Für mich selbst war es eine Überraschung zu erfahren, das die Boa eine gewebte Struktur ist. Natürlich meine ich nicht Boa constrictor. Das ist eine Schlange, sondern diese langen dreidimensionalen Schals, die es seit 1800 gibt und die bisher aus einem Material hergestellt wurden. Pelz, das ist natürlich dann nicht gewebt, sondern genäht..und Feder.
Im Gewebe kann man Boa auch aus allen möglichen Materialien herstellen, die Technik ist denkbar einfach. 6 Kettfäden und Leinwandbindung.
Nachdem ich meine Boa, die ich für meine Abschlussarbeit zur Gestalterin im Handwerk gearbeitet habe, bei DaWeihnachten eingestellt habe, kamen dazu einige Fragen im Schotten Thread. Und dann dachte ich, da stehen die Fragen und Antworten eigentlich falsch. Wen es wirklich interessiert, das sind die Weber, deshalb kopier ich das Ganze jetzt hier mal rein.
LilyTiger : @WildeWebe Ich hab mir mal die Beschreibung zu der Boa durchgelesen und hab da mal ne Frage: könnte man das auch ohne Webstuhl machen? (Keine sorge, ich hab nicht die geringste Tendenz, das zu versuchen!).
@Lily Klar ! Boa könnten theoretisch auch ganz ohne Webstuhl hergestellt werden. Du brauchst ja nur 6 Fäden auf Spannung, die Du nachlassen kannst, weil beim Einweben der Faden automatisch verkürzt wird. Ich benutze den Webstuhl auch sehr ungewöhnlich. Bei dieser Boa habe ich ihn noch umgebaut. Bei den beiden politischen Boa habe ich andere Tricks gefunden. Ich benutze die Vorrichtung zum Fachbilden, also Fäden in gehobene und gesenkte Fäden teilen und die Möglichkeiten der Umlenkung und der Spannungsregulierung.
Aber 6 Fäden durch den Raum gespannt, so daß nachgelassen werden kann, reicht schon aus. Bei ungeraden Schuß alle ungeraden Kettfäden heben, bei geraden Schuß (1. + 2. usw.) alle geraden heben. Das wars. Falls sich jemand dran versuchen sollte. Ich bin durchaus neugierig, was anderen zu diesem Thema einfällt. Und bitte dann um Erfahrungsberichte und Photos. Nur genauen Nachbau hätte ich nicht so gern.
WildeWebe 15.11.2011 14:09
@WildeWebe Ja, so hörte es sich etwa an in der Beschreibung. Ist aber bestimmt sehr mühsam, so lange Fäden auf Spannung und mit der Möglichkeit nachzugeben zu spannen ohne besondere Hilfsmittel. Aber wieso muss man die einzelnen Fäden heben; könnte man nicht die Boa-Bestandteile durchfädeln (drüber-drunter-drüber-drunter), so wie stopfen?
@Lily Klar. Dauert nur noch viel länger und ist viel fummeliger, weil Du dann nicht nur die Fummelei um die Fäden herum hast, Du mußt auch, das weiche und somit nicht so leicht zu führende Material durchziehen. Bei geteilten Fäden kannst Du es einlegen.
Ich habe ca. 10 eingelegte Textil oder sonstige Stücke auf einen cm. Macht auf eine Weblänge von 2,20 m 2200 mal durchfädeln. Da merkst Du schon jede Arbeitserleichterung.
Wie gesaagt, ich will es auf keinen Fall machen!!!!:-) Interessierte mich nur von der Technik her. halten die Fäden denn dann bzw. lassen sie sich nicht zu leicht rausziehen?
höchstens könnte ich mal eine Miniboa für eine WFH- oder EK-Katze auf dem Schulwebrahmen machen :-). Nee, mach ich auch nicht!
Ja, der Druck durch die Verdrängung ist so hoch, das das Gewebe insgesamt in sich erstaunlich stabil ist. Da läßt sich nichts einfach rausziehen. Da die zwei äußeren Kettfäden zum Abwandern neigen, webe ich ab und zu einzelne Schuß in Leinwandbindung hin und her, damit das die Kettfäden wieder in ihre Ursprungsdichte zurückbringt.
Wenn man bei fülligem Material solche Zwischenstellen häufiger einfügt, wird das gesamte Objekt leichter. Und manchmal auch fluffiger. Nämlich dann wenn das Volumen ansonsten zur Enge wird. Das kennt man ja auch von Kissen. Füllt man sie zu wenig sind sie schnell platt. Füllt man sie richtig, sind sie angenehm kuschelig, stopft man sie, sind sie richtig hart.
WildeWebe (Manager) 20.11.2011 14:15
WildeWebe So weit bei den Schotten.
Bei den Webern möchte ich hinzufügen : Wer Erfahrungen mit Gürtelwebgerät hat, sollte gut auch mit freien Fäden im Raum zurechtkommen. Für die Fachbildung eignet sich jeder Gatterkamm. Auch aus Pappe, wie für Kinder Webereien ;))
Einlegmaterialien dürfen nicht zu steif sein, sonst lassen sie sich nicht gut genug zusammenschieben.
Klar dürft ihr mich Löcher in den Bauch fragen. Und falls sich jemand dran machen sollte, wäre ich total neugierig auf die Ergebnisse.
Hättet ihr Interesse an einer Kulturgeschichte der Boa ? Oder geht das völlig an Euch vorbei ?
WildeWebe (Manager) 20.11.2011 14:18
ZeitenSprung Weberei jeglicher Art finde ich spannend. Also gerne her damit, wenns Dir nicht zu viel Mühe macht. Ein link würde auch reichen.
Beim durchlesen gerade dachte ich auch direkt an Kammweberei am Gürtel angebunden. Finde ich total spannend und chick, auch wenns mich selbst nicht reizt eine zu machen. (einfach weil sie in der Kostümgeeschichte relativ neu ist)
ZeitenSprung 20.11.2011 14:34
Porta-patetDAWANDA Wow wie toll! Ich möchte mich ZeitenSprung anschließen. Kulturgeschichte wäre klasse. Mir fällt direkt mein armer verwaister Brettchenwebrahmen ein für so eine Boa. Meinst Du, das würde klappen, den fertigen Teil einer Boa um die vielen Windungen zu legen?
Ich habe noch jede Menge Reste von Effektgarnen, mal schauen, ich glaube, ich probier es einfach aus - Anfängermodell aber, nicht Königsklasse so wie oben. Das ist genau das Richtige, wenn ich mal eine mittelalterliche Pause brauche, aber trotzdem weben möchte.
Mir fällt grad noch ein: meine LARP-Darstellung der 1920er - perfekt!!!
WildeWebe Die 1920 - Das Jahrzehnt, in das alle die Boa assoziieren und das Jahrzehnt, in dem es sie kaum gab. 1900 war viel Boa, 1910 ist man damit sogar zu Vorstellungsgesprächen und ins Büro, zu Krankenbesuchen, Geschäftsterminen und auf Beerdigungen gegangen. 1920 war die Boa dann *Out* und es gab statt dessen Stolen, auf einer Seite flach, und Besatz an Kleidern und Mänteln.
Trotzdem, ich habe eine Straßenumfrage zum Thema Boa gemacht und alle Befragten datierten sie in die 20er Jahre. Zu der Kulturgeschichte gibt es keinen link. Das sind die 50 Seiten meiner Abschlussarbeit. Ich habe keine Kulturgeschichte zur Boa gefunden, also mußte ich sie selbst zusammentragen ;))
WildeWebe (Manager) 20.11.2011 21:21
WildeWebe @Porta-patet
Ich nutze den Webstuhl selbst nur noch zur Umlenkung. Vielleicht könnte es auf einem Brettchenrahmen glatt funktionieren, weil die fertige Boa da ja nicht aufeinander gewickelt wird. Ein Versuch wäre es wert. Wenn Du nicht die gesamte Länge hin kriegst könntest Du so so viel weben, wie möglich, dann abnehmen und ohne Webrahmen weiterweben.
WildeWebe (Manager) 20.11.2011 21:23
Porta-patetDAWANDA ECHT?! in den 20ern out? Wow, dann bin ich wohl voll auf Hollywood reingefallen. Ich hatte immer die Flapper-Mädchen mit diesen Federboas vor Augen ...
Porta-patetDAWANDA 20.11.2011 21:23
etherischeoele Ich hab mal ne Boa aus gefärbten Wolllocken gesehen, die steckt mir immer noch in der Nase zum nacharbeiten. Meinst du, die würde auch mit 6 Kettfäden auf dem Webrahmen funtkionieren? Ich überlege schon lange, wie die gewebt wurde. Die Wolllocken an sich sind ja 7-10 cm lang und kraus, so daß sie eine schöne Form geben. Vielleicht odere ich mal Wollocken, färbe sie ein und probiere es aus.
Reizt mich schon lange und deine Boa hat mich auf den Geschmack gebracht ;-)
etherischeoele 21.11.2011 23:20
ZeitenSprung Pruuuuust - ich las grad Boa aus Wollsocken und schon war das Kopfkino da. Stell ich nur schwer vor so ne Sockenboa.
ZeitenSprung 22.11.2011 06:34
etherischeoele och komm, ne Boa aus Wollsocken wäre doch auch mal was - vielleicht aus getragenen, dann wäre das ein tolle recycing! ;-)
etherischeoele 22.11.2011 09:27
WildeWebe @ maus Klar funktioniert das. Zum Arbeiten würde ich Dir vorschlagen : Nimm sehr feste elastische Kettfäden. Ideal ist glaube ich Häkelgarn. Dies fest gedrehte, wie von Rot Tulpe. So eins, mit dem man Deckchen häkelt ;)). Das zumindest habe ich bei allen meinen Boa genommen und es hat sich bewährt. Dann lege die Locken nicht mittig ein. Die Boa wird dann insgesamt zu schmal. Sondern laß die Locken ein mal links, ein mal rechts überstehen. Nicht irritieren lassen, wenn das Gewebe auf dem Webstuhl ziemlich glatt aussieht, wenn Du fest genug die Locken ans Gewebe anschiebst, dann fangen sie noch an in alle Enden abzustehen. Hin und wieder webe 4 - 6 Schuß Leinwandbindung hin und her, also mit Kante, damit Deine äußeren Kantenfäden nicht zu stark abwandern. Außerdem macht es die gesamte Boa leichter.
Ein technisches Problem mußt Du lösen. Das des Aufwickelns. Du bekommst bestimmt nicht die gesamte Boa auf den kleinen Warenbaum Deines Rahmens gewickelt. Da mußt Du Tricksen. Wenn's schwierig wird, abwickeln, das Ende woanders hinführen oder hängenlassen, oder aufwickeln. Die Spannung kannst Du auch herstellen, indem Du den Teil der Boa, wo Du weiterwebst an Deinen Warenbaum bindest. Mit dickem Band und Schleife, weil Du es ja ständig lösen und neu anbinden mußt. Überhaupt ist genau das das schwierigste am Ganzen. Alles andere ist einfach nur großer Spaß.
WildeWebe (Manager) 22.11.2011 11:34
WildeWebe @Porta-patet Allerdings werden alle denken : Klar typisch 20er Jahre. Diese Einschätzung die Boa gehöre in die 20er Jahre ist Kollektiv. ;)) Ich selbst war auch ganz überrascht, als ich bei Ingrid Loschek las, das die Boa in den 20er Jahren eigentlich nicht vorkam, sondern als überholt empfunden wurde, weil sie eben im Jahrzehnt davor immer und überall getragen wurde.
Photos von Flappers ;)) Das dritte Photo in der ersten Reihe ist jetzt das einzige aus der Zeit, auf dem jemand etwas haariges umhat ;)) Allerdings ist das eine Stola. Wenn man genau hinsieht, kann man sehen, das das textile Stück, das sie trägt auf der einen Seite flach ist. Deshalb fällt es auch anders. Alle anderen Photos, die aus der Zeit stammen könnten, zeigen Mädchen ganz ohne sowas. Allerdings zeigen fast alle Photos aus späteren Jahrzehnten, die Flappers darstellen sollen immer wieder ein Accessoire. Die Boa.
WildeWebe (Manager) 22.11.2011 11:44
WildeWebe @Zeitensprung. Deine Idee finde ich klasse ! Hätte ich genug Socken, ich würde es versuchen.
WildeWebe (Manager) 22.11.2011 11:46
etherischeoele mein Warenbaum vom Knitters Loom fasst gut 2,20m, auch wenn der Schal dicker ist. Die Wolllocken sind ja nicht besonders dick, nur voluminös und die drücken sich bestimmt zusammen. Die Boa soll auch nicht länger als max. 2,20 werden, das langt auf jeden Fall.
Wolllocken sind bestellt, gefärbt wird, wenn sie da sind. Bis dahin hab ich noch genug Webfutter lach. Aber die Vorfreude ist schon da, endlich wirds in die Tat umgesetzt. Auf jeden Fall wird sie regenbogenfarben, ich liebe Regenbogen
Danke schon mal für die Tipps, ich werde berichten
etherischeoele 22.11.2011 18:26
WildeWebe Na, das hoffe ich doch !!! Bin gespannt.
Als ich meiner ehemaligen Chefin berichtete, das ich als Abschlußthema die Boa gewählt hatte, schrieb sie mir : *Das wundert mich gar nicht ! Ich erinnere mich da an ein Frühstücksgespräch...*
Ich hatte dieses Gespräch vergessen ! Immerhin liegt es zwischen 15 und 18 Jahren zurück ;)). Da kannst Du mal sehen, wie lange mich die Boa beschäftigt hatte, bevor ich sie in die Tat umgesetzt habe. Mir gab den richtigen Kick ein Artikel in der handwoven (amerikanische Zeitung). Nach dem ich den gelesen hatte, dauerte es nur noch 2 Jahre. Allerdings habe ich sehr viel erprobt und anders gemacht.
WildeWebe (Manager) 22.11.2011 19:13
etherischeoele ja so manche Sachen stecken ewig im Hirn fest, es läst einen nicht los. Und irgendwann kommt der Punkt, da macht man einfach, ohne zu denken und es klappt. Momentan webe ich nur Sockenwolle auf, ist auch schön, aber ich webe lieber meine handgesponnene Wolle. Da bestimme ich die Farbverläufe schon beim kardieren und spinnen der Wolle. Aber die Rest an Sockenwolle müssen auch weg. Und dann kommt mal zu Belohnung die Boa!
Boah, bin ich gespannt drauf.
etherischeoele 22.11.2011 22:52
ZeitenSprung @ Antigone dann setz die Idee doch um. ;o) Man könnte ja statt geringelten Schurwollsocken, ja Nylons nemen...
Nylons wäre schon sehr anders. Ich wäre für Baumwollsocken und sonstiges. Aber ich habe nicht genügend Strümpfe für eine Boa, vielleicht sollte ich anfangen, die die ich wegen Löchern aussortiere zu sammeln ;))
WildeWebe (Manager) 23.11.2011 13:36
margamay ...sollen wir anfangen, aussortierte löchrige Socken für dein Boa-Projekt zu sammeln und dir zu schicken? Ich könnte da, glaub ich, auch einige Paar beisteuern - gewaschen natürlich, grins... Hihi, so wird das Ganze am Ende zu einem Gruppenprojekt...
margamay 23.11.2011 16:57
WildeWebe Das wär doch mal was ? Aber wenn, dann bitte nicht vor Weihnachten und nicht vor meinem hoffentlich baldigen Umzug.
Zur Kulturgeschichte. Ich hatte mir ja so gedacht, ich nehme meine Mappe mit in die Arbeit und scanne so nach und nach die Seiten. Mittlerweile glaube ich, das lasse ich lieber. Ich habe zwar eine vollständige Literaturliste, aber keine vollständige Quellenangabe für all die Bilder, die ich aus dem Netz gezogen habe. Etliche Seiten der Recherche sind Collagen zu den verschiedenen Jahrzehnten. Ich will mir ja doch nicht so gerne eine Abmahnung einfangen. Tut mir leid, war unüberlegt.
WildeWebe (Manager) 24.11.2011 17:38
ZeitenSprung Huhuhuwähhhhh......
nee im Ernst is doch kein Thema. Ich werd dann mal ne Tüte für olle Socken hin hängen. Bestimmte Wünsche ? Dürfen es auch schwarze Tennissocken sein ? Kasnnst ja bescheid sagen, wenn Du sie haben willst.
Meine Tochter die gestern noch fröhlich zur Schule ging und meinte." prima - da kann ich erzählen das meine Mama jetzt am Küchentisch sitz und Orks näht", meinte als sie Sockenboa höhrte, jetzt sei ich vollkommen verrückt. *kopfschüttel* Hat ja keine Ahnung.
ZeitenSprung 24.11.2011 18:22
Porta-patetDAWANDA Sehr schade wegen der Kulturgeschichte. Aber ich kann Dich da verstehen. Ist das mit den Socken Dein Ernst? Ich habe hier eine ganze Schublade voller lediger Socken, die trotz regelmäßiger Sockensinglepartys keinen Partner aufgetrieben haben. Die können ruhig noch eine Weile hier wohnen, aber wenn Du die wirklich möchtest, dann sag Bescheid und ich schmeiß sie nicht weg. Sind sogar gewaschen :)
@ZeitenSprung: Deine Tochter ist schon prima. Immerhin weiß sie, was Orks sind. Und wenn sie erst mal so eine Sockenboa sieht, wird sie Dir in den Ohren liegen, weil sie eine möchte *gg*
Porta-patetDAWANDA 24.11.2011 22:35
WildeWebe Ob ich die wirklich machen möchte ??? Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber den Floh habe ich schon im Ohr. Ich bräuchte nur noch ein Thema, warum es Sinn macht, außer Spaß, eine Boa aus Socken zu machen.
WildeWebe (Manager) 24.11.2011 23:25
margamay mir fällt spontan dazu der Tausendfüßler ein... der Kontrast zwischen Kriechen und Fliegen - vom Boden in die Luft, vielleicht die Socken sogar "klassisch" mit Federn kombiniert....
margamay 25.11.2011 00:08
etherischeoele mir fallen grad die lustigsten Sachen zu einer Boa an: dickes grünes Garn, so tannengrün, mit viel Gold, Glitzer, vielleicht ein bisschen rot, als Tannenbaumstola, oder eine aus dicken Filzschnüren in allen möglichen Farben.
Der Vorteil an einer gewebten Boa: man kann ja alle möglichen Materialien miteinander vereinen, verrückt soll sie sein und nicht alltäglich.
Den Tausendfüßler finde ich gut, die Idee ist super.
Weben ist schließlich auch Kunst und Kunst ist verrückt und schön im Auge des Betrachters oder?
Ich arbeite auf meine wolllocken Boa hin und hibbel schon, bis die Wolllocken endlich da sind.
Ich bin ja schließlich Auslöser der Sockenboa grins, wenn ich helfe kann, einfach melden ;-)
etherischeoele 25.11.2011 00:18
WildeWebe Tausendfüssler ist schon mal ein ziemlich gutes Thema ;))
@maus Genau das ist der Grund, warum mich die Boa Jahrzehnte beschäftigt hat, bevor ich meine erste baute. Ja noch bevor ich wußte, das man die Weben kann. ;)) Und wenn Du Dich dran machst: Ich fiebere Berichten entgegen.
Die Idee der Boa ein Thema zu geben und sie aus vielen Materialien herzustellen, aber ansonsten in der klassischen Form, stammt von mir. Geschichtlich gesehen war die Boa zuvor nur aus einem Material und in den allermeisten Fällen auch einfarbig, mit Ausnahme von einigen Karnevals oder Fanartikeln.
Zeitgenössische Umsetzungen des Themas, die ich sah, pickten sich andere Eigenschaften der Boa raus. Z.B. gabs bei Etsy mal eine, die nur aus Kugeln bestand. Die Dreidimensionalität der Boa, als herausragendes Merkmal, verschärft. Hier auf DaWanda gabs mal eine Serie aus Filznasen. Die Stacheligkeit als Hauptthema und verstärkt. Aber bei all meiner Recherche, habe ich keine zuvor gefunden, die sich einem Thema stellt. Und auch keine, deren verstärkte Eigenschaft Üppigkeit war. Sehr angeregt durch die Arbeiten von Kaffe Fassett, der Harmonie durch ein gemeinsames Merkmal und viel zu viel darstellt. War schwierig ein Bild zu finden, das nicht einfach ein Patchwork oder eine gestrickte Arbeit darstellt. Aber diese Stilleben von ihm, wie auf dem Photo war meine Inspiration. Die zweite Inspiration ging für mich von Paco Rabanne aus, der im Netz leider ganz schlecht mit Photos vertreten ist. Er gelernter Architekt und Sohn einer Schneiderin für die Haute Couture, stellte 1968 seine *untragbaren* Kleider vor. Er nannte die so. Kleider ohne Nadel und Faden zusammengefügt, sondern aus lauter Metallplättchen mit Ringen zusammengesetzt und auch als Bastelset erhältlich. Coco Chanell bezeichnete ihn geringschätzig als Modeklempner.
Ich bin begeistert auf wie fruchtbaren Boden meine Interpretation der Boa hier fällt und bin gespannt.
WildeWebe (Manager) 25.11.2011 10:37
margamay Ich hätte echt auf ein Gruppenprojekt Lust. Etwas wo jeder, der möchte, was dazu beitragen kann. Deshalb fände ich das "Socken-Sammeln" (oder was auch immer) auch eine gute Idee. Da bekommt die Grundidee der Boa nicht nur was "Umschlingendes", sondern auch was "Verbindendes" in einem größeren Masstab...
Noch eine andere Idee auf diesem Fuß: Machen wir einen Boa-Wettbewerb als "Event" in irgend einer Form und schauen, was zusammen kommt. Und hier im Forum dann eine kleine Abschlussausstellung mit Fotos!
@Wilde Webe: Das ist ein HERRLICH anregendes Thema, kann jetzt gut verstehen, warum du dich schon so lange damit beschäftigst!
Das Alles ist jetzt nur mal laut phantasiert, muss vielleicht auch nicht in der Vorweihnachtszeit sein, aber fürs nächste Jahr, wer weiß? (Ich selber kann übrigens nicht weben, ich bin mehr eine Bewunderin der Webkunst, könnte also im Ernstfalle höchstens eine gehäkelte, gestrickte oder gefilzte Boa ins Rennen schicken...)
margamay 25.11.2011 17:15
WildeWebe Ich fänd das sowas von Spitze !!! Ein Boa Contest. Und ich habe mir überlegt, ich werde Euch die Kulturgeschichte doch erzählen. In einem extra Thread und wenn es sein muß eben mit weniger Bildern. Mal sehen, wann ich damit beginne. Bei dem regen Interesse. Ich finde ja sowieso, das es schade ist eine Arbeit über ein halbes Jahr zu schreiben und dann profitiert niemand davon als die Autorin und der Prüfungsausschuß.
Wir setzten alle Boastücke zusammen und dann entern wir einen Stadtbaum ;)) Das ist jetzt auch nur gesponnen, aber mit Möglichkeit zur Verwirklichung.
WildeWebe (Manager) 25.11.2011 19:41
etherischeoele ich seh schon, wir packens einfach an. Aber ich hibble immer noch auf die Materialen, nächste Woche kommen sie aber, das Packerl ist schon unterwegs.
Urban Knitting find ich ja absolut geil, gibts hier leider zu selten und ehrlich gesagt, stricke ich auch zu selten lach. Aber gut ist es alle mal...........
etherischeoele 25.11.2011 21:47
margamay ...grins - der moderne Großstadtdschungel, wo man sich mit Hilfe von Boas von Haus zu Haus schwingt... Tarzan läßt grüßen!
margamay 25.11.2011 22:47
Porta-patetDAWANDA Ein Gruppenprojekt fände ich toll und wäre gleich dabei. Auch von urban knitting habe ich schon Bilder gesehen und finde die Idee an sich sehr lustig. Jetzt kommt aber meine grüne und soziale Ader durch: solche Werke sollten später noch verwendet werden können. Also doppelter Nutzen sozusagen: als Kunstwerk und (später)als Gebrauchsgegenstand, auch gerne als Spende irgendwohin :)
Porta-patetDAWANDA 26.11.2011 15:15
WildeWebe Welche Ideen hast Du denn für weitere Nutzung ?
Boa an und für sich ist weder notwendig noch besonders nützlich. Sie ist eher übermütig, üppig, zu viel, unbequem (weil sie in der Tür hängen bleibt und in die Suppe fällt), Flirtaccessoires, Versteck, Spiel.
Ich nutze auch gerade meine ausfgefallene Heizung zum Quittenbrot machen, weil ich in dieser Situation keinen Strom dafür verschwenden muß ;)). Verstehe Dich also sehr gut.
Aber ich glaube hier wird eher andersherum was daraus. Wenn wir bei der Sockenboa z.B. sonst wegzuschmeißendes recyceln, ist ja schon einmal ökologisch gedacht. Wenn wir erst mal machen und dann eventuell noch eine andere Nutzung finden ist das gut.
Ich glaube, wenn wir jetzt erst nach WeiterNutzung suchen, bevor wir irgendetwas angefqangen haben, wird daraus gar nichts mehr, weil wir zu viele Ziele auf einmal verfolgen.
WildeWebe (Manager) 26.11.2011 16:11
Porta-patetDAWANDA Den zweiten Nutzen hatte ich auch eher für das städtische Einstricken gedacht. Eine Boa an sich ist ja schon "nützlich" Immerhin kann man sie sich um den Hals wickeln. Und stimmt: eine Recyclingboa an sich ist schon öko :)
Porta-patetDAWANDA 26.11.2011 16:23
WildeWebe Wenn diese Dinge in der Öffentlichkeit auftauchen, also z.B. bestrickter Baum. Was passiert denn dann ? werden die Sachen gelassen, oder werden sie entfernt. Weiß da jemand was drüber ?
Und wenn so ein Ring oder Poller bestrickt ist und es wird entfernt, wie kann es dann wiederverwertbar sein ? Oder macht man sich die Arbeit nur für ein Photo. Aber auch dann ist es den Sachen ja auf den *Leib* gestrickt. Wofür sonst kann man es verwenden ?
Ich glaube, ich stehe auf dem Schlauch.
WildeWebe (Manager) 26.11.2011 17:37
Porta-patetDAWANDA Nun, die meisten der Hüllen bestehen wohl aus mehreren Einzelteilen. Schaut zumindest auf den Fotos so aus. Die wiederum würden sich ja dann neu verwerten lassen, oder? Und sei es als Topflappen.
Hab gerade ein wenig rumgeguhgelt. Meist werden die Sachen entfernt. Vom Ordnungsamt oder anderen, die es abmachen. Wäre also leider nur eine ganz kurze Aktion.
Anmeldung beim Ordnungsamt ist übrigens ratsam, stand da irgendwo auch dabei.
WildeWebe Na, wir müssen ja auch nicht wirklich ins Stadtgetöse ;)) Das ist ja bisher alles erst mal ne fixe Idee.
WildeWebe (Manager) 27.11.2011 00:47
ZeitenSprung Man könnte es als Christbaumschmuck an einem öffendlichen Platz stellen und die Socken mit Süssigkeiten für Kinder füllen,oder umgedreht, es könnten (bedürftige) Kinder Zettelchen mit Wünschen reinstecken, die dann erfüllt werden,so gut es eben geht. Man könnte ja langfristig planen und Advent 2012 anpeilen. Es will ja gesammelt, gewebt und organisiert werden. Da hat zwar dann nix mehr mit Tausendfüssler zu tun, sondern kommt irgenwie amerikanisch daher,aber was macht das schon ?
ZeitenSprung 27.11.2011 11:15
Hmpf - das es bei Dawanda schon so viel Chrity gibt ist bis eben an mit vorbeigegangen, dann lieber doch Tausendfüssler. Was nicht heißen soll, das ich Hilfsaktionen blöd finde, nur an Weihnachten ist es immer so geballt.
ZeitenSprung 28.11.2011 21:31
margamay Ich muss bekennen, dass ich eher eine Verfechterin der völligen Zweckfreiheit bei Kunstprojekten bin - ich finde es einfach spannend, einer Idee Raum und Gestalt zu geben, ohne zu wissen und zu planen, was weiter draus wird. Existenzberechtigung aus sich selber heraus - für mich einer der letzten kreativen Freiräume. Und wenn es am Ende nur Spass gemacht hat, wenn es ein paar Leute zusammengebracht hat, wenn vielleicht weiterführende Ideen kommen... wenn ein Tausendfüßler erst mal in Bewegung kommt, wer weiß, wo er überall hingelangt...
margamay 28.11.2011 22:13
WildeWebe Ich glaube, wie schon geschrieben, auch das das anders herum laufen muß. Sinnfreies Gestalten, nach der Aktion, kann man gerne überlegen, ob es noch irgendeinen Nutzen hat. Und ganz sicher wird das zumindest bei mir nichts vor Weihnachten.