Ja es ist anstrengend. Für beide Arme, der eine muss ja die schwere Lade ziehen und anschlagen und der andere den Schnellschuss bedienen. Es ist Gewöhnungssache. Aber so richtig mitreden kann ich noch nicht, weil ich ja vor ein paar Tagen erst die neuen Querschemel und Wippen einbauen konnte. Ich hatte ja die 2 Miniunfälle und musste pausieren ... aber ich knote gerade eine Probekette an und dann gehts hoffentlich los. Dann kann ich demnächst hoffentlich mehr erzählen. Jetzt schon kann ich aber sagen die Arbeit ist sportlich, mir wird tüchtig warm dabei, DAS kannte ich so vorher nicht. Es geht schneller, aber es braucht mehr Kraft.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX … der Webstuhl als Zeitmaschine ...
Das hängt auch sehr vom Webstuhl ab. Während ich da früher mal eingearbeitet war und keine Probleme hatte, habe ich einmal an einem Künzl Webstuhl gearbeitet. Die Lade war so schwer, nach 20 Minuten hing ich keuchend darüber. Ich bin später besser klargekommen, aber so richtig angefreundet habe ich mich mit dem Webstuhl nicht.
Das war dann wohl eine Lade für Kerle, die dicke Teppiche weben wollen. Hätte man die nicht austauschen können gegen eine leichtere?
Ich mache gerade Leinwandbindung. Wenn ich beide Füße auf den Tritten lasse und jeweils einen runter trete und den anderen locker lasse, geht das zwar schnell, aber der Platz für die Beine ist zu gering. Wenn der eine Tritt runter geht, geht der andere hoch und das Bein mit und kommt an die Schnüre des Warenbaums bzw. an das Gewebte. Wahrscheinlich ist der Webstuhl für diese Art des Tretens zu niedrig und ich muss den nicht aktiven Fuß jedesmal runter nehmen. Wie trete ihr? Wie schlagt ihr an, mit noch offenenem oder geschlossenen Fach?
Gelehrt wird mit offenem Fach. Ich schlage mit geschlossenen Fach an, es sei denn, das Garn hakt, dann schlage ich doppelt an, einmal im offenen und einmal im geschlossenen Fach. Dadurch separiert man die Kettfäden besser. Leinwand webe ich inzwischen tatsächlich mit nebengestelltem Fuß. Eine Folge meiner Miniskusverletzungen, ich kann diese hohe Beinaktion nicht mehr lange durchhalten.
Ich habe das intuitiv auch mit geschlossenem Fach gemacht. Mit offenem Fach werden die Reihen nicht dichter bei mir, aber ich merke und höre das Scheuern an den Kettfäden. Die werden so bestimmt mehr strapaziert.
Angeblich kann man nur mit offenem Fach gleichmäßig anschlagen. Das hat man mir aber erst in der Vorbereitung auf die Meisterprüfung erzählt. Für die habe ich dann kurzfristig umgelernt, aber keinen Unterschied festgestellt.
Mein Kreppgarnstoff ist fertig und soll zu einem Oberteil verarbeitet werden. Für eine Hose wäre es zuwenig und zu durchsichtig. Ich habe nicht bis zu Ende gewebt, weil mir einige Fäden gerissen sind und ich nicht zusammenflicken wollte.
Das Weben war auf jeden Fall einfacher und schneller auf dem Webstuhl als auf dem Webrahmen. Ich hatte immer ein sauberes Fach. Der Stoff hat sich gut gekreppt. Heißes Wasser allein scheint nicht so gut zu sein. Mit Waschmittel wird es besser. Vielleicht hat das Garn doch eine Beschichtung.
Aufspulen war nicht leicht. man muss aufpassen, dass das Garn nicht reisst und sich nicht schlaufig aufwickelt. Ich habe meine Hand mit dem Garn zwischen den Fingern weit entfernt von der Spule gehalten, so daß sich entstehende Schlaufen wieder lösen konnten. Sonst halte ich die Hand immer dicht an der Spule.
ich muss es dann auch mal los werden... was du hier präsentierst ist ganz große klasse und ich fieber immer voll mit was du gerade wieder zauberst du bist die versinnbildlichung von "naturtalent" in meinen augen ich kann immer kaum glauben das du erst vor kurzen so richtig mit dem weben angefangen hast