ohh eine Anfrage nach einem schamanischen Tuch hätte ich direkt abgelehnt, DAS klingt anstrengend
Ich könnte ja evt. eine Leiste einlegen die die untere Bahn unten hält, entweder zwischen Litzen und Riet oder vor dem Riet. Mit einer Leiste könnete ich dann evtl auch Spannungsunterschiede in den Griff bekommen indem ich die Leiste beschwere. Das hätte den Charme das sich keine Fäden nach oben mogeln.
Was war das Problem beim Schamanentuch ? Wolltest Du keine Zaubersprüche beim weben aufsagen ?
Nach Absprache mit meiner Kundin versuche ich heute einzelne Stoffbahnen zu weben. Mit der losgewordenen Last, ist mir aufgegangen was beim vorigen Webstuhl auf dem ich ja erfolreich viele Faltgewebe hergestellt habe und dem jetzigen der Unterschied ist : bei der alten Ellen Glimakra hatte ich alles von Texolv, Litzen und vor allem Verschnürung. Jetzt an der Elke Morand habe ich die gute Leinenschnur vom Künzl. Vielleicht ist das, das Textolv mehr Zug aushält. Andererseits ist Elke um die Hälfte breiter als es Ellen war, vielleicht würde dann auch Textolv die Grätsche machen ? Ich hasse diese Textolv Schnur als Kontermarschschnur, sie raut die Kette so auf. Das macht die gute Leinenschnur nicht. *grübel* aber ich wollte doch demnächst große Manteltücher in Falttechnik weben. Dazu sind extra 2 Schäfte beim Tischer gebaut worden und vom Schmied diese blösen Leisten (auf dem die Litzen im Schaftrahmen sitzen) waren ein Riesenaufwand nicht nur fianziell. *seufz*
Was ich auch schon immer fragen wollte, Antigone Du webst doch viel mit gefachtem Garn : wenn ich einen Halbpanama weben will, dann sollte ich den doppelten Schussfaden einzeln ins Fach legen damit er sich nicht verdreht - oder ? Vor allem wenn der Faden nicht mittig vom Röllchen läuft sondern von der Spitze vom Pirn runter. Ich habe ein Panamaschiffchen aber auf die winzigen Röllchen passen nur Unzen Garn drauf. Das ist soo lästig.
Verdrehen ? Wenn du damit jetzt meinst, dass die beiden Schußfäden sich umeinanderwickeln, dann passiert das selten. Wenn du meinst, dass mal der eine, mal der andere Faden unten liegt, dann lässt sich das schwer verhindern. Wenn sie möglichst glatt nebeneinander liegen sollen, würde ich mit zwei Schiffchen arbeiten. Das ist vermutlich weniger aufwändig als das ständige Spulen und Schiffchen wechseln mit dem Panamaschiffchen. Ich webe gar nicht viel mit gefachtem Garn. Wenn, dann ist es für mich nicht wichtig, dass die Fäden parallel bleiben. Beim Trachtenstoff war das Kundenwunsch. Manchmal nutze ich es auch um dünneres Garn aus dem Fundus nutzen zu können.
Das Schamanentuch. Erst wollte sie erdige Streifen. Dann wollte sie vier Farbtöne, aber ohne Streifen. Wie das gehen soll, bei einem linearen Einteag hat mich nächtelang beschäftigt. Schließlich habe ich mit 3 gedachten Fäden gearbeitet und Spule für Spule einen Faden durch eine andere Farbe ersetzt. Ich habe 20 Stunden gespult. Schamanische Zeichen wollte sie auch noch, ohne mir erzählen zu können, was das eigentlich sein soll. Ich hab schließlich Rauten in Einlegetechnik eingewebt.
Als sie mir mit ihren neuen Wünschen kam, wollte ich den Auftrag ablehnen. Sie hat mich schließlich überredet es doch zu machen. Mehr zahlen wollte die auch nicht, aber ich war so in Geldnot, dass ich dachte, dann habe ich das Geld wenigstens.
Der Erstkontakt war persönlich, da war sie in Kiel, ihre studierendeTochter besuchen. Alles andere über Post, Mail und Telefon.
Aber nein. Sie hat das Tuch nicht abgenommen : weil die Energie nicht stimme, aber ansonsten sei das Tuch genau geworden, wie sie sich das vorgestellt hätte, sie ginge mit dem Photo jetzt zu einem anderen Weber und ließe sich das Tuch von dem weben.
Ach ja, die Dame mit der unpassenden Energie. Da hat man schon das Gefühl, dass da jemand die Gutmütigkeit eines anderen ausnutzt und ein Spiel draus macht.
Poahh - wie unmöglich !!!!! Ich hoffe sie hat Niemanden gefunden ! Ich hatte mal eine die Samstag Abends (!) anrief und einen Stoff aus Torfwolle gewebt haben wollte. Sie hat mir erklärt das Torf der neue heiße Scheiß bei den Aluhutträgern ist und das sie sich daraus eine Hose nähen wollte. Das schützt vor Strahlung und negativer Energie. Als ich gesagt habe das ich Torf nicht verarbeiten würde, da es zum Abbau der Moore führt und das mir so was auch nicht in den Garten kommt ist sie fast beleidigend geworden. Die hat auch das nein nicht akzeptieren wollen.
So was zieht mir die Schuhe aus.
Die ersten 30cm sind gewebt, das ist so viel wie ich in den letzten 2 Wochen geschafft habe, in einer Stunde. Ich hoffe es flutscht weiter.
Ja Webe genau das meinte ich beim Panama. Es gibt einen römerzeitlichen Mantel mit 1,70m Breite (wäre wieder ein Faltgewebe) der ist in Halbpanama gewebt (Schuss),selbst wenn ich den auf 1,50m Breite verkleinere kann ich bei meiner Größe (oder Kleine) nur mit Schnellschuss weben, weil meine Arme zu kurz sind. Da war die Überlegung ob ich das paralel auf einen Pirn spule, ich denke auch das geht nicht, aber manchmal denkt man ja falsch. Beim Original wurde mit einem Schussfaden gearbeitet, das sieht man am Rand wo der Schussfaden einmal um ein Fadenbündel gelegt wurde bevor er wieder ins Fach geht.
Im Allgemeinen kann ich vor tief in die Esoterik eingetauchte Kunden eher warnen. Schon der Verkauf von Lochsteinen, denen eine schützende Wirkung nach gesagt wird, weil die guten Geister durch das Loch kommen, die Bösen aber sich darin verirren und im Kreis gefangen bleiben, (Handbuch des deutschen Aberglaubens) führt dazu, dass ich Mails bekomme, die versuchen mich zur Lebensberaterin zu machen.
Zitat von WildeWebe im Beitrag #23Wenn im Original mit einem Schussfaden gewebt wurde, wieso ist es dann ein HalbPanama?
weil der Faden am Webrand um ein Fadenbündel von 6 Fäden geht um dann im selben Fach zurück zu gehen. Frag mich nicht warum man das gemacht hat . Mode folgt selten Vernunft zu keiner Epoche.
Das mit der Wendung und im selben Fach zurück kannst du natürlich nachbauen. Mit einer floating selvige zum Beispiel. Da läuft ein Faden ohne durch eine Litze gefädelt zu sein vom Kettbaum zum Anbindestab des Warenbaums. Ich hab nie damit gearbeitet, aber das müsste sich googeln lassen. Ich weiß sicher, dass es im online Magazin von Handwoven mehrere Artikel dazu gegeben hat. Das Problem könnte sein, dass der Faden eben nicht gehoben wird und der Schnellschütze dagegen donnert. Rein theoretisch müsste man den Faden auch als zusätzlichen Block einrichten können.
Doch habe ich schon gemacht, da hast Du mir damals im Praktikum von erzählt. Man merkt sich ja was die Meisterin rät und probiert das aus. Geht wirklich gut, bei Ketten die nicht abbinden. Aber beim Schnellschuss habe ich es noch nicht gemacht.
Der erste Abschnitt mit 1,70m ist gewebt. Das weben selbst geht gut, abe das Kette nachlassen ist wiederlich. Der Längenunterschied zwischen Gewebe und brach liegender Kette ist erheblich. Zur Zeit helfe ich mir noch indem ich zwischen Kettbaum und Schäften eine Leiste in die unterschiedlichen Kettpartien eingelegt und mit Gewichten beschwert habe. Mal gucken wie ich das geregelt bekomme wenn es noch schlimmer wird.