Hat von Euch jemand schon Erfahrungen gemacht mit dem Filzen von gewebten Stoffen, vielleicht sogar bereits Produkte entwickelt ? Ich bin auf alle Erfahrungsberichte gespannt ! Bitte berichtet doch von euren Erfolgen, aber auch von dem, was anders lief, als von Euch gedacht. Und wenn es anders lief, entwickelte sich daraus etwas Neues ? Oder war es erst mal eine Sackgasse ? Habt ihr weiter gemacht, oder habt ihrs dann gelassen ?
Ich würde mich sehr freuen, wenn hier ein Gespräch entstünde !
WildeWebe (Manager) 17.02.2016 16:25
WildeWebe Ich fange mal an.
Es gibt ein sehr erfolgreiches Produkt von mir, bei dem ich gefilzt habe, allerdings eigentlich nicht das Gewebe, sondern nur die Fransen. Auslöser dafür war, daß ich ein Stück Material hatte, für einen Schal zu kurz, für einen Schlauchschal zu dick und ich nach einer Lösung suchte, es zu verlängern, so daß doch noch was *Vernünftiges daraus wurde.
Ein drittes Photo werde ich später hinzufügen, DaWanda läßt mich gerade nicht mehr Nachrichten mit Photo verschicken.
habe Versuche mit einem gewebten Gitterschal unternommen. Beim ersten Versuch wurde der Schal zu kurz, beim zweiten Versuch zu dick :-(
Werde aber bald einen neuen Versuch starten. Muss mich jetzt erst einmal um Tücher für den Sommer kümmern.
Astrins-Nadelsalat 18.02.2016 11:28
Astrins-Nadelsalat ... der Schal sieht wunderbar aus. Allerdings finde ich persönlich, dass die Fransen etwas zu dich geraten sind :-)
Astrins-Nadelsalat 18.02.2016 11:29
WildeWebe Ja, sie waren auch etwas schwer, denke ich so im Nachhinein. Ich habe den Schal schon vor einiger Zeit an eine mir unbekannte Kundin auf einem Markt verkauft. Spater dann habe ich mir Gedanken gemacht, ob die Kettfäden die Fransen wohl wirklich dauerhaft gehalten haben. Sollte ich sowas noch mal wiederholen, werde ich die Kardenbänder vor dem Filzen auch durch das Gewebe stecken und nicht nur anhängen und den Rand ebenfalls anfilzen.
Ich filze nicht gern, mag aber den Effekt. Also bin ich auch ziemlich ungeübt.
Die Brosche hatte mich ursprünglich auf die Idde gebracht, die Kundin hat den Schal aber ohne Brosche gekauft.
WildeWebe (Manager) 18.02.2016 15:24
ZeitenSprung Hallo Antigone, ich habe schon unfreiwillig gefilzt, nämlich beim waschen neuer Gewebe in der Waschmaschine. Aber auch schon absichtlich, mit Tennisbällen, Waschmittel und zu hoher Temperatur in der Waschmaschine. Handgewebe aber auch Nadelgebundenes. Immer 100% Wolle. Wolle ist da relativ unberechenbar, besonders wenn man Vorstellungen hat, wie groß das später sein soll. Merino filzt zuverlässig, Du könntest zB mit Dochtgarn arbeiten, das filzt ebenfalls zuverlässig, und ist nicht so schwer. Je fester die Garne gesponnen sind um so schwerer filzen sie. Ich habe einmal versucht eine alte Strickjacke aus handgesponnenen festem Garnen zu filzen - keine Chance.
Was ich mir spontan gerade gut vorstellen kann, ist mit geschlichteten Dochtgarn einen Schal weben, die Schlichte lauwarm auswaschen und dann die Enden in einen Topf mit kochenden Wasser halten. Dann bleibt der Nacken anschmiegsam und die Enden sehen gefilzt aus.
Ach und färben, das sollte man vor dem filzen. Warum auch immer, nach dem filzen nimmt das Material schwerer Farbe auf.
Der Schal sieht cool aus, tolle Idee !
ZeitenSprung 19.02.2016 08:28
Gundels-Webereien Hallo miteinander, zwei Filzversuche habe ich hinter mir. Beim ersten Mal habe ich einen Schal aus Wolle und Kunstfasern genommen. Es stellte sich heraus, dass der Wollanteil viel zu hoch war. Der Schal sah zwar immer noch nett aus, war aber viel zu fest. Beim zweiten Mal habe ich Filzwolle genommen, extrem locker gewebt und große Löcher gelassen. Von Hand ließ sich das gar nicht filzen. Also habe ich den Schal schließlich in die Waschmaschine - bei 30 oder 40 Grad, das weiß ich nicht mehr - gegeben. Heraus kam jedenfalls ein viel kleinerer und wieder viel zu harter Schal. Eine Zeit lang habe ich mit dem Gedanken gespielt, daraus Filzpantoffeln zu nähen. Aber da wären ja immer noch die jetzt kleineren Löcher gewesen, die in der Sohle gestört hätten. Dann habe ich bei der Ilvesheimer Insel-Art eine Aktion für die Besucher gemacht. Ich hatte noch einen Bilderrahmen übrig, über den ich die Kettfäden gespannt habe. Die Filzschals habe ich in dicke "Fäden" zerschnitten. Aus dem Filz konnte ich auch noch Fische ausschneiden. Das gab ein tolles Ergebnis. Jeder Besucher machte da weiter, wo der vorhergehende aufgehört hatte. Das Bild hängt jetzt in meiner Werkstatt. Ich würde Euch gerne ein Foto hochladen, weiß aber nicht, wie das geht. Auslöser für meinen ersten Filzversuch waren die wunderbaren Schals von Vanessa T. Cunningham, die ich im Urlaub gesehen hatte. Kürzlich habe ich bei ihr gesehen, dass sie für einen Schal nur 10 handgesponnene Wollfäden nimmt. Der Rest sind offenbar "filzresistente" Garne. Vielleicht bekommt man so diesen schönen 3-D-Effekt. Viel Spaß beim Probieren. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Mein Ding ist das zur Zeit nicht, aber das kann sich ändern. Liebe Grüße Hildegund
Gundels-Webereien 19.02.2016 09:10
Gundels-Webereien Hallo miteinander, zwei Filzversuche habe ich hinter mir. Beim ersten Mal habe ich einen Schal aus Wolle und Kunstfasern genommen. Es stellte sich heraus, dass der Wollanteil viel zu hoch war. Der Schal sah zwar immer noch nett aus, war aber viel zu fest. Beim zweiten Mal habe ich Filzwolle genommen, extrem locker gewebt und große Löcher gelassen. Von Hand ließ sich das gar nicht filzen. Also habe ich den Schal schließlich in die Waschmaschine - bei 30 oder 40 Grad, das weiß ich nicht mehr - gegeben. Heraus kam jedenfalls ein viel kleinerer und wieder viel zu harter Schal. Eine Zeit lang habe ich mit dem Gedanken gespielt, daraus Filzpantoffeln zu nähen. Aber da wären ja immer noch die jetzt kleineren Löcher gewesen, die in der Sohle gestört hätten. Dann habe ich bei der Ilvesheimer Insel-Art eine Aktion für die Besucher gemacht. Ich hatte noch einen Bilderrahmen übrig, über den ich die Kettfäden gespannt habe. Die Filzschals habe ich in dicke "Fäden" zerschnitten. Aus dem Filz konnte ich auch noch Fische ausschneiden. Das gab ein tolles Ergebnis. Jeder Besucher machte da weiter, wo der vorhergehende aufgehört hatte. Das Bild hängt jetzt in meiner Werkstatt. Ich würde Euch gerne ein Foto hochladen, weiß aber nicht, wie das geht. Auslöser für meinen ersten Filzversuch waren die wunderbaren Schals von Vanessa T. Cunningham, die ich im Urlaub gesehen hatte. Kürzlich habe ich bei ihr gesehen, dass sie für einen Schal nur 10 handgesponnene Wollfäden nimmt. Der Rest sind offenbar "filzresistente" Garne. Vielleicht bekommt man so diesen schönen 3-D-Effekt. Viel Spaß beim Probieren. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Mein Ding ist das zur Zeit nicht, aber das kann sich ändern. Liebe Grüße Hildegund
Gundels-Webereien 19.02.2016 09:10
WildeWebe Moin Silvia,
Die Idee mit dem Dochtgarn ist gut. Schlichten, damit das Garn als Kettgarn stand hält ? Denn normalerweise würde sich Dochtgarn als Kettgarn ja auseinanderziehen, Ob Schlichte das wirklich verhindern würde ? Da bin ich noch skeptisch. Aber man könnte die eingeknüpften Fransen aus Dochtgarn machen, mir ist nur nicht ganz klart, wie ich den zapfigen Effekt dann da rein bekäme, denn der gefällt mir besonders gut. Aber mit Hilfe von Schere während des Filzens, dann weiterfilzen, damit keine *harten* (optisch) Schnittflächen bleiben, das könnte funktionieren.
Moin Hildegund,
Vielleicht hast Du ja sogar auch von den verunglückten Stücken Bilder ? Wie man Photos hier rein bekommt : Du schreibst Dir selbst ne PN. Daran hängst Du ein Photo. Dann rufst Du Deine PN auf, klickst auf das Photo, das Photo wird groß angezeigt. Nun die Adresszeile mit Strg und C copieren, damit erzeugst Du einen link und den kannst Du hier mit Strg und V einfügen. Schon können alle dein Photo sehen.
WildeWebe (Manager) 19.02.2016 12:00
WildeWebe Hier ist noch mal ein Beispiel für nicht so ganz gewolltes Filzen. Wie bei Silvia (ZeitenSprung) in der Waschmaschine. Die Kette ist schwarze Baumwolle, der Schuß ist ein Mischgarn aus 69 % Mohair, 15 % Wolle und 16 % Nylon. Da Mohair und Nylon nicht filzen, hab ich nicht damit gerechnet. Ich habe einige Meter Stoff in die Waschmaschine gegeben. Die anderen Teile waren mit Baumwolle geschossen, so habe ich bei 40 °C gewaschen, eventuell auch bei 50 °C, das erinnere ich nicht mehr so genau. Der mit dem Effektgarn geschossene Stoff war dann angefilzt. Vermutlich ist der Wollanteil Merino.
Gundels-Webereien Hallo Antigone, die Fotos habe ich inzwischen gemacht. Aber was um Himmels willen ist eine PN? Ich hatte ja spekuliert, das könnte eine Nachricht an mich als Verkäuferin sein, aber da lässt sich nichts einfügen. Viele Grüße Hildegund
Gundels-Webereien 19.02.2016 15:34
ZeitenSprung Mit Dochtgarn habe ich schon lange Ketten gewebt, allerdings hatte ich das vorher pflanzengefärbt, wodurch der Faden in sich schon filzt und stabiler wird. Seitlich habe ich einen stabilen Faden zusätzlich in die Litze gelegt, den ich später, vor dem Entspannungsbad wieder raus gezogen habe.
Bei modernem Zeugs bin ich dann doch wieder überfragt.
WildeWebe Hey Hildegund, Ja, eine PN ist eine Nachricht an Dich selbst. Unten neben dem Senden Button, da steht durchsuchen. Da drauf klicken, dann öffnet sich ein Fenster, in dem eigene Bilder aufrufen, oder den Ordner, in dem Du deine Bilder speichert, falls nur Namen angezeigt werden auf Miniansichten klicken. Im Grunde das selbe Verfahren, wie zum Einfügen für Produktphotos. Auf das gewählte Photo klicken, Öffnen anklicken, dann erscheint neben dem Senden Button der Titel des Photos, das Photo selbst ist noch nicht zu sehen. Senden. Aufrufen wie eine Nachricht con jemand anderem ,Adresszeile copieren, hier einfügen und nach dem Senden erscheint das Photo hier.
Hey Silvia, Welches moderne Zeugs ? Ich habs noch nie mit Dochtgarn versucht, weil ich schon beim Stricken das Phänomen des auseinanderziehens hatte. Das ist wirklich ein wertvoller Hinweis, das es gefärbt funktioniert, allerdings müßte ich bestimmt die Spannung anders regulieren, als bei meinen Baumwoll- und Leinenketten.
WildeWebe (Manager) 19.02.2016 15:52
Gundels-Webereien Hallo Antigone, gestern war der "durchsuchen"-Button noch da, jetzt nicht mehr. Außerdem meckert DaWanda, ich könne keine Nachricht an mich selber schicken. Ich probiere es später noch mal. Vielleicht ist es ein vorübergehendes Problem. Hildegund
Gundels-Webereien 19.02.2016 17:09
WildeWebe Vielleicht wollen sie das jetzt auch unterbinden. Sähe DaWanda ähnlich. Bisher war es kein Problem sich selbst eine Nachricht zu schicken, da kam nie eine Fehlermeldung ! Das sieht dann doch mehr nach Veränderung aus. Aber zumindest ist der Durchsuchen Button bei mir noch zu sehen. Sonst schickst Du die Photos an mich !
WildeWebe also bei mir hat es problemlos geklappt, ohne Zeigefinger. Und weil es so schön geklappt hat, hier noch zwei weitere Photos. Das erste zeigt einen 60 cm breiten 50 cm hohen Abschnitt eines Gitterschals in der normalen Wäsche bei 40 °C mitgewaschen. Er ist irgendwie zu doll. Außerdem haben sich Teile des Gitters übereinandergelegt, eine sehr wilde Ecke habe ich sogar abgeschnitten, also das war es schon mal nicht.
WildeWebe Um zu verhindern, das sich der Schal mit sich selbst verfilzt, habe ich ihn das zweite Mal auf ein ige Stücke altes Laken genäht, das Ganze zu einer Wurst gedreht und wieder bei 40 °C mitgewaschen. Nach dem ersten Spülgang habe ich die Waschmaschine geöffnet und die Laken andersherum zusammengewickelt, nach einigen Minuten, Machine wieder angehalten und die Rolle geöffnet.
Aber ich habe einen entscheidenden Denkfehler gemacht. Durch das festgenäht sein, konnte sich der Schal in der Länge nicht so zusammenziehen, wie er sollte, er ist kürzer geworden, aber nicht viel. Dann habe ich beim Nahtlösen auch noch die Geduld verloren und mir gedacht, *schneide den Schal doch einfach raus !*, durch das Filzen hätte die Kante ja sicher sein sollen, war sie aber nicht.
Ich habe dann meine noch feuchte Wäsche und den Schal, der leider nicht mehr richtig feucht war auf dem Heimweg von meiner Mutter mit ins Waschcenter genommen und in den Trockner geworfen. Tatsächlich ist er dadurch auch noch mal kürzer geworden, aber die Kanten sind noch nicht richtig, ich muß ihn noch zu Ende filzen und neige im Moment dazu ihn noch mal feuchter in den Trockner zu stecken. Da ich dazu immer eine halbe Wanderung vornehmen muß, um ins Waschcenter zu kommen, ist das bisher unterblieben.
WildeWebe @Hildegund Ich gehe immer in meine Nachrichten und dann in Verfassen, ich komme nicht von der Artikelseite oder der Profilübersicht oder aus dem Shop. Vielleicht lag es ja da dran ?
WildeWebe (Manager) 19.02.2016 18:25
ZeitenSprung Antigone, meist versuche ich ja historische Textilien nach zu arbeiten. Deshalb modernes Zeug.
Dochtgarn ist natürlich nicht historisch, aber immerhin reine Wolle und Single Garn. Gefärbt habe ich mit Pflanzen - da ist immer Hitze im Spiel. Meist werden die Garne kalt aufgesetzt und dann gekocht. Gezwirnte Garne filzen nicht aber Dochtgarn schon, es ist ja auch locker gesponnen.
Ja Wolle verhält sich ganz anders, als andere Garne. Mich stresst ja Baumwolle schon, an Leinen mag ich gar nicht ran gehen. Wolle verzeiht unregelmäßige Spannung.
Schick der Gitterschal !
ZeitenSprung 19.02.2016 20:19
Dagegen habe ich Schwierigkeiten mit Wolle zu arbeiten. Na klar kann ich es, wär auch schlimm, wenn nicht, aber es ist für mich sehr ungewohnt ;)) Meintest du modernen Zeugs wegen des Nylons, oder wegen des Effekt Garns, oder weil es eher trendige Artikel werden ?
Ach ja, und welcher gefällt Dir besser ? Der Wilde Haufen, oder der schon eher kultivierte ?
ZeitenSprung Ich finde den Glatten besser, das Krause hat so was von Bananenkarton.
Mit Modern meine ich alles was später als 1600 in Mode war/ist. Ich webe eigentlich nur noch Historisiertes aus Wolle. Möglichst ohne Beimischung und Ausrüstung.
Da habe ich nicht den leisesten Zweifel das Du das kannst. Habe ich doch gesehen als ich bei Dir war. :)
Was ist denn mit der sogenannten Filzwolle ? Die gibt es doch ab und an für kleines Geld. Da müssten sich eigentlich auch schöne Effekte mit erzielen lassen, wenn man die sparsam einsetzt, zB als Streifen, die das Gewebe kraus machen.
ZeitenSprung 20.02.2016 12:09
WildeWebe Die FIlzwolle, die man zum Stricken so kaufen kann, interessiert mich zur Zeit weniger. Bestimmt ließe sich damit auch was machen, aber ich möchte gern auf mein bestehendes Garnlager zurückgreifen.
Ich finde den wilden Lappen ganz schlimm ! Und meine Idee sogenanntes Fantasy oder Effekt Garn, das nicht filzt, zu kombinieren, macht beim ersten Versuch überhaupt keinen Sinn, weil es in zu großen Schlaufen rumhängt und behindert, statt belebt.
WildeWebe (Manager) 20.02.2016 14:22
WildeWebe Übrigens geht es mir gar nicht so darum, unbedingt eine neue Produktidee zu entwickeln. Ich bin nur neugierig ! Deshalb dürfen sich super gern auch noch mehr an dieser Diskussion mit Fragen oder Beiträgen beteiligen.
WildeWebe (Manager) 20.02.2016 14:24
ZeitenSprung Was haste denn so im Lager ?
ZeitenSprung 20.02.2016 15:51
Gundels-Webereien Wilde Webe, vielen Dank für die technische Unterstützung. Um die Bilder kümmere ich mich, sobald ich ein bisschen mehr Zeit habe. Den grünen Schal habe ich mit Filzwolle aus einem Angebot hergestellt und wie Du auch gesagt hast, sieht er gar nicht schlecht aus. Aber er ist so hart, dass man ihn unmöglich tragen kann. Diese Art Wolle ist offensichtlich dafür gedacht, dass man sie nach dem Verfilzen weiterverarbeitet, z. B. für Taschen oder Schuhe. Oder dass man gleich etwas so strickt, dass es nach dem Verfilzen fertig ist. Ich habe diese Filzwolle aber schon öfter verarbeitet und dann eben nur kalt gewaschen. Dann filzt sie nicht, macht aber z. B. sehr warme Schals. Allerdings sind die dann nichts für Menschen mit empfindlicher Haut.
Gundels-Webereien 20.02.2016 16:09
WildeWebe @Zeitensprung
Ich habe bereits einige Ketten geschärt, noch vor meinem Umzug. Aus der Restwolle von einem Auftrag für Regenbogenwolldecken. Die erste davon ist der oben abgebildete Gitterschal. Und aus dünnerer Merinowolle. Immer in Kombination mit so einem neumodischen Plastikeffektgarn ;)) Ich möchte idealerweies einen etwas wilderen Look, der aber dennoch gut tragbar ist, also nicht so viele lange lose Enden hat zum Beispiel.
Außerdem will ich nicht mit der Hand filzen, denn da weiß ich genau, das mache ich einmal, dann nicht mehr. Falls die Schals ankommen sollten, dann wäre es ja sinnvoll, sie gerne weiter zu produzieren. Also probiere ich jetzt nach der idealen Methode die Waschmaschine oder den Trockner die Arbeit machen zu lassen.
@Gundels-Webereien Ich habe die die Photos gerade erst geschickt.
WildeWebe (Manager) 20.02.2016 17:11
ZeitenSprung Wild und dennoch gut tragbar, finde ich ist immer eine Gratwanderung. Etwas das gekonnt sein muss, damit es nicht nach Bastelflash aussieht. Wann immer ich so etwas versucht habe, konnte ich den ersten Entwurf in die Tonne hauen. Vermutlich ist das ein Grund warum viele kreative Handwerker in Serien arbeiten und ihrem Stil treu bleiben.
Hast Du schon mal dran gedacht Dein Steckenpferd die Boa da mit rein zu bringen ? Die Schussfäden raus hängen zu lassen und an zu filzen ? Das stelle ich mir gerade sehr witzig vor. ... und im selben Moment auch wieder nicht, die Schussfäden würden in der Maschine zum Klumpen filzen. Oder ?
Hast Du den wilden Lappen schon mal auf einen Torso drapiert und dann Bilder gemacht ? Das gibt inspirierenden Weitblick. Wenn nicht könntest Du ihn zerschneiden und zu schönen Taschen verarbeiten, indem Du sie nur als Akzent zwischen schlichtere Gewebe setzt. Du könntest eine Serie arbeiten, Handtasche mit passendem Schal (den Schal dann ruhiger arbeiten) Evtl. sogar mit passender Mütze/Hut. Stelle ich mir zu einem schlichten einfarbigen Mantel toll vor.
WildeWebe Das Gitterstück ist kleiner als Din A4, also wäre es eher nur für eine Tasche. Ich tue mich ja mit Taschen unglaublich schwer, wegen des Rechts - Links - Denkens. Ich weiß immer nicht, wie rum ich was montieren muß, bin mit meinen Lösungen oft nicht glücklich, deshalb kommen Taschen immer erst dann überhaupt in Frage, wenn ich mit dem Stoff selbst sicher bin, sonst gibt es nen Knoten im Kopf ;)))
WildeWebe (Manager) 21.02.2016 14:06
margamay Beim Handfilzen hast du halt die Kontrolle - aber es dauert! Beim Maschinenfilzen habe ich das Problem, ich stell mir vor, wie das Ergebnis aussehen soll und es wird dann gaaaanz anders :-(( Und bis ich dann Material, Zeit und Energie für einen weiteren Versuch verschwende, mache ich es lieber per Hand. (Ich muss dazu sagen, ich bin keine Weberin, sondern eher Filzerin)
margamay 21.02.2016 18:12
WildeWebe Hallo Margarete ;)) Um so wertvoller ist deine Einschätzung.
Meinst Du, wenn ich die 4 m gewebte Fadenbahn, mehr ist es nicht, sehr filigranes Gebilde, bevor es gefilzt wird, in ein Tuch einrolle, daß es irgendeine Chance hat, in der Waschmaschine einigermaßen gleichmäßig zu filzen ?
Ich habe eine tolle alte Waschmaschine, die man beliebig stoppen kann, auch alle zwei Minuten, wenn es sein soll. Aber ich denke, daß eigentlich kein Durchfilzen möglich ist, wenn der Stoff eingerollt ist. Aber ich bin natürlich auch keine Filzerin und kann das schlecht einschätzen.
Schön, daß Du Dich meldest ;)) Antigone
WildeWebe (Manager) 21.02.2016 18:21
margamay Ich habe nicht wirklich viel Erfahrung mit Waschmaschinenfilzen und schon gar keine positive :-(( Ich kann mir vorstellen, dass es dabei auch an dem Tuch ein bischen festfilzt, aber immer noch besser (und leichter wieder abzulösen) wie wenn es komplett unkontrolliert in sich filzt. Brauchst du die ganze 4 m lange Bahn auf einmal? wie breit ist sie? Ehrlich gesagt, würde ich es, wenn es irgendwie geht, nass und eingeseift in Noppenfolie einrollen und dann per Hand rollfilzen. Insgesamt ca. 400x reicht (Erfahrungswert von meinen Wandbehängen :-))
margamay Ergänzung: Dazwischen immer mal kontrollieren und ggf die Richtung beim Einrollen wechseln. Alles in allem vielleicht ungefähr 2 h Arbeit. Aber bevor du das Risiko eingehst, dass alles in der Waschmaschine kaputt geht! Du bräuchtest aber Noppenfolie von der Rolle. Die Folienrolle dann auch noch in ein Tuch einschlagen, damit du beim Rollen mehr "Griff" und Halt hast.
WildeWebe Pro Schal 2 Stunden extra, das ist doch eine ganze Menge. Die 4 Meter sollen der Schal werden. Er ist auch bereits kürzer geworden, um einen Meter ungefähr, aber er ist auch noch nicht durchgefilzt. Da das Tuch aus Baumwolle war, hatte es überhaupt keine Haftung. Es ist gezwirntes Garn, kein Kardenband, so daß ich mir vorstelle, daß da kaum lang genuge Häärchen sind, um sich durchzufilzen. Das nächste Problem ist : Ich wüßte nicht so richtig, wo ich das tun könnte, mit der Hand filzen. Die Bahn ist 60 cm breit, wenn sie aus dem Webstuhl kommt.
Zur Zeit habe ich Zeitdruck, wenn ich wieder freiere Zeit habe, werde ich das mit dem Stück jetzt noch mal im Trockner versuchen. Denn der Schal jetzt ist ja bereits gleichmäßig angefilzt. Das Festnähen an dem Stoff hatte Vor- und Nachteile. Vorteil, ich konnte die Rolle öffnen, nachdem ich gesehen hatte, daß der Filzprozess schon so weit war, daß ich nicht mehr so fürchten mußte, das die Schichten übereinanderfilzen. Vor allem konnte ja auch nur von einer Seite ein Filzen eintreten, auf der Rückseite war ja die Baumwolle. Der Nachteil, es konnte gar kein Längeneinsprung stattfinden, weil ja alles festgehalten wurde. Der Längenverlust hat jetzt im Trockner stattgefunden, aber das Stück war nicht mehr ausreichend feucht und ich hatte auch keine Gelegenheit es anzufeuchten. Im Trockner kann ich ja jederzeit eingreifen, ich muß dazu allerdings ins Waschcenter. Ich glaube, wenn es darauf hinaus läuft, daß ich mit der Hand filzen müßte, dann würde ich das vielleicht mal in einer Gemeinschaftsaktion draußen machen, kann mir dann aber nicht vorstellen, es zu einem Serienprodukt zu machen
WildeWebe (Manager) 23.02.2016 22:41
WildeWebe Ach ja, wenn Du in einer Rolle filzt, dann findet ein Längeneinsprung statt, obwohl die Bahn durch die Wicklung blockiert ist ?
WildeWebe (Manager) 23.02.2016 22:42
margamay Ich bin grad ein bisschen verwirrt. Reden wir von dem Gitterschal, von dem Du ein Foto eingestellt hast? Ist der reine Wolle? Und wenn ich recht verstanden habe ist er schon angefilzt und z. Zt. noch 4 m lang und 60 cm breit und soll wie lang werden? Warum hast du ihn denn festgenäht? So kann er in der Länge natürlich nicht richtig schrumpfen. Alternativ kann ich mir vorstellen, dass es besser funktioniert, wenn du den Schal nur fest in das Tuch einrollst (das Tuch sollte etwas breiter und länger sein als der Schal) und dann die überstehenden Enden des Tuches fest abbindest, wie ein Bonbon. Vielleicht sogar das Ende der Rolle über die ganze Breite festnähen...
Normalerweise rechne ich bei den meisten Wollsorten beim Filzen mit einer Schrumpfung von ca. einem Drittel, ev. auch weniger, je nachdem, wie fest gewalkt wird. Ich bin davon ausgegangen, dass die 4 m für 2 Schals reichen sollen, naja, das würden dann eher kurze Schals...andererseits würde ich bei dem lockeren Gitter eher von weniger Schrumpfung als einem Drittel ausgehen. Und wenn er sogar schon angefilzt ist, ist der Schrumpffaktor nochmals kleiner. Also kriegst du aus den 4 m vielleicht 2 Schals a, 1,60m Länge raus. Ich muss aber zugeben, ich habe keine Erfahrung damit. Hast du schonmal überlegt, die Kanten einfach mit der Nähmaschine zu versäubern?
Beim Roll-Filzen von Schals in der Noppenfolie erfolgt die Schrumpfung hauptsächlich in der Richtung, in der ich rolle, also in der Länge, und das obwohl die Wollfasern in Noppenfolie eingewickelt sind. Ich drehe und wende das Ganze aber zwischendurch immer wieder. Aber das sollte bei einem gewebten Schal ja einfacher sein, als bei einem Schal, der erstmal nur aus losen Kammzug-Wollfasern besteht, und überhaupt nur durch das Verfilzen zusammengehalten wird.
margamay Wenn ich's genau überlege, ist bei dem angefilzten Stück der Trockner ev. doch die bequemste Lösung, da er ja nicht mehr so leicht in sich verfilzt. Aber ich glaube nie und nimmer dass er nochmal um mehr als einen Meter schrumpft, und wahrscheinlich ist er dann auch wieder zu hart :-((
margamay 24.02.2016 17:51
WildeWebe Nein, da gabs Verwirrung ;)) Er war im Webstuhl je m. Ich habe eine Anleitung weitergedacht, die ich in einer Webzeitschrift, der handwoven, gefunden hatte, da waren diese Maße angegeben, ich war ja auch skeptisch ;)) Hab dann aber gedacht, wenn er richtig gefilzt ist, dann kann ich ihn nachträglich in jede beliebiege Länge schneiden. Aber es kommt tatsächlich einigermaßen hin. Er hat jetzt noch 2,80 m und 40 cm Breite. Und das gefällt mir ganz gut. Wenn er noch 50 cm schrumpfen würde, dann wäre er perfekt als sehr auffällige opulente aber leichte Stola. Er wiegt 185 Gramm. Dadurch, daß ich mit normaler Webwolle gearbeitet habe, also NM 20/2, das heißt eine Lauflänge von 1000 m auf 100 g, ist er dünner als jeder reine gefilzte Wollschal den ich bisher gesehen habe. Die bunten Effekt Fäden sind aus Polyirgendwas.
WildeWebe (Manager) 25.02.2016 16:23
Handwebhex Hallo Ihr, Ich Klinke mich erst jetzt ein, da ich einige Tage verreist war. Ich habe bisher zwei verschiedene Projekte in Kombination Weben/Filzen gemacht, die Ihr auch in meinem Shop "Handwebhex" sehen könnt: 1. Netzschals mit einer Kette aus feiner Baumwolle oder Viskose und einem Schuss aus feiner Merino. Die Webbreite muss um etwa ein Drittel /die Hälfte breiter gewählt werden (kommt auf die Wollqualität an). Der Schuss wird sehr locker und weit eingelegt. Beim Filzen in der Maschine ( je nach gewünschtem Filzgrad in Pflegeleicht- oder Feinwäscheprogramm) filzt sich der Schuss unregelmäßig zusammen und ergibt (allerdings unplanbare) Effekte. 2. Doppelgewebe mit Warenwechsel. Eine Schicht in feinem Baumwollgemisch, die zweite doppelt so weit in einem Wollgemisch. Beim Filzen in der Waschmaschine filzt sich die Wollschicht zusammen, die feinere Baumwollseite wird "gecrasht". Ich habe die Erfahrung gemacht, das alles sehr stark auf die Wolle ankommt, die man Filzen will. Auch das verwendete Waschmaschinenprogramm hat großen Einfluss - mehr als die Waschtemperatur. Man muss viel ausprobieren und auch mal ein Stück verwerfen oder einfach anders als geplant verwenden ( z. B. Täschchen o.ä. draus machen) Für mich war das Ausprobieren und die Überraschung beim Aufmachen der Waschmaschine das Reizvolle an diesen Projekten und ich werde sicher in dieser Richtung noch weiterexperimentieren. LG. "Handwebhex"
Handwebhex 26.02.2016 17:55
margamay Das klingt spannend, das schau ich mir gleich mal an :-))
margamay 26.02.2016 19:04
@Handwebhex
Du hast ja schon richtig viel gemacht ! Und mir gefällt, was bei Dir so dabei rausgekommen ist !
Wickelst Du die Bahnen zum Filzen auch in ein Tuch ? Oder wie verhinderst Du, daß der Schal an verschiedenen Stellen zusammenfilzt ?
Dabei fällt mir ein, meine Chefin in Regensburg, die getuftete Teppiche aus handgefärbter Wolle herstellte, hatte in dem Eingangsbereich ihres Hauses eine Holzbohle stehen, so etwas, wie eine Eisenbahnschienenstebe und darauf war ein ungleichmäßig geformter Wollball montiert. Sah toll aus. Die Geschichte dahinter : Die Wolle sollte ausgewaschen werden und war im falschen Waschgang gelandet, der Strang verfilzte und ergab dieses spannede Gebilde, das durch die Montur auf das Holzstück wirklich sehr nach Kunst aussah !
WildeWebe (Manager) 26.02.2016 22:58
Handwebhex An Wilde Webe: Ich habe die besten Erfahrungen beim Filzen in der Waschmaschine damit gemacht, nur wenige Schals - Max. 3- zusammen mit 1-2 Jeans oder entsprechender anderer 30-40 Grad-Wäsche zusammen zu waschen. Dadurch, dass ich ja auch immer nichtfilzendes Material mitverarbeitet habe, ist bisher eigentlich noch nie etwas zusammengefilzt. Bei gestrickten Objekten (Mützen, Handschuhe,....) habe ich allerdings noch keine wirkliche Lösung gegen das Zusammenfilzen an nicht gewollten Stellen gefunden. Bin da immer noch am Experimentieren! Es bleibt also weiterhin spannend.
Handwebhex 28.02.2016 17:27
WildeWebe Danke fürs Teilen der Erfahrungen.
Ich hab den Schal auch zusammen mit Wäsche in der Maschine gehabt, aber ich glaube, uneingewickelt wäre er zu gefährdet, weil es wirklich nur ein Haufen Fäden sind. Schon anfassen und hochheben ist nicht so einfach.