Ich bin enthusiastische Anfängerin und bin übers Stricken und Nähen auf das Weben aufmerksam geworden. Ich habe mir einen Ashford Knitters Loom gekauft und mich durch die -wie ich vermute- Standardwerke zum Thema Weben geackert. Aber auf eine Frage habe ich bis jetzt keine Antwort gefunden. Ich möchte heute versuchen einen Schal als Erstlingswerk zu weben. nichts besonderes, Leinwandbindung und je eine Farbe für Kette und eine für den Schußfaden. Aaaaber: Ich mag keine Fransen!! (Musste als Kind immer am Perserteppich meiner Großeltern 1x pro Tag die Fransen kämmen, vermutlich mag ich sie deshalb nicht :-D). Meine Frage also: Wie bekomme ich oben und unten einen bombensicheren und geraden Abschluß? Ist das dieser Hemstitch? Sorry dass ich deutsche und englische Begriffe vermische aber von den Büchern waren 3 auf Englisch und bei manchen Fachbegriffen weiß ich trotz Studium nicht was sie auf Deutsch bedeuten... Oder schneide ich die Kettfäden ab und Nähe mit der NäMa einfach einen Saum? Aber das stelle ich mir bei nem Wollschal mit ner Wolldicke Nadelstärke 5 schwierig vor.
Für eure Anregungen und Tipps bin ich sehr dankbar und freu mich übers Teilnehmen an der Gruppe!
StellaLucens 13.07.2016 10:32
lebenswust Hallo =)
erstmal: schön, dass du jetzt beim Weben angekommen ist - ist ein tolles Handwerk! "Hemstitch" sagt mir leider nichts, aber für einen guten Saum kann ich dir einen Tipp geben: Webe die ersten und letzten Zentimeter (also soviel Stoff wie später beim Saumnähen mehrlagig liegen wird) mit einem dünneren Schussgarn passender Farbe & gleichen Materials wie dein Ausgangsschussgarn. Vor dem Saumnähen musst du die jeweils äußeren Schussfäden mit Zickzackstich oder Overlock fixieren, damit sie später beim Nähen nicht aus dem Gewebe rutschen.
Alternativ kannst du, wenn du nicht allzuviele Kettfäden hast, diese an Anfang und Ende etwas länger lassen (ca. 10cm) und um den letzten bzw. ersten Schussfaden herum wieder zurück ins Gewebe führen, indem du jeden einzelnen Faden mit der Stopfnadel entlang des benachbarten Kettfadens ein paar Zentimeter ins Gewebe stopfst. Das ist allerdings eine ziemliche Fuddelei und du musst aufpassen, dass die Rand-Schussfäden an ihrem Platz bleiben. Bei dieser Variante wird der Abschluss allerdings auch dicker als das restliche Gewebe, da du durch das Einstopfen der Kettfäden die doppelte Fadendichte bekommst. Vielleicht findest du auch einen schönen Stich, mit dem du überstehende Kettfäden in Schussrichtung ins Gewebe einbinden kannst.
Es gibt - abgesehen von glatten Fransen - noch schöne Varianten, mit verdrehten oder makramee-ähnlich verknoteten Fadenenden einen guten Abschluss hinzubekommen. Die kann man dann auch nicht mehr kämmen (müssen) ;)
Viel Spaß & Erfolg wünscht Isabel von *webenslust*
lebenswust 13.07.2016 13:02
WildeWebe ich schließe mich den Tipps von webenslust an. Das mit dem dünner gewebten Saum funktioniert ganz gut.
Ich nähe nicht mit Zickzack oder Overlock ab, sondern mit zwei dicht nebeneinander laufenden einfachen Nähten mit kleiner Stichlängeneinstellung. Allerdings lasse ich dann eine Fransenkante stehen. Vor allem auf dem zweiten Photo gut zu sehen. Einige cm würde ich allerdings dabei stehen lassen. 2 oder 3 reichen dabei, um ein Rausarbeiten zu verhindern. http://de.dawanda.com/product/51757743-s...bt-schwarz-pink
Ein Hemstich, Saumstich, wird um jeden einzelnen Kettfaden gelegt, quasi ein Schlaufe um jeden Faden herum. Eine Freundin von mir nutzt diese Technik für ihre sehr aufwändigen Shadowweave Schals. Aber auch da werden einige cm überstehen gelassen. Sie nutzt das vor allem für ihre Männerschals. Männer sind oft nicht so begeistert von Fransen.
WildeWebe (Manager) 13.07.2016 14:23
Handgewebe Hallo, es gibt noch eine Möglichkeit den Abschluss (ist aus der Teppichweberei) mit einer Madeira- Kante zu versehen.
Handgewebe 01.08.2016 11:40
WildeWebe Was ist eine Madeira Kante ?
WildeWebe (Manager) 01.08.2016 14:34
Handgewebe Liebe Antigone, Madeira-Kante ist der Abschluss eines Webstückes, eben z.B. eines Teppichs, bei dem es keine Fransen gibt. D.h. die Kettfäden werden einfach nach und nach über die gesamte Webbreite als Kante verwebt.
Wenn Du möchtest schicke ich Dir eine Kopie an deine Mail-Adresse.
Liebe Grüße Ute
Handgewebe 11.08.2016 10:48
WildeWebe Moin Ute,
Wie man eine Teppichkante aus den Kettfäden webt, weiß ich. Ich kannte nur den Ausdruck nicht :))
Für meine Schals mit 8 Fäden pro cm, habe ich an die Möglichkeit auch noch nie gedacht. Bei den Chenilleschals würde ich vermuten, daß die Kante dann viel härter wird, als der Schal, aber natürlich wäre das bei einem Saum auch so.