseraufnahmevermögen • Hygroskopisch 8% relative Feuchtigkeitsaufnahme Saug-, und Quellvermögen • Hydrophil 30% absolute Feuchtigkeitsaufnahme Trocknungsfähigkeit • Gibt Feuchtigkeit relativ langsam wieder ab (durchgeschwitzte Textilien kleben am Körper) o Wärmehaltevermögen • Gering bis befriedigend, die Fasern und Garne können wenig Luft einschließen • Luftdurchlässigkeit ist hoch o Elektrostatisches Verhalten • Keine, aufgrund ihrer Fähigkeit in den Kapillaren Wasser aufzunehmen o Färbbarkeit • Mit synthetischen Farben o Spinnbarkeit • bis Nm 160 max. Nm360 o Beständigkeit gegen Schädlinge Schädlinge • BW wird leicht von Schimmelpilzen befallen Laugen • Gute Verträglichkeit(häufiges Waschen; Ausrüstung merc.) Säuren • Material wird angegriffen Schweiß • Saugfähig Licht • Sonneneinstrahlung bleicht Baumwolle Hitze/Kälte • Ständige Hitzeeinwirkung von 150°C macht die Faser kaputt (Zersetzung) Schmutz • Nimmt gut den Schmutz auf Das zur Baumwolle für das Lyocell mache ich eine neue Nachricht auf, zur besseren Übersicht Liebe Grüße Ute
Handgewebe 24.05.2013 11:43
Handgewebe So ihr Lieben nun zum Lyocell
o Lyocell
o Gewinnung
- Wird im Direktspinnverfahren mit einem org. LM hergestellt. - Die honigartige Spinnlösung wird im Trocken-Nass-Spinnverfahren ersponnen die Fasern werden BW-Ähnlich gekräuselt
o Eigenschaften
Spinnfaser mit einer Stapellänge 34-38 mm, auch als Mikrofaser Markenname TENCEL
o Reißfestigkeit Lyocell besitzt die höchste Trockenreißfestigkeit aller Regenerat- Cellulosefasern, im nassen Zustand immerhin noch 80-90% der Trockenreißfestigkeit optimale Stabilität beim Waschen
o Scheuerfestigkeit Trocken gut Nass schlecht o Elastizität Gering hat Knitterbildung zur Folge
o Feuchtigkeitsaufnahme - Wasseraufnahmefähigkeit ist mit 11-12% etwas geringer als bei der Viskose - Saug- und Quellvermögen gut
o Elektrostatisches Verhalten Kaum Elektrostatische Aufladung
o Beständigkeit gegen - anfällig gegen Säuren - Beständigkeit gegen Laugen gut positive Wirkung auf das Waschverhalten lässt sich mercerisieren - Geringe Beständigkeit gegen Mikroorganismen (Stockflecken)
Umweltverträglichkeit Gute Umweltverträglichkeit durch die 99,5% Rückgewinnung und Rückführung des org. LM und des Wassers in den Herstellungskreislauf.
Zum Vergleich auch noch mal die Viskose
o Viskose
o Gewinnung
- Ist eine wiedergewonnene Cellolose-Faser - Der Zellstoff wird mit Natronlauge und später noch mit H2S aufgeschlossen Spinnlösung - Gelangt die Spinnlösung in das Fällbad (sauer) beginnt sie zu festen Fäden zu erstarren, die über Düsen zu Filamenten versponnen werden
o Eigenschaften
Endlos Filamentgarn oder Stapellange Spinnfaser glatt und ungekräuselt
- Stapellänge B-Typ für BW-Zumischung 30-60mm Stapellänge W-Typ für Woll-Zumischung 100-150mm Stapellänge V-Typ zur Vliesherstellung 20-60mm Stapellänge T-Typ für Teppichspezialfaser 80-200mm Stapellänge - Farbe gelblich-weiß durch bleichen weiß Der Spinnfaserlösung kann Farbe zugesetzt werden ultraechte Fasern - Glanz intensiver Glanz der durch Spinnmattierung vermindert werden kann, hat aber einen Festigkeitsverlust zur Folge - Brennprobe rasch mit heller Farbe, Geruch nach verbranntem Papier, wenig Asche
o Dehnbarkeit Mittlere Dehnung 20-25% im nassen Zustand noch höher 20-30% o Reißfestigkeit Gering, im nassen Zustand noch geringer insgesamt geringer als bei BW
o Scheuerfestigkeit Sehr gering, im nassen Zustand noch geringer hoher Verschleiß Schonwaschgang in der WM Verbesserung durch Zumischung von z.B.BW
o Elastizität Gering dadurch knittert Viskose stark und ist wenig formbeständig
o Feuchtigkeitsaufnahme - Wasseraufnahmefähigkeit übertrifft mit 11-14% noch die der BW stark hygroskopisch - Saug- und Quellvermögen gute Schweißaufnahmefähigkeit Starke Quellung der Faser verschlechtert so die Luftdurchlässigkeit - Trocknungsfähigkeit lange Trocknungszeit
o Warmhaltevermögen Gering, hohe Luftdurchlässigkeit
o Elektrostatisches Verhalten Aufgrund der hohen Saugfähigkeit und somit hohe Restfeuchte praktisch nicht vorhanden
o Beständigkeit gegen - anfällig gegen Säuren und Laugen - im feuchten Zustand schlecht gegen Mikroorganismen beständig (Stockflecken)
Veredlung - durch Einlagerung von Kunstharzen setzen den Quellwert herab o um somit die Formbeständigkeit zu erhöhen o die Knitterbildung zu senken o und den Trocknungsprozess zu beschleunigen
Spinnverfahren Nassspinnverfahren
Verwendung Universell einsetzbar Mode Wohnung Dekostoffe Einwegartikel im med. Bereich
Ich hoffe du findest dich durch. Habe doch fleißig gelernt (grins)
Es gibt auch noch Modal Ist auch eine Cellulosefaser der Firma Lenzing, die machen auch Lyocell unter dem Namen "Tencel"
Übrigends ist Bw auch nicht so umweltfreundlich wie wir denken da gibt es einen Artikel in einer Weben+ im letzten Jahr
Ganz liebe Grüße von Ute
Handgewebe 24.05.2013 12:13
Handgewebe Der Link zu Wikipedia sagt alles aus, danke.
Mikrofaser aus reinen Sythetiks (Synthetische Polymere) aus Erdöl und Kohle mag ich keinesfalls, ist einfach unangenehm.
Die Cellulosefasern sind ja natürliche Polymere.
Der Wissenschaft sind keine Grenzen gesetzt, jetzt auch aus Algen, ist ja auch Cellulose.
So jetzt muss ich wieder aml was tun. Bis bald und liebe Grüße Ute
Handgewebe 24.05.2013 12:21
Patternmakerfan Hallo Ute,
ui hast Du Dir viel Arbeit gemacht. Danke,Danke!
Und da steht es ....Tencel knittert.......kann ich bestätigen.
Da der Schal meine Schneiderpuppe schmückt..ist das nicht soooo schlimm.
Die Wissenschaft macht vor nix halt....Milchfaser. Läßt sich gut verspinnen und fühlt sich sehr schön an. Und schon hat man wieder ein schlechtes Gewissen.....weil ein Nahrungsmittel verwendet wird.
vG Ulrike
Patternmakerfan 24.05.2013 22:03
WildeWebe @ulrike Das geht mir auch bei Soyafasern so. Vor allem, wenn man weiß, das das Soya da angebaut wird, wo normalerweise die dort lebenden Menschen ihre Nahrungsmittel anbauen würden, sie aber hungern, weil sie keine Anbaufläche haben, weil wir soviel Soya zum Tiere füttern, selbst essen und nun auch für Fasern brauchen..... Off Topic : Ganz schlimm finde ich auch den angebauten Mais zum Energiegewinnen. Da fragt man sich schon, ob nicht weniger Konsum, manchmal wesentlich mehr wäre.
Danke für den Vergleich !!!! zwischen Baumwolle und Lycocell. Gerade keine Zeit dafür, muß zum Zug, aber das werde ich mir genau angucken.
Handgewebe Hallo Ulrike, das brauchte ich doch für meine Ausbildung. Insgesamt habe ich über 4 Jahre 5 große Ordner gefüllt mit Bindungslehre, Materialkunde, Gestaltung, Gerätekunde, Arbeitsprozesse. Es erweist sich auch jetzt noch sehr nützlich . Ich benutze es oft zum Arbeiten, oder wie hier für Info.
Hallo Antigone,
in gewisser Weise haben wir es aber doch mit unserem Konsum in der Hand, was letztendlich hergestellt wird. Noch sind wir wenige, aber es werden immer mehr Menschen, die sich Gedanken machen.
Beim Benzin hat man es ja schon gesehn, dass viele Leute es nicht gekauft haben, das E10. Ich kaufe zwar immer noch Super, aber auch hier ist ein Anteil von 5% Bio Ethanol enthalten.
Liebe Grüße Ute
Handgewebe 25.05.2013 12:31
ZeitenSprung Huuu - bis sich das Bewusstsein bei Textilien ändert ? Ich glaube DAS dauert. Zum Glück im Unglück denken die Menschen gerade mal darüber nach, WIE und WO ihr täglichen Textilien hergestellt werden, weil Bangladesch gerade, immer wieder im Gespräch ist. Meist aber hält das Bewusstsein gerade so weit an, das man von Lasagne auf Cannelloni umsteigt.
ZeitenSprung 26.05.2013 08:59
Handgewebe na, immerhin ist das doch ein erster Schritt. Alles hat mal klein angefangen.
Handgewebe 26.05.2013 13:27
Webspinne In Sachen Textil- und anderes Bewußtsein stimme ich Euch zu, ich habe auch erst gedacht, als ich von der Milchfaser hörte, ich trinke die Milch doch lieber, als sie anzuziehen. Aber es wohl so, daß die Faser aus dem Teil der Milch gewonnen wird, der für die Nahrungsgewinnung uninteressant ist, also weggeworfen wird. Schaut mal unter Anke Domaske nach, sie hat das Verfahren, aus Milch Kleidung herzustellen verfeinert. Es soll nicht neu sein, schon in den 30er Jahren soll es Milch-Kleidung gegeben haben. Ich denke, hier ist schon viel Umweltbewußtsein da, die Fasern werden ohne Chemie und mit einem wesentlich geringerem Wasserverbrauch als früher gewonnen. Schwieriger ist es bei den herkömmlichen Fasern, wie z.B. Baumwolle. Hierfür werden große Mengen Wasser und eine Menge Chemie gebraucht. Und hier müßte angesetzt werden, mehr in die Forschung zu investieren, wie man die Baumwolle mit weniger Aufwand gewinnen kann. Aber da man das schon immer so gemacht hat, ist es viel schwerer, in den Köpfen der Menschen ein Umdenken zu erreichen.
Webspinne 26.05.2013 20:18
ZeitenSprung Versteht mich nicht falsch. Ich bin auf Eurer Seite. Aber Menschen an sich vergessen doch sehr schnell. Schaut mal auf die Lebensmittelskandale, wie schnell ist da eine Sache wieder vergessen ? Und Textilien isst man nicht, da sind die Menschen viel weniger wählerisch. Das Gro der Menschen tut Leute wie uns, die in selbstgemachten Klamotten rum laufen, im günstigen Fall als Künstler oder Exoten ab, aber auf keinem Fall als Vorreiter. Kik und Co haben immer noch Kunden und ich bin mir auch sicher das man wieder TK Lasagne gekauft wird.
ZeitenSprung 27.05.2013 07:35
Porta-patetDAWANDA Huch, mal eine Weile nicht geschaut und schon habt Ihr eines meiner Lieblingsthemen entdeckt :-)
Ich glaub auch, dass die meisten leider zu schnell die ganzen Skandale vergessen, oder besser, bewusst ausblenden. Ich kauf Kleidung und Stoffe nur noch Second Hand und werde im ganzen Umfeld deswegen verstört angeschaut. Teilweise auch mitleidig. Wenn ich erklär, dass ich die Ausbeutung von Menschen und Ressourcen nicht unterstützen möchte, wird meistens schnell das Thema gewechselt. Da ich auch öfter mit seltsamen Gewändern (Mittelalter) unterwegs bin, dachten manche auch schon, ich gehöre zu einer Sekte :-(
Generell bin ich sehr dafür,. dass daran geforscht wird, wie Abfallprodukte verwendet werden können (Cradle-to-cradle-Prinzip), aber bin ich zynisch, wenn ich behaupte, dass der Schuss nach hinten losgeht, solange wir so viel konsumieren? Die besten Beispiele wurden ja oben schon genannt.
Mir fällt da immer ein Zitat von Ghandi ein "Die Erde bietet genug für die Bedürfnisse aller Menschen, aber nicht für deren Gier"