Der Panama per Schnellschuss war/ist eine gedankliche Knobelaufgabe, fürs erste bin ich faltgewebegesättigt. Das angestrebte Manteltuch hat ja Überbreite.
Ich habe der Kundin die Probleme erklärt, sie war total nett und stimmte zu das ihr Kleid in 2 Bahnen gewebt wird und nicht als Schlauch.
Danke, ich war unsicher weil es eine neue Kundin ist. Das ist dann immer so viel doofer, als wenn so etwas bei einem Kunden passiert, den man schon mal zufriedenstellend bedient hat. Aber ihre beste Freundin hat so ein zweitiliges Kleid von mir in einer anderen Farbe, ich hoffe sie kommen wieder.
neue Frage : im Barock gab es viele Bekleidungs-Stoffe mit einer Kette aus Leinen und als Schuss gefärbte Wollgarne. Ich frage mich was der Vorteil ist/war ? Wolle läuft ein, Leinen nicht. Dabei sind die Stoffe recht dicht gewebt, bzw man sieht das Leinen nicht weil die Gewebe Schusslastig hergestellt wurden. 2/2 Köper wenn ich das richtig gesehen habe.
Damals gab es noch keine Waschmaschine und wurde bereits mit so hohen Temperaturen gewaschen ? Das weiß ich nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass Haltbsrkeit und Formstabilität die Gründe waren. Und nur Leinen ist extrem steif und nicht wärmend, was in den eiskalten Wohnräumen sicher ein wichtiges Argument gewesen ist.
Hmmm auf jeden Fall wurde rabiater gewaschen als heute, ich denke mit argressiveren Mitteln - hmm da habe ich mich noch nicht eingearbeitet, in die Pflege von Textilie zu dieser Epoche. Im Mittelalter wurde geschrubbt und geprügelt mit Asche und Seife.
Weißt Du wie sich das verarbeiten lässt, hast Du so was schon mal gemacht ? Ich habe um Leinen nach wie vor einen Bogen gemacht, aber Dein handgesponnenes leinen liegt noch im Lager, schön sauber verpackt.
Ich webe ja ganz viel mit Leinenkette, allerdings mit langfaserigem nassgesponnenen Leinen, das sich im Vergleich zu einfachen trockengesponnenen Leinengarn sehr viel einfacher verarbeiten lässt. Was an diesen kombinierten Leinen Baumwollstoff am nächsten dran kommt ist der Trachtenstoff. Der war Kette Baumwolle, Schuss Wolle. Und das Weben selbst war kein Problem. Die Probleme entstanden, weil mein Webstuhl zu leicht war, um die nötige Anschlagdichte hinzubekommen, aber das hatte nichts mit der Materialwahl zu tun.
Ahh - OK schwer ist meine Lade, also ich denke deutlich schwerer als die von Deiner Edith. Schon durch den Schnellschuss mit den Pickerkästen. Das ist schon mal ein hilfreicher Tipp. Ich denke wenn ich mit Direktzettel und viel Spannung schäre, sollte ich eine gleichmässige Spannung haben, meine Zettelrollen haben oben und unten Deckel, so das nicht weg rutschen kann. Da würde ich für den ersten Versuch modernes gezwirntes leinengarn auf Konen besorgen. Vieleicht merke ich mir das für Januar 2026 vor. Damit ich dann auch nächten Januar wie die vorangegangenen Januare aus Tradition ein Sch&§ß Projekt habe das mich fordert.
Ich habe letztendlich Leimklemmen an die Webkanten gemacht und die durch den ganzen Raum abgespannt. Statt Breithalter. Macht lange nicht solche Löcher ins Gewebe und man hat einen gleichmäßigen Anschlag, weil nicht immer das Holz dazwischen ist, weswegen sich die ersten Schüsse nach dem Setzen des Breithalters ja gerne anders verhalten. Und Leimklemmen um einige cm versetzen ist viel weniger anstrengend, als ständig mit dem Breithalter rumzufuchteln, obwohl schon auch ordentlich Kraft aufgewendet werden muss, damit die Spannung der Abspannschnüre gehalten wird. Und dann habe ich eine 1,40 m lange ca. 1cm dicke Metallstange an die untere Lade gebunden. Meine maximale Webbreite, die ich auch ausgenutzt habe, beträgt 130 cm.
Ich weiß nicht, ob dir bewusst ist, wie teuer nassgesponnenen Langflachsgarn inzwischen ist ? Da kommst du schon an 200 € das kg. Mag sein, dass man es ungefärbt auf Konen günstiger bekommt, aber ich würde sagen, zu teuer zum experimentieren insgesamt verrät dir auch nicht was du wissen willst. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, ob das mit dem Direktzetteln hinhaut. Gibt es kein schmales Projekt, das du dir ausdenken kannst. Breit genug, dass es mehrere Sekrionen abdeckt, um herauszufinden ob die Spannung von Sektion zu Sektion gehalten wird und lang genug, dass es einige Male um den Kettbaum geht. Dann könntest du Erfahrungen mit dem eigentlichen Leinen sammeln.
Wenn dir Reste vom Traub Leinengarn NeL 16/2 angeboten werden : FINGER WEG ! Das Garn zieht sich einfach so auseinander, schon beim Vorbinden ! Ich hatte Klippan und Borg, aber beide Firmen existieren nicht mehr.
Ich hatte bei Swedenform Restposten Leinengarn in 200g Rollen gekauft. Da steht kein Hersteller ausser Swedenform drauf. Mal steht da Leinenzwirn Nm 8/2, mal Leinen Nm 16/2. Beide Garne haben eigenartigerweise 4000m/kg. Jedenfalls sind sie sehr locker gedreht und ich würde sie nur noch als Schuss nehmen. Vielleicht auch aufgekauft aus irgendwelchen Altbeständen? 1kg für 60 Euro.